Schaffe, schaffe, Häusle renoviere

Merzig-Wadern · Die derzeit niedrigen Zinsen zeigen Auswirkungen: Es werden mehr Immobilien gekauft oder oder es wird in eigene investiert. Dies belegen Zahlen des größten Geldinstituts im Kreis, der Sparkasse Merzig-Wadern.

 Selbst ist die Frau – auch hier beim Verputzen und Renovieren. Foto: gms

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In Zeiten historisch niedriger Zinsen scheinen Immobilien in unserer Region als Wertanlage sich wieder steigender Beliebtheit zu erfreuen: Offenbar gibt es nicht nur eine anhaltend hohe Nachfrage nach eigenem Wohnraum, sei es durch den Neubau oder den Erwerb einer bestehenden Immobilie. Zudem nutzen augenscheinlich viele Immobilienbesitzer die aktuell günstigen Kredit-Rahmenbedingungen, um in ihr Eigenheim zu investieren und somit dessen Wert zu erhalten oder zu steigern. Diese Einschätzung legen zumindest die Zahlen nahe, die die Sparkasse Merzig-Wadern als größtes Geldinstitut im Landkreis in ihrem Geschäftsbericht 2013 für dieses Segment präsentierte: So gab es zum einen eine deutliche Steigerung im Bereich der Immobilienvermittlungen, sagt Frank Jakobs, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse: "Es wurden Immobilien mit einem Kaufpreisvolumen von 13,0 Millionen Euro vermittelt." Im Vorjahr lag dieser Wert bei 11,3 Millionen Euro, was für 2013 eine Steigerung um immerhin 15 Prozent ergibt. Insgesamt gab es bei der Sparkasse 87 Einzelvermittlungen, was einem durchschnittlichen Wert pro Immobilie von 149 000 Euro entspricht - "das ist der höchste Wert im Saarland", unterstreicht Jakobs.

Eine deutliche Steigerung gab es bei den Wohnungsbau-Finanzierungen über die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die seitens der Sparkasse als Partnerbank vermittelt wurden: Hier wurden 2013 insgesamt 239 Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 11,721 Millionen Euro vermittelt - 2012 waren es noch 226 Darlehen über insgesamt 10,973 Millionen Euro gewesen. Zwar ging bei den Wohnungsbau-Darlehen das Gesamtvolumen aller vermittelten Darlehen 2103 um rund acht Millionen Euro gegenüber 2012 zurück (von 114,5 auf 106,5 Millionen Euro). Dafür stieg aber die Gesamtzahl der Darlehenszusagen gegenüber dem Vorjahr um 114 auf 1527. Die Fallzahlen bei den Wohnungsbau-Darlehen nehmen zu, aber das Gesamtvolumen der vermittelten Kredite geht zurück - Jakobs erklärt, wofür das spricht: "Das bedeutet, die Invesitionen des einzelnen Kreditnehmers gehen herunter. Die Leute investieren offenbar weniger in teure Neubau-Vorhaben, sondern mehr in den Bestand - für Effizienzinvestitionen in bestehende Immobilien zum Werterhalt".

Ein Rekordjahr gab es bei der Sparkasse auf einem anderen Gebiet, das mit Immobilien zu tun hat, sagt Jakobs: "Im Bereich Bausparen konnte 2013 das beste jemals erzielte Ergebnis erreicht werden." Der Gesamtbetrag vermittelten Bausparsummen an den Verbundpartner LBS, die Bausparkasse der Sparkassen, umfasste 40,0 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 14,9 Prozent (oder 5,2 Millionen Euro) gegenüber 2012. Diese Zahlen untermauern nach Einschätzung des Sparkassen-Chefs "die Bedeutung des Bausparens als zinsgünstiges Vorsorgeprodukt für wohnwirtschaftliche Investitionen." Die rege Geschäftstätigkeit der Sparkasse auf dem Immobiliensektor im vergangenen Jahr kann nach Auffassung ihres Vorstandsvorsitzenden als Indiz gewertet werden, dass ungeachtet des demografischen Wandels und des mit ihm einhergehenden Bevölkerungsrückgangs der Landkreis Merzig-Wadern sich als Region zum Leben und Sesshaft-Werden gut behauptet - wobei es durchaus regionale Unterschiede geben kann. Aber alles in allem betrachten viele Menschen im Kreis Immobilien nach wie vor (oder sogar wieder vermehrt) als gute, solide Wertanlage.

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Auf einen blickDie Sparkasse Merzig-Wadern hat dank eines erneut positiven Geschäftsjahres 2013 ihren Personalbestand stabil halten können. Die Zahl der Mitarbeiter lag zum Jahresende 2013 nur um einen unter dem Wert von 2012 bei 390. Darunter waren 28 Auszubildende. Zum 1. August 2014 nehmen nach den Worten von Frank Jakobs 17 junge Leute ihre Ausbildung bei dem Geldinstitut auf, darunter sind erstmals zwei Absolventen des neuen Berufsbildes "Fachinformatiker für Systemintegration". Mit diesen Neuzugängen liege die Ausbildungsquote bei der Sparkasse bei rund 9,4 Prozent des Gesamt-Personalbestandes. Wie aus einer im vergangenen Jahr erstmals initiierten Zufriedenheitsbefragung unter den Mitarbeitern hervorgeht, fühlt sich ein großer Teil der Sparkassen-Beschäftigten bei seinem Arbeitgeber offenbar weitgehend wohl. An der anonymisierten Befragung beteiligten sich gut zwei Drittel aller Mitarbeiter, von den Teilnehmern äußerten sich 86 Prozent "voll zufrieden" oder "zum Teil zufrieden" mit den Arbeitsbedingungen bei der Sparkasse, erklärte Vorstandschef Frank Jakobs. cbe

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