Planer sehen Neugestaltung unter ZeitdruckBaumbestand um Kirchplatz und Vereinshaus bleibt

Merzig

 Der Bereich zwischen Stadtbibliothek und Vereinshaus wird sich durch die geplante Umgestaltung des Kirchplatzes in Merzig am augenfälligsten verändern. Foto: N. Wagner

Der Bereich zwischen Stadtbibliothek und Vereinshaus wird sich durch die geplante Umgestaltung des Kirchplatzes in Merzig am augenfälligsten verändern. Foto: N. Wagner

Merzig. Der Merziger Kirchplatz wird während der kommenden Monate umgestaltet - und die Baustelle wird, das wurde bei der Informationsveranstaltung für Bürger am Donnerstag deutlich, zu Beeinträchtigung führen: "Ganz ohne Einschränkungen wird es nicht gehen", machte Markus Leuck, Leiter der städtischen Tiefbauabteilung und zuständiger Bauleiter des Projekts, schon gleich zu Anfang vor nur zwölf Gästen. Viele Details des Masterplans zum Umbau des Kirchplatzes sind schon öffentlich (die SZ berichtete).

Fünf Bauabschnitte sind demnach geplant, Zieldatum für den Abschluss ist der Nikolausmarkt am ersten Dezemberwochenende 2013. Doch auch wenn die Planer versuchen, Anwohnern, Gewerbetreibenden und Kirchenbesuchern entgegenzukommen und dabei den städtischen Verkehrsfluss insgesamt nicht zu sehr zu beeinträchtigen, werden die Parkplatzsituation und die Befahrung des Bereichs über die Bauzeit hinweg schwierig bleiben.

Sechs Wochen Vollsperrung

Den wohl markantesten Eingriff in den Verkehr wird es laut den Planern in den kommenden Sommerferien geben. Wegen der komplizierten Arbeiten am Abwasser- und Erdgassystem unter der Kreuzung Torstraße/Josefstraße am Haus Kahn wird dort eine Vollsperrung über sechs Wochen eingerichtet. Anders - zum Beispiel mit einer Ampellösung - sei die zeitlich schwierige Umsetzung im so genannten Teilbauabschnitt vier nicht zu machen, sagte Bernd Kipper von der Firma Dittgen, die mit der Umsetzung der Maßnahmen im Wert von 1,5 Millionen Euro betraut ist. Damit die Kirche St. Peter, Vereinshaus und die Geschäfte am Kirchplatz erreichbar bleiben, sollen dann Anfahrende über die Wagnerstraße und "Am Feldchen" schließlich auf den Kirchplatz und in die Propsteistraße gelangen. Provisorisch kann dann wie früher zurück in die Hochwaldstraße abgebogen werden. Sollten die Parkplätze nicht ausreichen, bittet die Stadt, grundsätzlich auf den am Wochenende frei zur Verfügung stehenden Parkplatz an der Energis-Filiale oder das Parkdeck Powei auszuweichen.

Archäologische Funde erwartet

"Fußgänger aber werden immer die Möglichkeit haben, Geschäfte, Kirche und Vereinshaus zu erreichen", betonte das Planungsteam. Um Behinderungen der Arbeiten durch Falschparker zu vermeiden, wird das Ordnungsamt den Bereich um die Bauarbeiten verstärkt kontrollieren.

Schon jetzt sei der Zeitrahmen eng gesteckt und einige Herausforderungen in der Umsetzung könnten sich erst während der Bauphasen ergeben, sagte Leuck. Mindestens zwei schon jetzt bekannte Parallelprojekte könnten sich auf den Zeitplan auswirken. Einerseits wird die Kirche St. Peter ein neues Dach erhalten, weswegen sich Pfarrei und Stadt in den Arbeitsabläufen koordinieren müssten. "Wir erwarten im Bereich des jetzigen Kirchplatz-Parkplatzes, der als erster Teil umgebaut wird, archäologische Funde", hieß es weiter.

Verzögerungen möglich

"Um den Mitarbeitern der Denkmalpflege einen Zeitpuffer zu verschaffen, wird das als erstes angegangen", erklärte Markus Leuck. Im Fundfall könnte es zu Verzögerungen kommen. Welche archäologischen Erkenntnisse erwartet werden, wurde auf der Versammlung nicht bekannt gegeben, die zuständigen Landes-Denkmalschutzbeamten waren für eine Stellungsnahme gegenüber der SZ nicht zu erreichen.Merzig. Ein einheitliches Bild soll das Ensemble um den Merziger Kirchplatz und das Vereinshaus nach Abschluss der Bauarbeiten bieten. Dazu wird, wie der städtische Projektleiter Markus Leuck darlegte, nicht nur der Bodenbelag beziehungsweise gesonderte Flächen wie Parkzonen farblich an schon in der Stadt bestehende Plätze angepasst, sondern auch der Platz mit so genannten "Altstadtleuchten", die eine besondere Atmosphäre erzeugen, bestückt. "Die einzige Frage, die noch aussteht, ist die des Mobiliars", sagte Markus Leuck.

Die Entscheidung über die Form der Sitzmöglichkeiten soll erst im kommenden Frühsommer getroffen werden. Ziel ist, dass das Mobiliar an die bestehenden Sitz- oder Verweilmöglichkeiten in der Stadt angepasst wird.

Auch der Baumbestand um den Kirchplatz und das Vereinshaus wird möglichst erhalten bleiben. Zwar mussten Bäume am Parkplatz schon für die Maßnahmen weichen, aber nach und nach werde entweder neu bepflanzt oder es würden dort, wo es möglich ist, die Bäume für die Arbeiten lediglich beschnitten. "Zum Frühjahr 2014 sollen dann zum Beispiel die Platanen am Vereinshaus wieder in gewohnter Pracht blühen", erklärte Markus Leuck.

Um das Vereinshaus und die Stadtbücherei werden die auffälligsten Veränderungen sowohl in baulicher wie in technischer Art stattfinden. Die Mauer zwischen Stadtbücherei und Vereinshaus wird völlig verschwinden. Stattdessen werden nur zwei Buchsbaumhecken eine optische Trennung schaffen. Dazu erhält die Stadtbücherei eine Behindertenrampe zum Zugang am Vereinshausplatz. Vier versenkbare Elektranten, die die Stromversorgung auf dem Platz für mögliche Feste und Märkte vereinfachen sollen, werden mit der Baumaßnahme eingebaut werden. Dazu werde ein Bühnenbereich an der Behindertrampe zum Vereinshaus entstehen, erklärte Projektleiter Leuck. dco

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