Rappweiler zurzeit ohne Ortsvorsteher

Rappweiler · Durch den Vorschlag des Piraten Hans Hirtz musste Maria Greuter (SPD) gegen Karsten Kiefer (SPD) antreten. Nach zweimaligem Patt warf Bürgermeister Werner Hero eine Münze: Kiefer nahm das Amt des Ortsvorstehers nicht an.

Die Sozialdemokratin Maria Greuter, die erneut ihren Hut für dieses Amt in den Ring geworfen hatte, musste sich ihrem Parteifreund Karsten Kiefer geschlagen geben. Und der SPD-Gemeindeverbandschef hat Amt nicht angenommen. Neun Mitglieder zählt der Ortsrat - fünf SPDler, zwei CDUler und zwei Piraten. Da ein Kommunalpolitiker aus den Reihen der Sozialdemokraten wegen Krankheit fehlte, saßen vier Sozialdemokraten zwei Christdemokraten und zwei Piraten gegenüber. So endete das Rennen Greuter gegen Kiefer zweimal mit Stimmengleichheit. Die Münze, die Bürgermeister Werner Hero als Versammlungsleiter warf, entschied zu Gunsten von Kiefer.

Vorgeschlagen hatte ihn Hans Hirtz von den Piraten. "Ich habe Kiefer empfohlen, weil ich ihn für den Kompeteren halte", begründet das Ortsratsmitglied seinen Vorstoß. Die zehnjährige Amtszeit sind nach seinen Worten genug, zumal für Hirtz ihre Politik nicht genug bürger- und ortsbzogen gewesen ist. "Man soll Politik in einem Dorf nicht an einer Partei festmachen", mahnt der Pirat. Über dessen Vorstoß jedenfalls war Kiefer nach eigenem Bekunden zunächst perplex. "Als ich nach 30 Sekunden mich wieder gefangen hatte, habe ich gesagt, dass ich nicht kandidieren wollte." Er bemängelt, dass ihm der Weiskircher Verwaltungschef keine Möglickeit gegeben hatte, seine Kandidatur zurückzuziehen. Die Wahl habe bereits begonnen, da müsse Kiefer jetzt durch, habe Heros Antwort gelautet. "Dabei waren erst drei von acht Stimmzetteln ausgefüllt gewesen", moniert der Sozialdemokrat. Maria Greuter schägt sich auf die Seite ihres Parteifreundes: "Karsten Kiefer nach nach dem Vorschlag so vom Donner gerührt, dass er zunächst sprachlos war. Als er eingewendet hat, dass er nicht kandidieren will, hatte nach Angaben des Bürgermeisters die Wahlhandlung schon begonnen - ein Kritikpunkt, den Pirat Hirtz teilt. "Das ging sehr schnell."

Weiskirchens Verwaltungschef kann die Aufregung nicht verstehen. "Ich habe mich völlig korrekt verhalten. Zwei Stimmzettel waren bereits asusgefüllt. Dann kann ich den Wahlgang nicht mehr abbrechen", sagt Hero und verweist das Kommunalselbstverwaltungsgesetz. "Kiefer hätte sofort seine Kandidatur zurückziehen müssen."

Hat eine Wahlhandlung begonnen, wenn zwei Namen auf drei von acht Stimmzetteln stehen: Um diese Frage endgültig klären zu lassen, hat Karsten Kiefer die Kommunalaufsicht angerufen.

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