Artisten treten im Zeltpalast Merzig auf Für eine perfekte Technik geht es auf 14 Meter Höhe

Merzig · Die Premiere des Weihnachts-Circusses steigt am kommenden Freitag im Merziger Zeltpalast.

 Die Vorbereitungen für den Weihnachts-Circus im Zeltpalast laufen – wie die Arbeiten in luftiger Höhe, die Johannes Morio verrichtet.

Die Vorbereitungen für den Weihnachts-Circus im Zeltpalast laufen – wie die Arbeiten in luftiger Höhe, die Johannes Morio verrichtet.

Foto: Ruppenthal

„Und auf“: Seinen Worten lässt Veranstaltungsmeister Markus Diel Taten folgen. Ganz langsam hebt Johannes Morio von der Firma MC-Sound ab. Zentimeter für Zentimeter geht es unter die Scheinwerfer, die 14 Meter über der Bühne im Merziger Zeltpalast schweben. Morios Aufgabe: drei Motoren an der Traverse festzurren, die unter den Spots hängt. „Zwei Motoren sind für das Todesrad bestimmt, der andere für Seil- und Tuchnummer“, sagt Produzent Joachim Arnold und verfolgt Morios Arbeit in luftiger Höhe. „Seit drei Tagen versuchen wir, die Technik in den Griff zu kriegen“, lüftet Arnold ein Geheimnis seines Weihnachts-Circusses, zu dem sich am kommenden Freitag, 13. Dezember, 19.30 Uhr, erstmals der Vorhang hebt.

Seiltanz, Trapez, eine Schlangenfrau, Kunststücke in der Luft, Jonglage und Reck-Artistik wechseln sich in den 13 Vorstellungen ab, die bis einschließlich Sonntag, 29. Dezember, 14.30 Uhr, geplant sind. Noch fehlt der weihnachtliche Glanz, der Bühne und Zuschauerraum einhüllen soll. Die Weihnachtsbäume liegen schmucklos hinter den Kulissen, genauso das Farbenspiel aus Licht, das dem großen Weihnachts-Circus mit seinen Artisten am Trapez, auf dem Seil oder im Todesrad, seinen Clowns, Tänzern und Musikern das Korsett verleiht. „Wir werden eine Weihnachtgeschichte erzählen – eine Story rund um eine Weihnachtskuckucksuhr“, verrät der Regisseur Ivan Luzan.

Auf vielen Bühnen dieser Welt war der gebürtige Ukrainer schon zu Hause, hat die Circusakademie in seinem Heimatland absolviert, hat Regie, Philosophie und Psychologie studiert. Vor einigen Jahren hat er Berlin zu seiner Wahlheimat gekürt. Nicht nur die einzelnen Nummern geht der Mann, der auch als Tanzakrobat gearbeitet hat, mit den Artisten durch. „Auch muss jeder Künstler mit dem Scheinwerferlicht vertraut sein“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Ein paar Brocken Englisch, ein bisschen Ukrainisch, zwischendurch mal Französisch, Russisch und Deutsch: So verschieden das Völkchen ist, so vielfältig das Sprachengewirr, mit dem man sich an dem Ufer der Saar verständigt. Joachim Arnold: „Wir haben 20 Leute am Start, einschließlich der Band und der Sängerin.“ Die Kontakte zu den Artisten kam nach seinen Worten durch Stanislav Vysotskyi, den Ehemann von Musicaldarstellerin Henriette Schreiner, zustande.

Der Jongleur aus der Ukraine war es auch, der die Akrobaten für die Weihnachts-Circus-Show im vergangenen Jahr zusammengetrommelt hatte. Bei der Premiere drehte sich alles um den Weihnachtsmann Santa Claus, dem die Lust an Weihnachten vergangen ist, bei der zweiten Auflage um eine Weihnachtskuckucksuhr aus LED-Leuchten und deren Erbauer – ebenfalls mit atemberaubenden Kunststücken, Live-Musik und -Gesang.

Doch noch beherrschen die Techniker die Bühne: „Für seine Arbeit hat Markus Diel unbegrenztes Bleiberecht“, witzelt der Produzent über das Engagement des Pfälzers im Saarland. „Ich leiste hier Entwicklungsarbeit“, kontert der Veranstaltungsmeister und beobachtet, wie Johannes Morio unter die Scheinwerfer schwebt. Ein paar geübte Handgriffe, die Motoren sind an der Traverse befestigt. Es geht auf 13 Uhr – Zeit, ans Mittagessen zu denken. Dafür stellt sich der Zeltpalast-Chef selbst an den Herd. „Es gibt Pasta, Gemüse, Fleisch und auch Veganes“, beschreibt Arnold, was er täglich auf den Speiseplan setzt – Mahlzeiten, denen das Team mit Freuden entgegensieht. Was ihnen nicht gefällt, ist die Nebelsuppe, die die Saarwiesen einhüllt und eher Novembertristesse aufkommen lässt statt Vorfreude auf Weihnachten. Doch Joachim Arnold gibt sich optimistisch: „Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Es kann nur aufwärts gehen.“

Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet.

 Ist das Todesrad in Ruheposition, traut sich auch Produzent Joachim Arnold in das Gerät.

Ist das Todesrad in Ruheposition, traut sich auch Produzent Joachim Arnold in das Gerät.

Foto: Ruppenthal
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