Noch einmal auf die Zähne beißen

Merzig · Die „Wölfe“ kriechen auf dem Zahnfleisch, doch im „leichtesten Spiel des Jahres“ will sich Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen an diesem Samstag im heimischen Thielspark noch einmal durchbeißen. Tabellenführer SF Budenheim ist ein harter Brocken.

 Der nächste Ausfall: HSV-Spieler Tomas Kraucevicius (Mitte) wurde nach einem Gerangel in der Schlussphase des Spiels bei den HF Illtal für vier Spiele gesperrt. Foto: horst Klos

Der nächste Ausfall: HSV-Spieler Tomas Kraucevicius (Mitte) wurde nach einem Gerangel in der Schlussphase des Spiels bei den HF Illtal für vier Spiele gesperrt. Foto: horst Klos

Foto: horst Klos

Die "Wölfe " pfeifen aus dem letzten Loch: Wenn Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen an diesem Samstag um 19.30 Uhr im letzten Spiel des Jahres gegen die SF Budenheim antritt, verlangt von den verletzungsgebeutelten Gastgebern im Thielspark niemand einen Sieg. Neben den Langzeitverletzten Julius Rost, Christian Jung, Laszlo Kincses, Lars und David Pfiffer wird dem Tabellenneunten im Duell mit dem auswärtsstarken Tabellenführer auch Linksaußen Sebastian Klein fehlen, der bei einem Lehrgang der Gehörlosen-Nationalmannschaft ist.

"Wir wissen also eigentlich gar nicht, wen wir aufs Feld schicken sollen. Wir haben aber auch nichts zu verlieren - und so gesehen ist es für uns das leichteste Spiel des Jahres", sagt Jens Peter Schlingmann. Die Personalmisere liegt dem HSV-Vorsitzenden schwer im Magen. Und dass Torjäger Tomas Kraucevicius womöglich vier Spiele zuschauen muss, bereitet dem Vereins-Boss noch mehr Bauchweh. Rückblick: Im letzten Spiel bei den HF Illtal (20:27) foulte HF-Spieler Christoph Holz Merzigs Marcel Rudolph kurz vor Schluss schwer und wurde von den Schiedsrichtern für sechs Spiele gesperrt. "Es folgte ein Gerangel. Ein Stoßen von Kraucevicius wurde hart ausgelegt, weil kein Ball in der Nähe war. Totaler Mist, so etwas. Wir prüfen einen Einspruch", sagt Schlingmann.

Beim Spitzenteam war Merzig chancenlos. Die Spiele davor bei der VTZ Saarpfalz, in Völklingen und gegen Mülheim verlor der dünne Wölfe-Kader jeweils nur mit einem Tor, hatte aber immer Chancen, die Punkte zu holen. "Wir beklagen uns ja nicht, dass wir so viele Ausfälle haben. Es ist einfach so. Die Spieler, die fit sind, geben ihr Bestes und werden dafür leider nicht belohnt. Die Jungs tun mir echt leid", kommentiert HSV-Trainer Marcus Simowski die bittere Negativ-Serie.

Zum Saisonstart lief es noch besser. Nach drei Siegen in Folge führten die Merziger die Tabelle an. Als dann aber nach und nach Mannschaftsstützen wegbrachen, brach der HSV auch in der Tabelle ein und belegt nun vor dem letzten Vorrundenspiel mit 14:14 Punkten nur noch Rang neun. "Bei zwei, drei Leistungsträgern muss ich die jeweilige Tagesform hinnehmen. Ich kann nicht reagieren, weil die Jungs durchspielen müssen", klagt Simowski, der fürs Duell mit dem Spitzenreiter die Zweite-Welle-Oldies Dennis Koppenburg sowie Alex und Sebastian Bochem reaktivieren musste.

Unter dem Personalmangel leidet auch das Training. Spielsituationen können nicht mehr nachgestellt werden, und so nutzt der HSV-Trainer eine von drei Doppeleinheiten momentan lieber für Grundlagentraining im Fitness-Studio. "Wir sehnen die Winterpause herbei. Die Auszeit hat meine Mannschaft bitter nötig", sagt Simowski.

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Am RandeAuch für die Saarlandliga-Handballer des TuS Brotdorf steht am Wochenende das letzte Spiel des Jahres an. Am Sonntag um 18 Uhr muss die Mannschaft von Trainer Thomas Schmitt in der Steinrauschhalle bei der HG Saarlouis II ran. Die Gastgeber stehen mit 12:8 Punkten auf Tabellenplatz sechs, zwei Plätze vor den Brotdorfern (10:10). Der TuS war am vergangenen Wochenende spielfrei. Die Heimpartie gegen die HSG TVA/ATSV Saarbrücken war abgesagt worden und soll am Freitag, 26. