Demo in Merzig und Wadern Radfahrer fordern mehr Sicherheit auf den Straßen
Merzig/Wadern · 35 Menschen haben in Wadern und Merzig an der saarlandweiten Demonstration des Radelkollektivs teilgenommen.
In mehreren Städten des Saarlandes haben Fahrradfahrer auf Einladung des Radelkollektivs am Samstag für bessere Bedingungen demonstriert. Bei der vierten Auflage der Aktion war neben Merzig erstmalig auch Wadern mit von der Partie.
Bei der Premiere in der Hochwaldstadt waren neun unentwegte Männer und Frauen mit ihren Fahrrädern zum Treffpunkt Rathaus gekommen, trotzten mit viel Enthusiasmus dem ungemütlichen Wetter und machten sich auf die Strecke durch die Straßen der Hochwaldmetropole. „Wir haben einige neuralgische Punkte angefahren, um dort auf Mängel in der Sicherheit für Radfahrer hinzuweisen“, nannte Peter Rohles, Sprecher der Waderner Radfahrertruppe, den Grund für die Teilnahme. Grundsätzlich habe sich an der innerstädtischen Situation für die Sicherheit der Radfahrer nichts geändert. Der Ausbau des Radwegenetzes, insbesondere der Lückenschluss zwischen Münchweiler und Nunkirchen, ist noch nicht erfolgt, obwohl dieser schon mehrmals angemahnt worden war. Ob er im nächsten Jahr komme, ist ebenso unsicher wie ein Radweg zwischen Wadern und Löstertal. Moniert wurde auch, dass die vorhandenen Radwege in den Wintermonaten nur unzureichend gereinigt beziehungsweise von Schnee freigehalten werden. Vor Ort wurde festgestellt, dass nach Ansicht der Gruppe die Kreuzung am Freibad und Feuerwehrgerätehaus am Nordring nach der Baumaßnahme durch die neue Schaltung der Ampel gefährlicher geworden ist, insbesondere für die jeweiligen Linksabbieger, die nunmehr den Gegenverkehr beachten müssen. Auch erscheint die Markierung des Radweges über die Birkenfelder Straße von der Straße Am Hals kommend Richtung Dagstuhl und Innenstadt unpassend bis gefährlich. Die kleine Brücke über den Butterbach hinter der Herbert-Klein-Halle wird durch unnötige Hindernisse für Radfahrer eingeengt. Allgemein monierte das Waderner Radelkollektiv, dass auf den Fahrbahnen der Durchgangsstraßen eine Abtrennung zum Radstreifen fehlt. Gegenüber der Vergangenheit erscheint der Schulweg für Rad fahrende Schüler offensichtlich zu unsicher, werde deshalb auch sehr spärlich genutzt. „Es braucht mehrere sinnvolle Maßnahmen für die Sicherheit der Radfahrer, damit deren Bedingungen in der Stadt Wadern deutlich besser werden“, fordert das Radelkollektiv die Stadtverwaltung zum Handeln auf.
In Merzig trotzten bei der zweiten dortigen Auflage der Demo rund 26 Teilnehmer dem grauen und nasskalten Wetter, ausgestattet mit grellen Warnwesten für alle gut sichtbar. „Wir wollen die Verkehrswende“, forderte eine der Organisatoren in Merzig, Hildegard Gottfrois-Bartel. „Wer Rad fährt, entlastet den Verkehr, Lärm und das Klima“, sagte Angelika Conrad, Mitorganisatorin, „und tut etwas für seine Gesundheit.“ Dem Radelkollektiv ist es ebenfalls wichtig, Schulen und Geschäfte der Innenstadt problemlos mit dem Fahrrad erreichen zu können. Da dies gerade an Knotenpunkten wie der Trierer Straße, Hochwald- und Bahnhofstraße nicht immer leicht ist, begleitete Polizei und Ordnungsamt die Teilnehmer der Demonstration, unter ihnen auch Kinder, um an stark befahrenen Straßen das Überqueren der Straße zu ermöglichen. Gegen 11 Uhr machte sich der Fahrradkorso auf den Weg zu einer Rundfahrt durch das Merziger Stadtgebiet. Weitere Radeldemos fanden zeitgleich in Homburg, Saarbrücken, Saarlouis, St. Ingbert und Völklingen statt.