Raumnot am GaS hat bald ein Ende

Merzig · Während Schüler und Lehrer im Grünen Kreis ihren Sommerurlaub genießen, laufen die Renovierungs- und Sanierungsarbeiten in den Schulen und Turnhallen in Trägerschaft des Landkreises auf Hochtouren. Das hat die Kreisverwaltung mitgeteilt.

 Beim Spatenstich zum Erweiterungsbau am Stefansberg-Gymnasium (v. l.): Frank Finkler, Albert Ehl, Daniela Schlegel-Friedrich, Herbert Schneider, Stefan Krutten, Dagmar Ensch-Engel, Marcus Hoffeld Christoph Müller mit Sohn Paul. Foto: Rolf Ruppenthal

Beim Spatenstich zum Erweiterungsbau am Stefansberg-Gymnasium (v. l.): Frank Finkler, Albert Ehl, Daniela Schlegel-Friedrich, Herbert Schneider, Stefan Krutten, Dagmar Ensch-Engel, Marcus Hoffeld Christoph Müller mit Sohn Paul. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Pinkfarbene Holzleisten im Boden markieren die Punkte, zwischen denen der Erweiterungsbau für das Gymnasium am Stefansberg hochgezogen werden soll. Läuft alles nach Plan, kann das dreistöckige Gebäude, 23,30 Meter breit und 15 Meter hoch, pünktlich zum Schuljahresbeginn 2016/2017 eröffnet werden. "Wenn es Oktober wird, ist es auch nicht so schlimm", witzelte Schulleiter Albert Ehl gestern beim Spatenstich mit Blick auf Michael Klauck vom Amt für Bauverwaltung beim Kreis. "Klauck und seine Leute kriegen das hin." Am morgigen Mittwoch sollen die Bagger anrollen, um den Hang zu befestigen. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 1,8 Millionen Euro, 1,3 Millionen schultert der Kreis, 500 000 kommen als Zuschuss aus dem Innnenministerium, wie Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich sagte. "Bis Weihnachten soll der Rohbau mit Dach und Fenstern stehen, danach geht es an den Innenausbau", verriet Ehl - "für vier Klassenräume, einen Computerraum und ein Multifunktionsraum, der als Lehrerzimmer genutzt werden kann". Für ihn steht fest: "Die Raumnot hat an der größten weiterführenden Schule im Landkreis bald ein Ende." Was für ihn als Schulleiter 2001 mit rund 750 Schülern begann, platzt längst aus den Nähten. 1050 Schüler zählt er zum neuen Schuljahr, verteilt auf 30 Klassen - plus die Oberstufe mit 130 Schülern. So machten er und seine Kollegen aus dem Spatenstich ein Fest. Sieben Schaufeln hatte Hausmeister Martin Spuler dafür besorgt - eine zu wenig. So teilten sich Ehl und die Landrätin eine - und setzten auf Wunsch Spulers ihre Unterschriften gemeinsam auf die Schippe, ebenso Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld und die übrigen Teilnehmer des Spatenstichs. "Vielleicht werde ich sie versteigern, stelle sie im Schulmuseum aus oder mache eine Skulptur daraus", sinnierte der Hausmeister.

Landrätin Schlegel-Friedrich betonte: "Seit 1995 ist dies die erste Baumaßnahme." Über Jahre hinweg habe die Schulleitung alles daran gesetzt, das Raumangebot vollends auszunutzen. Doch der Platz reiche nicht mehr aus. "Dem Vorschlag der Verwaltung sind alle Fraktionen im Kreistag gefolgt. Wir sprechen zwar immer noch von rückläufigen Schülerzahlen wegen des demografischen Wandels, doch der ist im Grünen Kreis noch nicht angekommen." Selbst wenn dies geschehen sollte, könne man das Gebäude immer noch zur Unterstützung der Ganztagsbetreuung nutzen, deren räumliche Kapazitäten ebenfalls an die Grenzen stoßen. "Hier war einmal eine Sportanlage mit Laufbahn, Weitsprunganlage und Gelegenheit zum Kugelstoßen", erinnerte sich Bürgermeister Hoffeld an seine Schulzeit am GaS. Für ihn steht fest: "Das Bildungsangebot der Schule ist gut, das Raumangebot hinkt hinterher" - sprach's und nahm den Spaten zur Hand - ebenso wie Architekt Herbert Schneider, die Landtagsabgeordneten Dagmar Ensch-Engel (Linkspartei), Frank Finkler (CDU ), Stefan Krutten (SPD ) und Personalratsvorsitzender Christoph Müller, begleitet von Söhnchen Paul. Fachfirmen und Handwerksbetriebe arbeiten im Auftrag der Kreisverwaltung mit Beginn der Sommerferien an elf Schulen und drei Turnhallen . Rund 2,75 Millionen Euro stellt der Kreis für Sanierungs- und Renovierungsarbeiten und weitere Baumaßnahmen an drei Gymnasien , sechs Gemeinschaftsschulen , einem Berufsbildungszentrum, einer Förderschule und drei Turnhallen zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung.

Als kostenintensivste Maßnahme wird die Generalsanierung der Merziger Turnhalle in der Waldstraße mit rund 1,2 Millionen Euro genannt. Diese Maßnahme soll bis in den Oktober laufen. Die Turnhalle erhält unter anderem ein neues Dach, neue Fenster, eine Fassadendämmung und eine neue Heizung mit gasbetriebener Wärmepumpe.

Energiekosten sparen

Die Arbeiten an der Turnhalle dienen laut Kreisverwaltung auch dazu, künftig Energiekosten einzusparen. In der Merziger Thielsparkhalle setzt die Kreisverwaltung mit einer neuen LED-Beleuchtung ebenfalls auf den Einsatz moderner, energiesparender Technik. Die neue Beleuchtung und eine neue Lüftungsanlage kosten zirka 150 000 Euro. Die Arbeiten an der Turnhalle der Gemeinschaftsschule Merzig ist nach Darstellung der Kreisverwaltung die zweitteuerste Baumaßnahme in den Sommerferien mit zirka 500 00 Euro. Hier werden neben der Haustechnik ebenfalls das Dach und die Fenster erneuert, sowie ein Vollwärmeschutz aufgebracht.

Neben Wartungs- und Reparaturarbeiten stehen auch größere Investitionen an. So werden an den Gemeinschaftsschulen in Merzig , Losheim und Orscholz und am BBZ Merzig der Brandschutz verbessert und die Fluchtwege gesichert. Die Gemeinschaftsschule in Beckingen erhält einen behindertengerechten Aufzug. Der Außenbereich des Bistros der Gemeinschaftsschule in Weiskirchen wird in den Ferien umgestaltet und mit einer Kletterwand aufgewertet.

Aufzug wird erneuert

Die Gemeinschaftsschulen Wadern und Orscholz erhalten einen zusätzlichen naturwissenschaftlichen Raum. Am Gymnasium am Stefansberg werden die Fußböden erneuert. Am Peter-Wust-Gymnasium wird der Aufzug erneuert, zudem stehen Arbeiten an der Netzwerkstruktur im Bereich der Naturwissenschaften an. Das Hochwaldgymnasium Wadern erhält eine neue Decke einschließlich Dachdämmung und eine neue Beleuchtung in der Turnhalle. Im Außenbereich der Förderschule Merchingen werden Sitzgruppen erneuert.

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