Vortrag im SHG-Klinikum Merzig Was kann vor dem plötzlichen Herztod schützen?

Merzig · Im Rahmen der deutschen Herzwochen im November haben die Kardiologen des SHG-Klinikums Merzig unter anderem darüber informiert, wie man sich vor dem plötzlichen Herztod schützen könne. Zu diesem Thema boten Dr. Rainer Breit und Dr. Soufyane Yataghene rund 50 Teilnehmern ein Seminar an.

 Chefarzt Dr. Rainer Breit und Oberarzt Dr. Soufyane Yataghene informierten rund ums Herz.

Chefarzt Dr. Rainer Breit und Oberarzt Dr. Soufyane Yataghene informierten rund ums Herz.

Foto: SHG/Harald Kiefer

Dr. Breit, Chefarzt der Klinik für innere Medizin I, beleuchtete in seinem Vortrag die Ursachen, die zu einem plötzlichen Herztod führen können. Diese können Herzinfarkte, plötzlich auftretende Rhythmusstörungen durch Verschleiß oder chronische Rhythmusstörungen, aber auch eine Lungenembolie sein. Bei jüngeren Menschen lägen nach Angaben des Chefarztes oft auch genetisch bedingte Herzerkrankungen vor. Darüber hinaus könnten bestimmte Kombinationen von Medikamenten zu Problemen führen. Um dies zu vermeiden rät der Kardiologe: „Lassen Sie Ihren Arzt zur Sicherheit auf ihre gesamte Medikation draufgucken.“

Oberarzt Soufyane Yataghene sprach darüber, wie man sich vor einem plötzlichen Herztod schützen könne, und informierte über die verschiedenen Möglichkeiten einer Therapie. Beispielsweise profitiere eine bestimmte Gruppe von Patienten von einem Defibrillator, der unter die Haut implantiert wird, anderen Patienten könne mit einer Ablation von vernarbtem Herzmuskel-Gewebe geholfen werden. Entscheidend sei es aber auf jeden Fall, die Risikofaktoren für eine Herzerkrankung zu vermeiden: Hoher Blutdruck, Übergewicht, Diabetes und hohe Cholesterinwerte. Und ganz wichtig: „Sport treiben, aber nicht übertreiben“, empfahl Yataghene. Aufschluss darüber, wie weit man beim Sport gehen könne, gebe eine sportmedizinisch-kardiologische Untersuchung, mit der man sich absichern könne.

Generell gelte: Bewegung ist das wichtigste Mittel, um einem plötzlichen Herztod vorzubeugen. Die beiden Kardiologen empfehlen fünfmal in der Woche 30 Minuten Bewegung im Trainingsbereich oder 10 000 Schritte am Tag. „Dazu eine gute Ernährung im mediterranen Stil, und Sie haben 70 Prozent der Herzinfarkte vermieden“, sagt Chefarzt Breit.

Den Seminarteilnehmern wurde auch nahegelegt, wie zu verfahren sei, wenn jemand plötzlich umkippt. „Laut rufen und sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen“, sagt Chefarzt Breit. Die Herzdruckmassage sei das Wichtigste in der Ersten Hilfe beim plötzlichen Herztod, und sie dürfe nicht unterbrochen werden, damit das Gehirn keinen Schaden aufgrund einer mangelnden Sauerstoffversorgung nehmen kann. „Drücken Sie einfach auf die Mitte der Brust und drücken sie 110 Mal pro Minute“, empfiehlt er und betont: „Seien Sie mutig! Das Einzige was Sie falsch machen können, ist nichts zu tun!“

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