Proben laufen auf Hochtouren
Schwemlingen · Der Musikverein St. Hubertus Schwemlingen ist seit dem Wechsel an der Spitze des Vorstands recht gut aufgestellt. 32 Musiker sind aktiv dabei. Diese proben zurzeit für das Konzert am Sonntag in der Saargauhalle.
Der Musikverein St. Hubertus Schwemlingen feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am 10. Mai, 17 Uhr, werden die Musiker ihre Zuhörer auf eine musikalische Zeitreise mitnehmen. Dann wird sowohl Klassik, wie Rock und Pop zu hören sein. Der musikalische Hörgenuss wird im Rahmen des traditionellen Frühjahrskonzertes in der Saargauhalle in Schwemlingen angeboten, in diesem Jahr bei freiem Eintritt. Lediglich um eine Spende wird gebeten. Die Proben für dieses außergewöhnliche Konzert laufen bereits auf Hochtouren.
Es ist Sonntagmorgen, zehn Uhr. In der Grundschule Schwemlingen ist um diese Zeit schon reges Treiben. Die Musiker von Sankt Hubertus Schwemlingen stimmen ihre Instrumente. Die Dirigentin, Ann-Kathrin Ollinger, steigt auf das Pult, in der rechten Hand hält sie ihren Dirigentenstab. Ein paar freundliche Ansagen und das Orchester spielt die Feuerwerksmusik von Händel und zwar den fünften Satz. Mit der Tuba ist Ollinger noch nicht ganz zufrieden. Abrupt wird das Spiel abgebrochen. "Das muss noch runder werden", sagt sie zu dem Bläser, der in das große, gerundete Instrument bläst und damit die eher tieferen Töne erzeugt. Sie üben solange, bis es passt, bis die Dirigentin zufrieden ist. Noch ein paar Mal unterbricht sie, gibt Tipps wie es besser klingen könnte.
Schon als Neunjährige dabei
Ollinger ist 24 Jahre alt, studiert Musik und dirigiert seit 2012 den Schwemlinger Musikverein, in dem sie seit dem neunten Lebensjahr selbst spielt. Damit ist sie in eine Männerdomäne eingebrochen, was jedoch keinen Einfluss auf die musikalische Qualität hatte. Im Gegenteil. Das sieht zumindest Ute Ripplinger so. Sie ist seit dem Jahr 2013 Vorsitzende von Sankt Hubertus und von ihrer Dirigentin überzeugt. Natürlich hat der Musikverein, genauso wie viele andere, Nachwuchssorgen. Deshalb haben sie sich in Schwemlingen etwas einfallen lassen. "Wir sind eine Kooperation mit Kindergarten und Grundschule eingegangen. Über die musikalische Früherziehung versuchen wir, die Kinder mit sehr jungen Jahren, an die Blasinstrumente heranzuführen", erzählt Ripplinger. Damit hätten sie im vergangenen Jahr begonnen. Mit welchem Erfolg könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, aber sie glaube, dass der Weg, der richtige sei.
Scheinbar macht die Frauenpower an der Vereinsspitze doch einiges richtig. Inzwischen sind 32 Musiker im Orchester. "Eine Anzahl mit der wir gut spielfähig sind", so die Vorsitzende. Noch vor vier, fünf Jahren sei die Situation eine andere gewesen. Zwanzig aktive Musiker wären es damals gewesen, die untere Grenze für einen qualitativ hochwertigen Klangkörper. Die große Kunst sei es gewesen, Tradition mit Moderne zu verbinden. Das eine tun, ohne das andere zu lassen. "Wir müssen auf die Rücksicht nehmen, die noch gerne klassische Blasmusik spielen und auch auf die, die sie gerne hören", zeigt Ripplinger die Richtung.
Deshalb freue sie sich auf das Frühjahrskonzert. Dort würden alle Stilrichtungen zu hören sein. Dabei sei das Konzert eine echte Herausforderung. Denn vor allem die Musikstücke, die für ein Symphonieorchester geschrieben wurden, sind so ohne weiteres nicht auf ein Blasorchester übertragbar. Deshalb hätten einige Musikstücke umarrangiert werden müssen. Doch die Vorsitzende ist zuversichtlich, dass bis kommenden Sonntag alles sitzt. Das Programm jedenfalls steht. Ergänzt wird der Musikverein bei diesem Konzert mit einer Band und einer Tanzgruppe.
Zum Thema:
AUF EINEN BlickProgramm: Feuerwerksmusik (Overtüre, Freudenfest); Toccata in d minor; Tritsch Tratsch Polka; Wagner on Stage; Im Krapfenwaldl; La Verbena, Queen in Concert; Michael Jackson (King of Pop); Feeling Good; Everbody needs somebody. mir
