Schon in der Frühe wird geübt

Merzig. Jonas Stark, 13 Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Losheim, besucht die 10. Klasse des Gymnasiums am Stefansberg. Bereits mit drei Jahren begann er Blockflöte zu spielen, es folgten Klavier und Geige. Doch das Tasteninstrument setzte sich klar durch

 Freuen sich auf den Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Stuttgart: Jonas Stark (links) und Tobias Sparmann. Foto: Sylvie Rauch

Freuen sich auf den Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Stuttgart: Jonas Stark (links) und Tobias Sparmann. Foto: Sylvie Rauch

Merzig. Jonas Stark, 13 Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Losheim, besucht die 10. Klasse des Gymnasiums am Stefansberg. Bereits mit drei Jahren begann er Blockflöte zu spielen, es folgten Klavier und Geige. Doch das Tasteninstrument setzte sich klar durch. "Das Klavier hat mich von Anfang an begeistert, vor allem die Vielfalt der Töne, die man zur Verfügung hat", betont Jonas. Seit 2004 nimmt er Klavierunterricht bei Jelena Semenenko in Lebach. Seitdem hat er regelmäßig am Wettbewerb "Jugend musiziert" teilgenommen.Er gewann Preise, beispielsweise beim 6. Münchener Klavierpodium der Jugend. Aus den Wettbewerben ergaben sich Möglichkeiten, an Konzerten, unter anderem in Davos, teilzunehmen. Viel üben muss Jonas Stark aber dafür: "Es macht mir immer Spaß. Auch wenn ich für eine schwierige Stelle mal länger brauche", sagt der junge Pianist. Sein Instrument sei eben übungsintensiv, betont er. Deshalb steht er jeden Morgen früh auf, um vor der Schule sein Pensum zu absolvieren. Das Klavierspielen nennt er einen guten Ausgleich zur Schule, es macht ihm Spaß, ist seine Leidenschaft. Das merkt man sofort.

Beruflich könnte es auch in die musikalische Richtung gehen. So ganz steht das aber noch nicht fest. Denn eine zweite Leidenschaft für Jonas sind Naturwissenschaften. Im Fokus ist jetzt aber erstmal der Wettbewerb "Jugend musiziert" in Stuttgart. Dort spielt er vierhändig mit seiner Partnerin Julia Folz aus Lebach. Die beiden haben am Samstag ihren großen Auftritt. Ob er nervös ist? "Ja, eine gewisse Grundnervosität habe ich immer. Aber das ist gut, um konzentriert zu sein. Außerdem spielen wir ja zu zweit, da ist es nicht ganz so schlimm, weil man nicht alleine am Klavier sitzt", meint Jonas.

Mit der Blockflöte hat sich Tobias Sparmann aus Schwemlingen beim Landeswettbewerb durchgesetzt. Auch er wird in Stuttgart beim Bundesentscheid des Wettbewerbs "Jugend musiziert" antreten. Tobias ist zwölf Jahre alt, besucht ebenfalls das Gymnasium am Stefansberg. "Bei uns liegt Musik irgendwie in der Familie. Meine Mutter spielt beispielsweise Klavier. Aber das wollte ich nicht. Ich habe mich für Blockflöte entschieden", betont Tobias. Damit hat er im Alter von fünf Jahren begonnen. Bis vor kurzem war Albert Kochem sein Lehrer, jetzt ist Tobias bei Thomas Müller.

Von Beginn an absolvierte Tobias seine musikalische Ausbildung an der Musikschule des Landkreises. Er fährt zum ersten Mal zum Bundesentscheid. Im vergangenen Jahr gewann er zwar gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester den Landeswettbewerb. Aber da die Schwester zu jung war, war eine Teilnahme auf Bundesebene nicht möglich. Doch diesmal hat es geklappt.

Übung im Vorspielen hat der Jungmusiker auf jeden Fall. Seit er sieben Jahre alt ist, hat er immer wieder bei Konzerten mitgespielt. Auch für ihn heißt es täglich üben, jedoch eher nach der Schule. Für den Bundesentscheid hat er sich ein neues Stück ausgesucht, ein Renaissance-Stück.

"Ich wähle meine Stücke immer selbst aus Katalogen aus. Für das neue Stück spiele ich auch mit einer anderen Flöte. Die Flöten klingen alle unterschiedlich, und sie spielen sich auch anders", meint Tobias.

Es sei wichtig, die Flöte passend zum Stück zu wählen. Ein bisschen nervös ist er. Aber schlaflose Nächte hat er wegen eines Wettbewerbs oder Konzerts nie. "Das wäre auch nicht hilfreich", pflichtet ihm Jonas bei.

Für Tobias geht es dann am Montag zum Vorspielen. Beide jungen Musiker freuen sich riesig auf den großen Wettbewerb in Stuttgart. Sie sind gut vorbereitet und bereit, sich mit den anderen Musikern zu messen.

Auch ein dritter Vertreter des Landkreises Merzig-Wadern wird in Stuttgart sein, allerdings auf der Jury-Seite. Der Leiter der Kreismusikschule Dieter Boden wurde in die Jury der Gruppe Trompete und Flügelhorn eingeladen. "Das ist eine schöne Auszeichnung, als Jurymitglied ernannt worden zu sein", freut sich Boden. Er wird den gesamten Wettbewerb über vor Ort sein. Sehr schön und spannend, aber auch Knochenarbeit, betont Boden.

Wettbewerb und Austausch

Alle müssen in der gesamten Woche täglich von neun bis 20 Uhr hören und bewerten. Denn die Anzahl der Teilnehmer ist sehr hoch. Für die musizierenden Teilnehmer sind solche Wettbewerbe, gerade auf Bundesebene, eine sehr wichtige Erfahrung, wie Dieter Boden weiß: "Es ist enorm wichtig, dass die Schüler die Möglichkeit einer Standortbestimmung bekommen. Also, dass sie sich mit Gleichgesinnten messen. Sie üben oft alleine, so dass zum einen der Wettbewerb, aber auch der Austausch mit den anderen Musikern ganz, ganz wertvoll ist."

Foto: Sylvie Rauch

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