Doha Premiere für internationales und deutsches Abi

Merzig · Dirk Dillschneider aus Merzig ist Schulleiter an der Deutschen Internationalen Schule in Katar. Der SZ schildert er seine Eindrücke.

 Ein Erinnerungsfoto mit Schülern und Eltern der Abschlussklasse GIB: (v.l.) Elternvertreter H. Fuhrmann, Anna Fuhrmann, Tobias Frank, Amon Faske, Vorstandsvorsitzender H. Marzinger, GIB-Koordinator H. Lauris, Klassenlehrerin F. Dorn, Schulleiter Dirk Dillschneider.

Ein Erinnerungsfoto mit Schülern und Eltern der Abschlussklasse GIB: (v.l.) Elternvertreter H. Fuhrmann, Anna Fuhrmann, Tobias Frank, Amon Faske, Vorstandsvorsitzender H. Marzinger, GIB-Koordinator H. Lauris, Klassenlehrerin F. Dorn, Schulleiter Dirk Dillschneider.

Foto: Dirk Dillschneider

Auch im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2017/18 fanden an der Deutschen Internationalen Schule in Doha (DIS Doha) jede Menge Festivitäten und Veranstaltungen statt. Die Wintermonate Januar und Februar waren geprägt von einer Reihe von Vorträgen, als auch Elterninformationsabende. Das verrät Schulleiter Dirk Dillschneider. Der Merziger berichtet regelmäßig über seine Arbeit und seine Erlebnisse in dem Emirat Katar.

„Wie viel Netz braucht Schule wirklich?“ widmete sich ein Vortrag von Prof. Dr. Dr. Spitzer. Prof. Spitzer hat in einem Vortrag vor Schülerinnen und Schülern und im Rahmen einer Lehrerfortbildung sowie in einem Vortrag vor Eltern darauf hingewiesen, dass ein zu hoher Konsum von digitalen Medien heutzutage bereits in der Kindheit vorliegt und auch oftmals zu motorische Störungen führen kann. Häufiger wischen die Kinder nur noch über das Mobiltelefon anstatt vielleicht eher ihre motorischen Fertigkeiten auszubauen. Sie werden von Reizen überflutet und können sich weniger gut konzentrieren. Verwundert hat auch, dass man festgestellt hat, dass Demenzerkrankungen zurückgehen beziehungsweise um fünf Jahre verschoben werden, wenn man eine Fremdsprache erlernt.

Der Fasching im Februar hatte Schule und Kindergarten voll im Griff. Es fanden Spiele statt, und die Schülerinnen und Schüler präsentierten sich in eigens angefertigten vielfältigen und sehr bunten Kostümen, um den Winter zu verabschieden.

Eltern-Cafés finden in der Regel zweimal im Jahr in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen in unserer Bibliothek, die eigens für diese Veranstaltung zum Eltern Café umgewidmet wird, statt. Ziel dieses Eltern-Cafés ist, dass sich die Eltern, die sich aus 28 Nationalitäten zusammensetzen, und die Lehrerinnen und Lehrer noch ein Stück weit besser kennenlernen.

Im Februar kam dann der Auftakt der „didacta 2018“ in Hannover. Die DIS Doha entsandte Birgit Schröder aus der Verwaltung, Kindergartenleiterin Senay Gün und mich zu dieser Bildungsmesse – übrigens der größten in Europa. Mehr als 60 verschiedene deutsche Auslandsschulen haben sich auf der Bildungsmesse präsentiert. Ziel der Messe ist es, jedes Jahr neue Innovation auf dem pädagogischen Markt kennenzulernen, aber auch mit Bewerberinnen und Bewerbern ins Gespräch zu kommen.

Vor der „didacta 2018“ stand noch die Regionale Netzwerktagung mit den Vorständen und Verwaltungsleitern der Region in Dubai statt. Daran nahmen alle 14 Schulen teil. Der Bezirk reicht von Istanbul mit seinen Schulen in der Türkei bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten und natürlich den Schulen im Saudi Arabien sowie der Deutschen Internationalen Schule in Doha. Bei einem interessanten Austausch zwischen den Vorständen und den Schulleitern konnten wir mehr über die Arbeit der anderen Schulen erfahren und uns über Herausforderungen im Auslandsdienst umfassend informieren.

Alljährlich findet auch unser Flohmarkt in der Schule statt. Dabei werden in der Haupthalle jede Menge kleine und große Produkte angeboten. Hier verkauft die deutsche Expat Family alles Mögliche von Büchern, Videos bis hin zu Spielsachen manchmal auch Mode, Handtaschen und so weiter.

Im Kindergarten gab es mehrere „Tage der offenen Tür“, um neu anzumeldenden Kindern und deren Eltern die Gelegenheit zu geben, einmal den deutschen Kindergarten, der im nächsten Schuljahr fünfzügig sein sollten, kennen zu lernen.

Am 21 April hatten wir unseren extra Fördertag von 7.50 Uhr bis 12.20 Uhr an der DIS Doha, in der die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, individuell gefördert zu werden. Der Fördertag fand in der Grundschule und auch in der Sekundarstufe statt. Ein umfangreiches Programm wurde an diesem Tag angeboten.

