Rissenthaler Feuerwehr wird 85

Rissenthal · An diesem Wiochenende steigt ein besonderes Fest am Feuerwehrgerätehaus. Zum 85. hat sich die Rissenthaler Feuerwehr einiges einfallen lassen; neben Live-Musik und Kulinarischem gibt es auch Schau-Übungen.

 Die Mitglieder des Löschbezirks Rissenthal im Jubiläumsjahr 2014. Ganz rechts: Löschbezirksführer Mathias Schwahn. Fotos: Feuerwehr

Die Mitglieder des Löschbezirks Rissenthal im Jubiläumsjahr 2014. Ganz rechts: Löschbezirksführer Mathias Schwahn. Fotos: Feuerwehr

Der Löschbezirk Rissenthal der Freiwilligen Feuerwehr Losheim feiert an diesem Wochenende vom 5. bis 7. Juli sein 85-jähriges Bestehen. In die Festtage ist der Feuerwehrtag 2014 der Gemeinde Losheim eingebunden. Die Feiertage stehen unter dem Protektorat von Thomas Esch, stellvertretender Ortsvorsteher von Rissenthal. "85 Jahre Feuerwehr Rissenthal zeugen von der Bereitschaft zum selbstlosen Einsatz, wenn es darum geht, Leben, Gesundheit und den Besitz unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen", würdigte der Schirmherr in der Festschrift zum Jubiläum das ehrenamtliche und freiwillige Engagement der Floriansjünger.

Auch Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und Bürgermeister Lothar Christ loben in ihren Grußworten den Gemeinsinn und das Pflichtbewusstsein der Feuerwehrmänner und -frauen, so dass die Bürger aus dem Ort sich in guten Händen befinden. "Die Sicherheit der Rissenthaler wird durch eine junge, sehr gut ausgebildete und hoch engagierte Feuerwehr gewährleistet", bringt es Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer auf den Punkt.

Mehr als nur Brandschutz

Gemeindewehrführer Andreas Brausch erinnert in diesem Zusammenhang an die vielen Jugendlichen, die sich in der Jugendwehr engagieren und sich mit Begeisterung an die vielfältigen Aufgaben, die eine Wehr erfüllen muss, und an den Gedanken der Nächstenhilfe heranführen lassen. War in der Vergangenheit hauptsächlich die Brandbekämpfung Aufgabe der Wehren, so wird ihre Arbeit heute mit den Begriffen "retten", "löschen", "bergen" und "schützen" viel passender beschrieben.

So steht denn der Dank an die Wehrleute sicherlich an erster Stelle beim Jubiläumsfest, das unter dem Leitwort der Feuerwehren "Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" seit 85 Jahren steht. Am 15. März 1927 wurde in Rissenthal eine Pflichtfeuerwehr eingeführt. Die Ausrüstung war sehr dürftig, bestand überwiegend aus Feuerhaken, Eimern und Bütten. Von daher war der Antrag an die Gemeinde Rissenthal, die Feuerwehr mit einem Löschschuppen, zwei Holzleitern von je acht Metern Länge sowie Halteleinen und verschiedenen Löschgeräten auszustatten, mehr als verständlich. Bereits 1929 wurde die Pflichtwehr abgelöst durch eine freiwillige Feuerwehr, die der damalige Brandmeister Johann Laux ins Leben rief. Ab 1933 stand Brandmeister Jakob Johann Laux der Wehr vor. Unter ihm war ein weiterer Aufschwung zu verzeichnen.

Ab 1937 führte Johann Peter Selzer auf Geheiß des Landrates die Männer der Wehr. Er war der erste Hornist, der die Übungen mit meisterhaften Signalen einrief. Selzer führte die Wehr über die Zeit des Zweiten Weltkrieges bis 1946. Unter Wehrführer Alfons Schuler, seit 1948 im Amt, wurde das mittlerweile baufällige Feuerwehrgerätehaus renoviert.

