Plötzlich kippt die Partie

Brotdorf · Keinen echten Fehlstart, aber auch keine Punkte gab es für Handball-Saarlandligist TuS Brotdorf in der Seffersbachhalle im Auftaktspiel gegen die HSG Nordsaar. 29:32 endete die Partie, doch der Favorit wankte.

 Ein packendes Spiel: Nordsaar-Torjäger Jan Böing hat hier Brotdorfs Till Bost im wahrsten Sinne des Wortes voll im Griff. Bost gelangen trotz der teilweise harten Deckung fünf Treffer.Foto: ruppenthal

Ein packendes Spiel: Nordsaar-Torjäger Jan Böing hat hier Brotdorfs Till Bost im wahrsten Sinne des Wortes voll im Griff. Bost gelangen trotz der teilweise harten Deckung fünf Treffer.Foto: ruppenthal

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Mit leeren Händen, aber nicht unzufrieden stand Trainer Thomas Schmitt am Sonntag nach der Auftaktschlappe des Handball-Saarlandligisten TuS Brotdorf am Spielfeldrand und ließ das Spitzenspiel noch einmal im Zeitraffer am geistigen Auge Revue passieren. Mit 29:32 (14:15) hatte seine Mannschaft die Liga-Premiere gegen die HSG Nordsaar gerade knapp verloren. Schlechter als der Vizemeister spielte der Tabellendritte der vergangenen Saison vor eigenem Publikum aber nicht. Die rund 250 Zuschauer hatten eine kampfbetonte Partie gesehen, die bis kurz vor dem Abpfiff offen war. Erst in der Schlussphase agierten die Wombats zu überhastet, vergaben gute Chancen und scheiterten an den eigenen Nerven. Da war mehr drin.

Das wussten auch die Gastgeber, die enttäuscht in der Kabine verschwanden. Nachdem der Gäste-Jubel verklungen war und sich die Seffersbachhalle langsam geleert hatte, zog Schmitt ein erstes Fazit. "Es wäre mehr möglich gewesen. Mein Team hat bis zuletzt gekämpft und gegen den Titelfavoriten knapp verloren. Die Leistung hat gestimmt." Vor allem in der Anfangsphase, als Brotdorf mächtig Druck machte und schnell mit 7:3 (10.) führte. Vorne verwandelten die Wombats alle Chancen in Tore. In der Abwehr standen sie kompakt und hatten HSG-Torjäger Jan Böing im Griff. Schlussmann Dominik Thome entschärfte im TuS-Gehäuse mehrere Gäste-Würfe. Alles lief nach Plan. Die hohe Führung hätte den Gastgebern Selbstvertrauen geben müssen, aber genau jetzt riss der Faden. "Plötzlich haben die Jungs im Angriff das Tempo rausgenommen, klare Bälle verworfen und den Gegner so wieder ins Spiel gebracht", kritisierte Schmitt die spielerische Auszeit. Fast zehn Minuten dauerte die Torflaute, die Nordsaar nutzte, um zum 7:7 (18.) auszugleichen.

Nach dem Seitenwechsel (14:15) legte der TuS einen Zwischenspurt ein, zog auf 19:17 (35.) weg, wurde vom Gegner aber schnell wieder eingeholt (20:20/40.). Danach begann Matthias Böhm sein Solo. An den folgenden sieben Brotdorfer Toren war der TuS-Spielmacher beteiligt: Pass auf Till Bost 21:20; Pass auf Marvin Hoff 22:21; Tor über die Mitte 23:22; verwandelter Strafwurf 24:23; Böhm boxt Abpraller im Fallen ins Tor 25:25; Schlagwurf Böhm 26:27; Pass auf Hoff 27:27. Hoffs Tor zum letzten Ausgleich fiel in der 53. Minute. Der Moment, als das Spiel kippte: ein Pfostenwurf von Böhm, ein vergebener Tempo-Gegenstoß von Andreas Habermann, treffsichere Gegner - plötzlich lag Brotdorf eine Minute vor Schluss klar mit 28:32 hinten.

Mit dem Abpfiff stellte Böhm per Strafwurf den 29:32-Endstand her. Wie gesagt - da war mehr drin. "Wir verwerfen am Ende klare Dinger, die machen alle Bälle rein", resümierte Thomas Schmitt , schaute auf seine leeren Hände und fügte hinzu: "Der Gegner war nicht besser, aber er hat die Punkte."

Tore für den TuS Brotdorf : Matthias Böhm 12/7, Marvin Hoff 5, Till Bost 5, Andreas Habermann 3, Patrick Stengel 3/1, Michael Oehm 1.

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