Wie jedes Jahr fanden auch die mündlichen Abschlussprüfungen der Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 statt, nachdem sie erfolgreich ihre Examen im Februar geschrieben hatten. Während der mündlichen Prüfungen belegten unsere Prüflinge die Fächer Französisch, Biologie und und Chemie. Dabei konnten sie ihre Prüfungen sehr erfolgreich absolvieren, die in Begleitung von Ministerialrat Thomas Mayer, dem Kultusminister-Konferenz-Beauftragten, durchgeführt worden. Wir sind stolz auf unsere Zehner, die allesamt den Übergang nach Klassenstufe 11 erreicht haben. Ihr Notendurchschnitt insgesamt lag bei 2,02. Die beste Schülerin hat einen Notendurchschnitt von 1,76. Gefeiert wurde dieser Abschluss im nahe gelegenen Westin Hotel.

Gerade hat die Schulgemeinschaft viel zu tun, es müssen jede Menge Dokumente erstellt werden, die uns auf die Bund-Länder-Inspektion vorbereiten. Diese steht Ende November 2018 an. Außerdem wird im Moment das Jubiläumsbuch unserer Schule zum zehnjährigen Bestehen zusammengestellt. Es soll ein reiches Bilderwerk verschiedener Aktivitäten und Initiativen der Geschichte der Deutschen Internationalen Schule in Doha darstellen. Die Zeit in den letzten zehn Jahren der Schule war sehr bewegend. Ich werde nun mit Abschluss dieses Schuljahres der dienstälteste Schulleiter an der DIS Doha sein.

In diesem Jahr wurde von der Deutschen Botschaft in Katar ein neuer Schulvorstand als Schulträger beauftragt, da örtliche Gemeinden oder Landkreise hier nicht vorhanden sind. Mit diesem neuen Team wollen wir alle gemeinsam die Schule hier in Doha weiterentwickeln. Die Herausforderungen sind groß, aber durchaus zu meistern.

Was gibt es zu tun im neuen Schuljahr? Klar, wir müssen „Deutsch als Fremdsprache“ weiter stärken, die Lehrkräfte noch besser auf den Unterrichtseinsatz in Doha vorbereiten, die Eltern- und Schülerbeteiligung stärken und die Außendarstellung der Schule weiterentwickeln.

Wie wird man Lehrkraft oder Erzieher an einer deutschen Auslandsschule? Ja, ist es einfach, sich zu bewerben, sobald man jedoch als Angestellte oder verbeamtete Lehrkraft in Deutschland beschäftigt ist, benötigt man die Freistellung vom Arbeitgeber.

Wir haben jedes Jahr Praktikanten, die die Schule in Doha besuchen, auch das ist gut für das Schulklima.

311 Schülerinnen und Schüler besuchen zurzeit unsere Schule in 13 verschiedenen Klassen und dabei haben wir nun im zweiten Jahr das Gemischtsprachige Internationale Bakkalaureate und die ersten Abgänger mit einer internationalen als auch einer deutschen Hochschulzugangsberechtigung. Wir freuen uns auf diese Ergebnisse und wünschen allen Schülerinnen und Schülern, die Anfang Juli die ersten Ergebnisse bekommen, alles erdenklich Gute.

Der Ramadan hat am 14. Mai begonnen, die Schulzeit wird reduziert, die Schülerinnen und Schüler des muslimischen Glaubens fasten teilweise auch den ganzen Tag. Alle übrigen Kinder können in unserer Mensa nach wie vor ihr Mittagessen einnehmen.

Ich nehme im Juni noch an einem International Diploma Program-Koordinator Lehrgang in Prag teil, anschließend findet noch die Schulteilleitertagung mit 140 Kolleginnen und Kollegen in Berlin statt, und zum Schluss des Schuljahres werde ich zu Ferienbeginn noch einen Workshop in Dubai besuchen, um mich auszutauschen.

Es gibt weiter viel zu entdecken. Eine spannende Zeit im Ausland und auf der Welt. Meine Heimatstadt vermisse ich von Zeit zu Zeit, halte mich aber mit dem Online Abo der Saarbrücker Zeitung auf dem Laufenden.

 Beim Sommerfest legten sich die Schüler der Klasse 1b mächtig ins Zeug.

Beim Sommerfest legten sich die Schüler der Klasse 1b mächtig ins Zeug.

Foto: Dirk Dillschneider
 Beim Fasching hatten die Schützlinge des Kindergartens ihren Spaß.

Beim Fasching hatten die Schützlinge des Kindergartens ihren Spaß.

Foto: Dirk Dillschneider
 Bei der „didacta“: Kindergartenleiterin Senay Gün, Schulleiter Dirk Dillschneider und Birgit Schröder aus der Verwaltung.

Bei der „didacta“: Kindergartenleiterin Senay Gün, Schulleiter Dirk Dillschneider und Birgit Schröder aus der Verwaltung.

Foto: Dirk Dillschneider

Weitere Informationen gibt es auf der App (DIS Doha), auf Facebook, auf der Homepage www.ds-doha.de oder einfach schreiben unter info@ds-doha.de

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