Rollentausch am Kids' Day

Merzig · Marzena Steuer und Saskia Cavelius sammelten erste Berufserfahrungen bei Aluminiumbau Zenner, Lukas Knapp, Lars und Simon Gergen sowie Kilian Darconza in Kindergärten.

 Saskia Cavelius (von links), Marzena Steuer und Marcus Engler am Girls' Day bei Aluminiumbau Zenner. Simon Gergen (links am Spielgerät), sein Zwillingsbruder Lars Gergen (hinten auf dem Spielgerät) und Lukas Knapp (rechts) im Kindergarten Fitten-Ballern. Fotos: Rup

Saskia Cavelius (von links), Marzena Steuer und Marcus Engler am Girls' Day bei Aluminiumbau Zenner. Simon Gergen (links am Spielgerät), sein Zwillingsbruder Lars Gergen (hinten auf dem Spielgerät) und Lukas Knapp (rechts) im Kindergarten Fitten-Ballern. Fotos: Rup

Ein selbstgemachtes "Mensch ärgere dich nicht"-Spiel ganz aus Aluminium - das ist das Erinnerungsstück von Marzena Steuer und Saskia Cavelius an ihren "Girls' Day" am Donnerstag in der Merziger Firma Zenner Aluminiumbau.

Bereits um 8 Uhr beginnt der Arbeitstag für die beiden Schülerinnen der Christian-Kretschmar-Schule. Chefin Christine Zenner, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Udo leitet, begrüßt sie. Nach einer Führung durch die Werkstatt und dem Kennenlernen der Mitarbeiter geht es los. In eine Alu-Platte werden die Stecklöcher für die Spiel-Figuren gebohrt, anschließend Würfel hergestellt. Mitarbeiter Marcus Engler betreut die Mädchen und ist überrascht: "Es ist erstaunlich wie begabt beide sind, schließlich haben sie das vorher noch nie gemacht." Voller Stolz können die 14-jährige Marzena und die 15-jährige Saskia es kaum erwarten, bis der Lack der Figuren getrocknet ist. Fest steht: Ihre Tagesaufgabe haben sie mit Bravour vorzeitig erledigt. An die Arbeit mit dem Metall könnten sich die zwei gewöhnen: "Wir haben uns aus Interesse gemeldet und hatten den Tag über viel Spaß."

Für die Mädchen war der Besuch bei Zenners der erste Einblick in die Arbeitswelt, doch auch für die Firma war der diesjährige "Girls' Day" eine Premiere: Der Betrieb hat zum ersten Mal an der Aktion teilgenommen. "Es gibt sicher viele Mädchen mit handwerklichem Talent", findet Christine Zenner. "Vor allem kommt es bei vielen Arbeiten in unserer Werkstatt auf den richtigen Umgang mit den Maschinen und Feingefühl an", erklärt sie.

Bei einer rückläufigen Zahl an Bewerbern habe auch das Familienunternehmen Probleme, seine Ausbildungsplätze zu besetzen. Derzeit arbeiten hier 30 Mitarbeiter in der Werkstatt und auf Montage, davon sieben Azubis. Die Firmenleiterin würde sich über weibliche Unterstützung freuen: "Wir bilden gerne aus, denn auch in Zukunft brauchen wir Facharbeiter in unserem Betrieb."

Boys' Day im Kindergarten

Beim Fußball-Spielen im Garten, Arbeiten in der Küche und Aufpassen auf die ganz Kleinen lernen Lukas Knapp, Lars und Simon Gergen die Aufgaben eines Erziehers in der Kindertagesstätte Fitten-Ballern kennen. Egal in welchem Bereich der Einrichtung sie sich aufhalten, überall stehen sie gestern im Mittelpunkt. Jeder möchte mit den großen Jungen spielen - bei rund 100 Kindern, gar nicht so einfach. Die Jungen sind mit Freude dabei: "Ich konnte schon immer gut mit Kindern umgehen", erzählt der 14-jährige Lukas. Auch die Gergen-Zwillinge könnten sich eine spätere Tätigkeit als Erzieher gut vorstellen. Leiterin Beate Kerber freut sich über die männliche Verstärkung im Team: "Wir haben zum ersten Mal mitgemacht und würden es jederzeit wieder tun."

Im Schwemlinger Kindergarten ist Kilian Darconza auf sich alleine gestellt. Die Kolleginnen unterstützen den 15-Jährigen allerdings so gut, wie es geht. Er möchte schon länger als Erzieher arbeiten, macht demnächst im Brotdorfer Kindergarten sein Praktikum für die Fachoberschule. Wie in Fitten sind auch hier alle begeistert vom Besuch: "Am Morgen haben wir drinnen gespielt, und ich habe den Kleinen vorgelesen. Nun spielen wir draußen verstecken", erzählt der Jugendliche. In Schwemlingen ist er nicht der erste männliche Mitarbeiter: "Wir hatten schon zwei Praktikanten hier, die heute beide als Erzieher tätig sind", freut sich Leiterin Dany Schnur. Für sie jedoch immer noch zu wenig: "Vor allem, da heute viele Frauen alleinerziehend sind, ist eine männliche Bezugsperson wichtig."

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