Merziger Lions helfen krankem Jungen aus Brotdorf 5000 Euro für ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug

Brotdorf · Der siebenjährige Raoul Bies aus Brotdorf ist aufgrund seiner Erkrankungen mehr und mehr auf ein behindertengerechtes Fahrzeug angewiesen. Deshalb wandte sich seine Mama Nadine mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit (die SZ berichetet).

 Bei der Übergabe (von links): Wolfgang Fritz und Professor Jörg Loth, beide Lions-Vizepräsidenten, sowie Tobias Gimmler und Harald Klinkner vom Rotary Club Lebach-Wadern übergeben den Spendenscheck an Nadine und Raoul Bies für ein behindertengerechtes Fahrzeug.

Bei der Übergabe (von links): Wolfgang Fritz und Professor Jörg Loth, beide Lions-Vizepräsidenten, sowie Tobias Gimmler und Harald Klinkner vom Rotary Club Lebach-Wadern übergeben den Spendenscheck an Nadine und Raoul Bies für ein behindertengerechtes Fahrzeug.

Foto: Lions Club Merzig

„Sofort schlossen sich der Rotary Club Lebach-Wadern und der Lions Club Merzig zu einer gemeinsamen Hilfsaktion zusammen“, schreibt Professor Jörg Loth, Vizepräsident des Merziger Lions Clubs. Mit 5000 Euro legten die Clubs nach den Worten von Loth damit einen wesentlichen Grundstein für die Beschaffung eines rollstuhlgerechten Fahrzeugs.

„Wir haben uns den Schritt in die Öffentlichkeit nicht leicht gemacht, sind aber tief beeindruckt von der Welle der Hilfsbereitschaft“, sagte Nadine Bies. „Wir danken den Rotariern und Lions von Herzen für ihre Hilfe.“ Kürzlich fand bei Familie Bies die Übergabe des Spendenschecks statt.

Bereits in der Schwangerschaft hatte Raouls Mutter die erste niederschmetternde Diagnose erhalten: Balkenagenesie. „Balkenagenesie bedeutet, dass die Nervenfasern, die rechte und linke Gehirnhälfte miteinander verbinden, fehlen“, berichtet sie. „Diese Fasern werden auch als Balken bezeichnet und dienen dem Austausch von Informationen sowie der Koordination zwischen den beiden Großhirnhälften, die teilweise für unterschiedliche Aufgaben zuständig sind.“ Zudem kam Raoul nicht nur als Frühchen, sondern auch mit einem Herzfehler zur Welt. Als er drei Jahre alt war, diagnostizierten die Ärzte eine Metachromatische Leukodystrophie (MLD), eine äußerst seltene und unheilbare Stoffwechselkrankheit. Dabei handelt es sich um einen Enzymdefekt, der das Gehirn angreift und Lähmungen, Erblindungen oder auch Taubheit verursachen kann. Die Erkrankung führt nach den Worten der Ärzte zu einer verringerten Lebenserwartung. „Aufgeben war für uns nie eine Option“, sagt die alleinerziehende Mutter, die immer für ihren Sohn da ist. Operationen und Therapien bringen einen kleinen Erfolg: „Raoul ist trotz seiner Mehrfachbehinderung ein fröhliches und agiles Kind“, sagte Nadine Bies, die ihren Beruf als Industriekauffrau vor einigen Jahren aufgegeben hat, um sich voll und ganz der Pflege ihres einzigen Sohnes widmen zu können.

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