"Nur Ortsumgehung Besseringen bringt Entlastung"

Besseringen. Die Partei hatte den Vorstoß gemacht, auf die Ortsumgehung zu verzichten und die Nordstraße zu bauen. "Diese bringt der gesamten Stadt Entlastung", hatte Grünen-Politiker Klaus Borger gesagt (die SZ berichtete). Die Nordumgehung nennt der Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) Detlef Welsch eine Ergänzung

Besseringen. Die Partei hatte den Vorstoß gemacht, auf die Ortsumgehung zu verzichten und die Nordstraße zu bauen. "Diese bringt der gesamten Stadt Entlastung", hatte Grünen-Politiker Klaus Borger gesagt (die SZ berichtete). Die Nordumgehung nennt der Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) Detlef Welsch eine Ergänzung. Auf gar keinen Fall stelle sie eine Lösung für die Verkehrssituation in Mettlach und Besseringen dar. "Die Nordstraße ist eine Ortsumfahrung für Merzig und Brotdorf, bringt aber für Besseringen und Mettlach keine Entlastung." Zudem liege der Bau der Trasse noch in weiter Ferne. "Mit dem Bau der Ortsumgehung Besseringen kann dagegen noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Finanzierung steht, und die Zusage des saarländischen Wirtschaftsministeriums liegt vor". Die Idee der Grünen, auf die Ortsumgehung komplett zu verzichten und statt dessen auf die Nordumgehung zu setzen, führe zu unzumutbaren Belastungen - insbesondere mit Fernlastverkehr - in der Britterstraße in Mettlach. Die BI Besseringen erneuere noch einmal ihre Forderung nach einem Baubeginn der Ortsumgehung in diesem Jahr - ebenso wie SPD, CDU und Freie Wähler. "Der Spatenstich ist noch vor der Landtagswahl im August möglich", ergänzt Welsch. Er beruft sich auf ein Schreiben von Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Danach sei die Fertigstellung der Ortsumgehung Besseringen für das Jahr 2012 geplant. "Bei dem Vorschlag der Grünen wäre bis dahin für die Nordsaarlandstraße noch kein Plan vorhanden und für die Mettlacher und Besseringer keine Entlastung in Sicht." Zudem sei die vorgeschlagene Wegführung wesentlich länger und könne daher nicht als Ortsumgehung für Besseringen dienen. Würden dennoch die Auto- und Lkw-Fahrer diese Route nutzen, werde der Verkehr nur von der Besseringer Bezirkstraße in die Britterstraße nach Mettlach verlegt, befürchtet Welsch. Dies hätten die Bürger in Mettlach auch erkannt und sich nach Bekanntgabe des Vorschlags der Grünen an die Bürgerinitiative gewandt. Die BI erhalte mehr und mehr Unterstützung aus Mettlach. "Denn die geplante Ortsumgehung schafft auch einen direkten Autobahnzugang für Mettlach und die Nachbarorte." Die Idee von Geschwindigkeitsbegrenzungen und Schikanen in der Bezirkstraße, um kurzfristig eine Verbesserung für Anwohner und Geschäfte zu schaffen, nennt Welsch "völlig weltfremd". Solche Maßnahmen seien auf Bundestraßen nicht durchführbar und würden die "untragbare Situation" nur noch erheblich verschlimmern. Eine attraktive Neugestaltung der Bezirkstraße sei erst möglich, wenn die Ortsumgehung fertig sei."Hier handelt es sich um eine Schnapsidee oder eine taktische Variante, den Bau der Ortsumgehung Besseringen in letzter Minute doch noch zu Fall zu bringen", kommentiert Besseringens Ortsvorsteher Josef Bock den Vorschlag der Grünen. "Die Nordumfahrung Merzig hat mit der Ortsumfahrung Besseringen nichts, aber auch nichts zu tun", ergänzt Bock, Mitglied der Freien Wähler. Die Nordumfahrung Merzig, finanziert vom Land, diene dazu, den Verkehr an der Stadt Merzig vorbei zu leiten und fungiere als Zubringer der Autobahn für den Hochwaldraum. Dagegen sei die Ortsumgehung Besseringen eine Sache des Bundes und soll das Verkehrsaufkommen - vor allem den Schwerlastverkehr - an Besseringen vorbeiführen. Und dies bringe den Besseringern eine erhebliche Entlastung. Bock beruft sich auf Gutachten, die die Dringlichkeit der Ortsumgehung ausdrücklich befürworteten. "Durch den Bau der Nordumfahrung Merzig ist für den Stadtteil Besseringen nicht mit der geringsten Entlastung zu rechnen", meint er. Es sei aus Bocks Sicht nicht anders zu erwarten gewesen: "Die Grünen haben sich gegen die Ortsumgehung ausgesprochen." Harsche Kritik übt auch die CDU an dem Vorstoß von Bündnis 90/Die Grünen - für den Christdemokraten Axel Ripplinger "abstruse Vorschläge". Für den CDU-Ortsverbandsvorsitzenden steht fest: Es gibt keine Alternative zu der Ortsumgehung. Diesen Samstag, 23. Mai, stehe seine Partei den Besseringern zu einem Meinungsaustausch zur Verfügung. Treffpunkt sei um 14 Uhr an der Bushaltestelle in der Bezirksstraße an der Einmündung der Straße Im Saum, ergänzt Ripplinger. "Die Finanzierung steht, und die Zusage des saarländischen Wirtschaftsministeriums liegt vor."Detlef Welsch, Vorsitzender der Bürgerinitiative"Die Nordumfahrung Merzig hat mit der Ortsumfahrung Besseringen nichts, aber auch gar nichts zu tun."Josef Bock, Ortsvorsteher

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