Leserbrief Platz wäre schöner ohne Abgase

Diskussion Regler-Platz

Es wurde der „katastrophale Zustand des öffentlichen Diskussionsstils“ beklagt. Es war zeitweise sehr laut beim Diskussionsabend in der Villa Fuchs, aber Menschen reagieren mit Wut, wenn sie von den Verantwortlichen der Politik auf klare Fragen halbherzige Antworten bekommen. Wenn sie das Gefühl nicht loswerden, es werden über ihre Köpfe hinweg und hinter ihrem Rücken Tatsachen geschaffen, die sie nicht mehr beeinflussen können.

Es wurde gesagt, das Beispiel Fellenbergschlösschen gehöre nicht hier hin. Ich finde, die Situation um das Fellenbergschlösschen ist ein Paradebeispiel dafür, wie Dinge nicht laufen dürfen. Es wurde auch gesagt, man müsse die Hinterhofatmosphäre des Gustav-Regler-Platzes beseitigen. Hätte man die „Hinterhofatmosphäre“ unseres Fellenbergschlösschens nicht so nachhaltig weggebaut und zubetoniert, die Stadt könnte heute vom Zusammenfluss von Ritzerbach und Seffersbach am Seffersbach entlang und bis zum Stadtpark Naherholung bieten.

Es wurde schließlich bei der Versammlung auch gesagt, der Regler-Platz würde von der Bevölkerung nicht angenommen. Auf dem seit Jahren nicht renovierten Platz läuft man als Fußgänger entweder über schräge Autoauffahrten oder über einen löchrigen Stolperplattenbelag. Wie soll man einen Platz annehmen, wo man als älterer Fußgänger sicher nur über die glatte Fahrbahn gehen kann?

Um den Platz attraktiver zu machen, sollen mehrstöckige Gebäude mit Tiefgaragen gebaut werden. Pläne dazu lägen schon seit den 1970er Jahren in der Schublade. Pläne sind aber nicht schon deshalb gut, weil sie 50 Jahre alt sind. Die gestressten Menschen heute haben andere Bedürfnisse als die Menschen damals. Da liegt, wenn man beobachtet, wo sich Alt und Jung treffen, durchaus ein wenig Hinterhofatmosphäre im Trend.

 Es wurde dann auch gesagt, es sei nun endlich möglich, heute Teile der Gärten am Regler-Polatz von den Besitzern zu erwerben. Wenn es gelingt, den Platz ohne neue Gebäude und Tiefgaragen, vielleicht sogar ohne Parkplätze und Autoabgase zu gestalten, wäre er gerne von den Bürgern als Merzigs „gudd Stubb“ angenommen.

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