Rauchmelder können unter Umständen Leben retten

Merzig-Wadern · Die verheerenden Wohnhausbrände vom vergangenen Wochenende in der Kernstadt Merzig und im Stadtteil Wellingen sowie der tödliche Brand Ende Januar in Brotdorf nimmt der Kreisfeuerwehrverband (KFV) zum Anlass, die Leser der Saarbrücker Zeitung auf die Installation von Rauchwarnmeldern in den eigenen vier Wänden hinzuweisen.

 Georg Flesch wirbt für Rauchmelder. Foto: Verband

Georg Flesch wirbt für Rauchmelder. Foto: Verband

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Deutschlandweit sterben jedes Jahr rund 700 Menschen bei Wohnungsbränden - an diese Zahl erinnert Georg Flesch, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Dabei entsteht die Gefahr in erster Linie nicht durch das Feuer, sondern eher durch den Brandrauch. In allen Haushalten findet man heutzutage Kunststoffe, die in Möbeln und in vielen Dingen des täglichen Gebrauchs verarbeitet sind. Diese Kunststoffe entwickeln im Brandfall sehr rasch giftige Dämpfe, die dann mit dem Brandrauch in wenigen Minuten die ganze Wohnung durchdringen. Die Schlafenden werden durch das unbewusste Einatmen des giftigen Gemisches zuerst bewusstlos und sterben dann nach wenigen weiteren Atemzügen.

Ein Rauchwarnmelder erkennt frühzeitig den bereits bei Schwelbränden entstehenden, tödlichen Rauch und warnt sofort durch einen lauten, intensiven Ton. Schlafende werden rechtzeitig geweckt, so dass Rettung in den meisten Fällen noch möglich ist und die Feuerwehr frühzeitig alarmiert werden kann. Je früher der Alarm die Feuerwehr erreicht, desto größer die Chance, den entstehenden Schaden für den betroffenen Hauseigentümer möglichst gering zu halten.

Die gängigen Rauchmelder sind batteriebetrieben und somit nicht an das Stromnetz angeschlossen. Dies bedeutet zum einen eine recht einfache Montage und zum anderen Funktionsfähigkeit auch im Falle eines Brandes, bei dem der Strom ausfällt. Es empfiehlt sich, den Rauchmelder als Mindestschutz in Schlafräumen, Kinderzimmern und im Bereich der Fluchtwege anzubringen. Wer etwas mehr in seine Sicherheit investieren will, der kann auch auf ein System vernetzter Funkwarnmelder zurückgreifen. Hier lösen beim Auftreten von Rauch in einem der überwachten Bereiche gleichzeitig alle Melder aus. "Rauchmelder sind nicht teuer und werden schon für relativ wenig Geld im Fachhandel oder in den Baumärkten angeboten", so der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Oberbrandmeister Georg Flesch.

"Achten sie beim Kauf nicht nur auf das CE-Zeichen und die Angabe "EN 14604", die lediglich besagen, dass das Produkt in Europa zum Verkauf zugelassen wurde. Legen sie zudem Wert auf das VdS-Prüfzeichen, das ihnen Gewissheit gibt, dass das Modell ihres Rauchmelders einer ständigen Kontrolle durch Dritte unterliegt". Falls Sie weitere Fragen zum Thema Rauchmelder haben, wenden Sie sich an ihre örtliche Feuerwehr oder den Fachhandel. Hier gibt man ihnen gerne Auskunft.

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