SaarschleifenLand-Lauf Riesenauflauf bei der dritten Auflage

Merzig · Der SaarschleifenLand-Lauf lockt 700 Teilnehmer auf die Laufstrecken am saarländischen Wahrzeichen.

 Voller Vorfreude fiebern die jüngeren Läufer dem fünf-Kilometer-Lauf entgegen.

Voller Vorfreude fiebern die jüngeren Läufer dem fünf-Kilometer-Lauf entgegen.

Foto: Axel Künkeler

Die Siegerehrung an der Merziger Stadthalle ist in vollem Gange, als aus dem Stadtpark noch drei heldenhafte Nachzügler auf die letzten Meter zum Ziel einbiegen. Dort werden sie von der Menge mit wohltuendem Applaus empfangen. Michael und Moritz haben gut 42 Kilometer in den Beinen, sind total erschöpft, als sie parallel über die Linie gehen – doch sie haben den Marathon beim dritten SaarschleifenLand-Lauf des Merziger Sport & Freizeitverein gemeistert. Gleiches gilt für Gabriele Kurz (Kneippverein Spiesen), die direkt dahinter folgt und im Ziel verrät: „Für mich war das der allererste Marathon. Es war sehr anstrengend, ab Kilometer 30 wurde es richtig hart, aber die zwei jungen Männer vor mir haben mich gut gezogen“, lächelt Kurz. Warum sie mit 55 Jahren ihren ersten Marathon absolviert hatte? „Einfach so, ich wollte dieses Ziel einfach schaffen“, sagt sie.

Während sich Kurz so langsam von den Strapazen erholt, ist Martin Schedler seit über zwei Stunden im Ruhemodus. Der 36-Jährige vom LAZ Saarbrücken meisterte die Langstrecke in 2:42:47 Stunden klar als Schnellster und kürte sich über acht Minuten vor Dirk Salm (Grojos Elversberg) zum neuen Marathon-Saarlandmeister. Vom Start weg lief Schedler ein einsames Rennen: „Einige Angler, Hundebesitzer und ein paar Enten – das war’s. Ansonsten war man im Nebel ziemlich alleine unterwegs“, sagt der Eppelborner, der eigentlich noch längere Distanzen auf unebenem Terrain bevorzugt. „Das hier war mein erster ‚flacher’ Lauf seit drei Jahren. Die Straße ist normal nix für mich, aber es gab viele Sand- und Schotterstücke. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so flott unterwegs bin“, ist Schedler mit dem wohl vorerst letzten Rennen zufrieden. In wenigen Tagen wird er Vater einer Tochter und will sein Laufpensum drosseln: „Man wird mich sicher noch in der Laufszene antreffen, aber ich werde deutlich kürzer treten“, so Schedler. Merzig war für ihn daher „ein schöner Abschluss. Im April begann die Saison mit den 128 Kilometern vom niedrigsten zum höchsten Punkt des Saarlandes. Mit dem Saarlandmeister-Titel ist es jetzt eine runde Geschichte.“

 Beim Halbmarathon führte der Weg über den Saar-Leinpfad Richtung Mettlach.

Beim Halbmarathon führte der Weg über den Saar-Leinpfad Richtung Mettlach.

Foto: Axel Künkeler
 Marathon-Siegerin wurde Sandra Fuchs.

Marathon-Siegerin wurde Sandra Fuchs.

Foto: Axel Künkeler
 Marathon-Sieger wurde Martin Schedler.

Marathon-Sieger wurde Martin Schedler.

Foto: Axel Künkeler

Eine schöne Geschichte hat Manfred Feichter aus Südtirol auf Lager. Er war wegen einer Begegnung vor 35 Jahren im Saarland. Damals traf der 46-Jährige erstmals auf Carsten aus Riegelsberg, der mit den Eltern Urlaub in der nördlichsten Provinz Italiens machte. Die Tankstelle von Feichters Eltern, wo der Elfjährige damals schon mithalf, war Ursprung einer bis heute anhaltenden Freundschaft. Da die Kinder sich gut verstanden, kam Manfred öfter zu Besuch ins Saarland. Jetzt gab es längerer Zeit ein erneutes Wiedersehen mit Carsten und Christine, versüßt durch einen Erfolg in Merzig, wo Feichter in 58:20 Minuten vor Thomas Speicher (LTF Köllertal) Erster über 15 Kilometer war. „Ich bin leidenschaftlicher Läufer, aber von meinem Sieg total überrascht. Ich laufe bald den Jungfrau-Marathon in der Schweiz und bin daher nicht ans Limit gegangen. Super, dass es dennoch so gut lief“, sagte der Südtiroler – und fügte gut gelaunt hinzu: „Im Saarland ist es immer wunderbar.“ Im Halbmarathon lag der Merziger Thomas Detzen im Ziel 51 Sekunden vor Tobias Linn (LLG Wustweiler) und sicherte sich zudem die Stadtmeisterschaft. „Tobias und ich waren die ersten Kilometer gemeinsam unterwegs. Später konnte ich mich dann ein wenig absetzen – ich freue mich sehr über den Sieg“, sagt Detzen. Beim Sport & Freizeitverein sorgt die Zahl von gut 700 Meldungen für Begeisterung.

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