Schlechte Leistung, wichtiger SiegGegen Budenheim die Bude voll bekommen

Merzig. "Hauptsache gewonnen, der Rest war eine Katastrophe!", kommentiert Ina Grgic den 20:19 (9:6)-Heimsieg des HSV Merzig-Hilbringen gegen die VTV Mundenheim. Und man merkte der Spielmacherin die Erleichterung an

Merzig. "Hauptsache gewonnen, der Rest war eine Katastrophe!", kommentiert Ina Grgic den 20:19 (9:6)-Heimsieg des HSV Merzig-Hilbringen gegen die VTV Mundenheim. Und man merkte der Spielmacherin die Erleichterung an. In 60 enttäuschenden Spielminuten hatten sich die Oberliga-Handballerinnen von Trainer Andreas Kiedron vor 50 gelangweilten Zuschauern nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der Erfolg in dem wichtigen Spiel war am Ende zwar verdient, schön anzusehen war das Duell der Tabellennachbarn (Merzig ist Achter, Mundenheim Neunter) allerdings nicht.Dabei hatten sich die Saarländerinnen nach dem schwachen Auftritt im Hinspiel (22:26) diesmal viel vorgenommen. Auch die Tabellensituation - Merzig war nach den Niederlagen gegen Bretzenheim und Konz auf einen Abstiegsplatz gerutscht - sollte motivieren. Vielleicht bewirkte sie genau das Gegenteil. "Wir hatten in den vorangegangenen Spielen trotz Niederlagen gut gespielt und wollten daran anknüpfen. Es ist uns aber nicht gelungen", sagte Grgic.

Anfangs lief noch alles nach Plan. Nach neun Minuten führten die Gastgeberinnen 4:1, kurz darauf 6:3 (13.). Dann aber schlichen sich bei Kontern und im Positionsspiel Fehler um Fehler ein. Frei vor dem Tor scheiterte die Heimmannschaft nun immer wieder an der überragenden Gäste-Torfrau Tatjana Götzmann. "Die Deckung stand bis dato ja ganz gut. Der Abschluss war aber unter aller Kanone", meinte Grgic. Bei den vielen glasklaren Chancen hätte der HSV zur Pause mit mindestens zehn Toren Abstand führen müssen. So aber stand es nach 30 Minuten nur 9:6. "Die wenigen Gegentore sind ein Verdienst von Torfrau Alexandra Schulz. Sie hat uns Mundenheim vom Hals gehalten und war für mich die Matchwinnerin", lobte Grgic die Merziger Schlussfrau. Mit einem kurzen Zwischenspurt zog der HSV nach dem Seitenwechsel zwar auf 15:9 (40.) davon. Statt aber nachzusetzen, schalteten die Kiedron-Mädels aber einen Gang zurück. "Und wieder haben wir vorne alles versiebt. Das war echt peinlich", ärgert sich Grgic, die sich bei den Zuschauern für den schwachen Auftritt entschuldigte. Fünf Minuten vor dem Abpfiff kam Mundenheim bedrohlich auf 18:20 heran. Und noch einmal zappelte der Ball danach im Netz der Gastgeberinnen, denen es am Ende aber gerade so gelang, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Fazit: Schlechte Leistung, wichtiger Sieg.

Acht Spieltage vor Schluss kletterte Merzig (16:20 Punkte) wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Doch der Abstand zur roten Zone beträgt nur ein Pünktchen. Ina Grgic will ihre Handball-Karriere nach der Saison beenden, aber auf keinen Fall als Absteiger. "Wir wollen die Klasse unbedingt halten und werden alles dafür tun", verspricht die 41-Jährige. Budenheim/Merzig. "Kampf, Einstellung, Wille - da fehlte einfach alles. Die waren nicht gut, aber wir waren schlechter", kommentierte Franzel Schwindling die 25:31 (13:15)-Pleite der HF Untere Saar beim unteren Tabellennachbarn SF Budenheim. Enttäuscht zeigte sich der Trainer des saarländischen Handball-Oberligisten vor allem von der "fürchterlichen Wurfausbeute". Solche Chancen dürfe sich seine Mannschaft im kommenden Spiel nicht mehr entgehen lassen, forderte der Teamchef.

Viel Zeit, um die Schwächen abzustellen und Luft zu holen, haben die Wölfe allerdings nicht. Bereits morgen, 20 Uhr, treten sie in der Westpfalzhalle Zweibrücken zum Nachholspiel an. Und beim Tabellendritten VTZ Saarpfalz hängen die Punkte für den bislang weit hinter den Erwartungen zurückliegenden Tabellenneunten hoch.

In Budenheim führte Untere Saar nach 20 Minuten noch mit 11:9. "Dann haben sie undiszipliniert gespielt und sich nicht mehr an meine Anweisungen gehalten. Budenheim ist vorbeigezogen und hat uns in der zweiten Halbzeit mit Gegenstößen platt gemacht", ärgerte sich Schwindling. Im heutigen Montagstraining will der HF-Trainer kurz die Fehler analysieren und den Fokus schnell auf das Saar-Pfalz-Derby richten. "Wir werden an der Taktik arbeiten. Die körperliche Belastung wird gering sein. Die Spieler müssen mit ihren Kräften haushalten", meint Schwindling. Nach dem Auswärtsspiel in Zweibrücken empfangen die HF Untere Saar am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, in der Thielspark-Halle die TSG Friesenheim II. Im Abstiegskampf ist ein Sieg gegen den Tabellen-13. ein Muss. "Zum ersten potenziellen Abstiegsplatz beträgt unser Abstand gerade mal drei Punkte. Da zählt jeder Punkt", sagte Schwindling.

Dass sein Team das magere Punktekonto bereits in Zweibrücken aufstockt, ist mehr als fraglich, zumal der Einsatz von Oberliga-Torschützenkönig Thomas Kochann (Fieber, Foto: SZ/Verein) fraglich ist. "Wenn wir die Abwehr aber stark verbessern und vorne mehr Biss zeigen, ist was drin", glaubt Schwindling. ros

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