Da eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1906 den Anforderungen nicht mehr genügte, stellte die Gemeinde im September 1956 der Feuerwehr einen Luft bereiften Löschkarren zur Verfügung. Im Jahre 1964 wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Schulungsraum, Trockenanlage und Waschgelegenheit gebaut. Um den Anforderungen weiterhin gerecht zu bleiben, gab es das erste Feuerwehrauto mit einer TS 58 Tragkraftspritze im Oktober 1968. Brandmeister Schuler wurde 1970 in die Altersabteilung verabschiedet, zum Nachfolger Hubert Meiß gewählt, der bis 1982 an der Spitze der Wehr verblieb. Unter seiner Regie wurde ein erstes Feuerwehrfest aus Anlass des 50-jäghrigen Bestehens 1979 gefeiert. Nachfolger von Meiß an der Spitze der Whr wurde Guido Kelter, unter dessen Führung die Jugendwehr 1985 ins Leben gerufen und ein Erweiterungsbau des Gerätehauses in Eigenleistung erstellt wurde.

Zum ersten Jugendfeuerwehrwart wurde Oberlöschmeister Robert Schumacher, der von 1970 bis 1982 auch stellvertretender Löschbezirksführer war, ernannt. Unter der Bauleitung des stellvertretenden Löschbezirksführer Hilmar Britz erweiterten die Florianjünger in Eigenleistung ihre Gerätehaus um einen Schulungs- und Geräteraum sowie eine Küche, die Einweihung erfolgte im September 1987. Hilmar Britz übernahm die Leitung des Löschbezirks 1992. In dessen Amtzeit fiel die Neuanschaffung eines neuen Löschfahrzeuges als TSF mit Staffelbesatzung und Gruppenbeladung. Mit Erreichend der Altersgrenze schied Britz im Führungsamt 2000 aus und sein Nachfolger wurde bis 2012 Matthias Becker, unter dessen Regie das 25-jährige Jubiläum der Jugendwehr 2010 veranstaltet werden konnte.

Seit 2012 steht nunmehr Mathias Schwahn an der Spitze des Löschbezirks. Umfangreiche Renovierungsarbeiten sind in den letzten zehn Jahren in Eigenleistung am und rund ums Feuerwehrgerätehaus erledigt worden, so dass die Wehr im Jubiläumsjahr über ein den Anforderungen äußerst gerechtes Domizil verfügt.

Fazit des Rückblicks auf die 85-jährige Geschichte des Löschbezirks Rissenthal: Über ihren gesetzlichen Auftrag hinaus, Verhütung und Bekämpfung von Bränden, sowie technische Hilfe bei Unglücksfällen und öffentlichen Notständen, erweisen sich die Floriansjünger im kulturellenund kirchlichen Dorfleben als unverzichtbare Organisation. Am Volkstrauertag, an Fronleichnam, am Martinstag und an Vereinsfesten leisten sie unentgeltliche Dienste.

 Früher war viel Handarbeit bei der Feuerwehrarbeit gefordert.

Früher war viel Handarbeit bei der Feuerwehrarbeit gefordert.

Zum Thema:

Auf einen blickDas Festprogramm:Samstag, 5. Juli: Jugendfeuerwehrtag 9.30 Uhr: Eintreffen der Jugendwehren, 10 Uhr: Start des Jugendfeuerwehr-Wettbewerbes, 14 Uhr Siegerehrung.18 Uhr: Festeröffnung mit Fassanstich durch den Schirmherrn, Böllerschüsse durch den Schützenverein Rissenthal, 20 Uhr: Kommers mit Grußworten, Ehrungen, Beförderungen und Gratulationen, 21 Uhr: Bunter Abend mit Livemusik von Dreistekk. Ganztägig Prüfung von Feuerlöschern. Sonntag, 6. Juli:10.30 Uhr: Frühschoppen mit dem Musikverein Rissenthal, 12 Uhr: Mittagessen; 13.30 Uhr: Eintreffen der Feuerwehren der Gemeinde, 14 Uhr: Eröffnung des Gemeinde-Feuerwehrtages mit Grußworten, Ehrungen, Beförderungen und Gratulationen sowie Schau-Übungen, 16 Uhr: musikalische Unterhaltung mit der Urwahlener Bergkapelle, 19 Uhr: Unterhaltung mit DJ-Team Phanik. Montag, 7. Juli: 17 Uhr: Festausklang mit Schau-Übungen der Jugendwehr Rissenthal, 18 Uhr: Unterhaltungsmusik mit dem DJ-Team Phanik. eb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort