Merzig Rat soll über Blättelbornweiher sprechen

Merzig · Das Fraktionsbündnis aus Grünen und Freien Wählern im Merziger Stadtrat will einen Antrag in das Gremium einbringen, der die Verbesserung der ökologischen Situation des Blättelbornweihers zum Ziel hat. Dies kündigte Klaus Borger, Vertreter der Grünen in der Bündnisfraktion, an.

 In einem problematischen ökologischen Zustand befindet sich der Blättelbornweiher in Merzig.

In einem problematischen ökologischen Zustand befindet sich der Blättelbornweiher in Merzig.

Foto: Klaus Borger

Der problematische Zustand des Blättelbornweihers war im Februar im Zuge eines SZ-Berichtes zum öffentlichen Diskussionsthema geworden. Ursprünglich einmal fast drei Meter tief, weist der Weiher nach Auskunft des Anglers Detlev Birndt derzeit nur noch eine Wassertiefe von knapp 80 Zentimetern auf. Die meterhohe Schlammschicht am Boden des Weihers sorge zudem dafür, dass das Gewässer regelmäßig in der wärmeren Jahreszeit zu kippen droht, hatte Birndt erklärt. Er wollte sich für eine Entschlammung des Weihers einsetzen.

Die Stadtverwaltung hatte eingeräumt, dass eine Entschlammung wünschenswert sei, technisch aber nur schwierig umzusetzen sei. Zugleich hatte die Stadt erklärt, dass sie gerne bereit sei, gemeinsam mit dem ASV Merzig (dem Pächter des Weihers und zuständig für dessen Unterhaltung) und dem Fischereiverband Saar an einer Verbesserung des Weiherzustandes zu arbeiten.

Nach Auffassung des Fraktionsbündnisses im Stadtrat ist dies bislang jedoch nur unzureichend erfolgt. So habe sich der zuständige Stadtratsausschuss ohne Hinzuziehung der örtlich zuständigen Angler und Naturschützer, wie es das Fraktionsbündnis zuvor gefordert hatte, „kurz und theoretisch, ohne konkretes Ergebnis, welches eine zeitnahe Renaturierung erahnen ließe“ (Borger), mit dem Thema befasst.

Der Grünen-Vertreter weiter: „So kann das unsere Fraktion nicht stehen lassen.“ Für Pläne, auch wenn diese wegen der enormen Kosten Wunschträume bleiben sollten, gehe es nicht schnell genug, kritisiert Borger. „Wenn aber die Gefahr besteht, dass ein empfindliches Ökosystem Schaden nehmen könnte und der Wert als vorhandenes Naherholungsgebiet nicht zeitnahe Handlungen nach sich zieht, hilft nur der Antrag, um das Thema mit der gebotenen Bedeutung auf die politische Agenda zu setzen.“

In dem Antrag fordert das Fraktionsbündnis, dass der Rat die Verwaltung zum zügigen und entschlossenen Handeln beauftragen soll: „In enger Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden, den Zuständigen der Fischerei (Angelsportverein, Fischereiverband Saar), örtlichen Naturschützern und Naturschutzorganisationen ist die Entschlammung bis zur natürlichen Gewässersohle (zirka vier Meter) im kommenden Spätherbst/Winter 2018/2019 vorzubereiten und zu beauftragen.“ Dabei sollten alle Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung dieser Maßnahme durch Dritte ausgeschöpft werden. Im laufenden Haushalt sollten 200 000 Euro zweckgebunden für die Renaturierung des Weihers zur Verfügung gestellt werden, „da für die Tierwelt im Gewässer Gefahr im Verzug ist durch Sauerstoffmangel und Gärgase aus der Verrottung des Schlamms“. Das Leben im Gewässer werde seit Jahren nur durch den Einsatz technischer Geräte ermöglicht, heißt es von Seiten des Fraktionsbündnisses. Die geforderten 200 000 Euro müssten an anderer Stelle im Haushalt eingespart werden, die Stadt solle hierzu Vorschläge präsentieren, fordert die Bündnis-Fraktion.

 Muesste dringend vom Schlamm befreit werden - der Merzig Blaettelbornweiher.

Foto: Rolf Ruppenthal/ 30. Jan. 2018

Muesste dringend vom Schlamm befreit werden - der Merzig Blaettelbornweiher. Foto: Rolf Ruppenthal/ 30. Jan. 2018

Foto: Ruppenthal

Zudem solle die Verwaltung ohne erneute Beauftragung externer Gutachten eine Planung zur Optimierung des Gewässer-Umfeldes und zur Optimierung und Erneuerung der Erholungsinfrastruktur erarbeiten, „um eine Beratung in den zuständigen Gremien zu ermöglichen mit dem Ziel der Umsetzung im Frühjahr 2019“. Denn „nicht nur das Gewässer selbst befindet sich in einem bedauernswürdigen Zustand, auch das ganze Umfeld ruft nach Pflege und Erneuerung“, findet Klaus Borger. Er hebt nochmals die Bedeutung des Gewässers für die Kreisstadt hervor: „Dass der Blättelbornweiher mit seiner Lage zwischen Archepark und Stadtpark eine besondere Bedeutung für die Naherholung hat und in einem naturnahen Zustand auch die Attraktivität für die Besucher erheblich verbessern würde, liegt auf der Hand.“

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