Saunabesuche werden teurer

Merzig-Wadern · Ab 1. Juli gilt für Saunabesuche nicht mehr die ermäßigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent. In vielen Saunen im Kreis müssen am Ende die Kunden den höheren Steuersatz zahlen – auch die Betreiber sind verärgert.

 Für den Saunagang müssen die Menschen im Kreis bald tiefer in die Tasche greifen. Foto: Christian Schwier/fotalia

Für den Saunagang müssen die Menschen im Kreis bald tiefer in die Tasche greifen. Foto: Christian Schwier/fotalia

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Saunagänger im Kreis Merzig-Wadern müssen sich in der zweiten Jahreshälfte vielerorts auf höhere Eintrittspreise einstellen. Zum 1. Juli dieses Jahres wird der Mehrwertsteuersatz für Saunabesuche angehoben: Statt den ermäßigten sieben Prozent wird der Satz dann bei 19 Prozent liegen. Viele Saunabetreiber im Kreis werden diese Erhöhung auf die Eintrittspreise umlegen - und sie so an die Kunden weitergeben.

Grund dafür, dass für Saunen bald nicht mehr der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gilt, ist, dass Saunagänge künftig nicht mehr als Gesundheitsvorbeugung betrachtet werden, sondern als Wellness-Vergnügen. Das haben Bund und Lünder bereits im vergangenen Jahr beschlossen. Gerade diese Begründung ist für Anja Platte, Sprecherin des Gesundheitszentrums Saarschleife, das das Cloefbad in Orscholz betreibt, aber nicht nachzuvollziehen: "Wir sind kein Wellnesstempel, sondern bei uns liegt der Fokus auf der Gesundheit." Deshalb sei die Erhöhung der Mehrwertsteuer in deren Fall eigentlich nicht richtig. Da die Sauna ein Teil des Cloefbads ist und es keine separierten Eintrittspreise gibt, müssen alle Besucher des Bads bald mehr bezahlen. Sie hoffe, dass die Preiserhöhung, die erst Ende des Jahres greifen wird und deren Umfang noch nicht feststeht, keine Besucher vergrault, so Platte.

Auch Alexander Albrand, Geschäftsführer von Das Bad in Merzig, ist über die Mehrwertsteuererhöhung verärgert: "Das bringt den Betreibern nichts und den Kunden natürlich auch nicht." Deshalb stemmten sich die entsprechenden Verbände mit aller Kraft dagegen, was auch einer der Gründe dafür sei, dass der neue Mehrwertsteuersatz nicht schon wie ursprünglich geplant ab 1. Januar gelte, sondern eben erst ab 1. Juli. Ob sich die Preise im Merziger Bad ändern, könne er erst im Frühjahr sagen, so Albrand.

Beim Vitalis Bäderzentrum in Weiskirchen steht hingegen schon fest, dass die Eintrittspreise angepasst werden. Wie genau, ist auch dort noch nicht klar. Geschäftsführer Peregrin Maier ist aber frohen Mutes, dass sich das "aufgrund unseres guten Preis-Leistungsverhältnisses" nicht auf die Besucherzahlen auswirken werde. Er ärgert sich vor allem darüber, dass die Mehrwertsteuer nicht Anfang des Jahres, sondern mittendrin angepasst wird, da das unnötige Kosten für Printmaterialien verursache.

Gleich bleiben sollen die Eintrittspreise hingegen im Dora-Rau-Bad in Wadern . Eine Erhöhung sei nicht geplant, sagte Hanns Peter Ebert von der Stadt Wadern , die das Bad betreibt. Auf die Besucher des ebenfalls öffentlich betriebenen Perlbades in Perl könnten allerdings höhere Preise zukommen. Das stehe jedoch noch nicht fest, so Winfried Steffes von der Gemeinde.

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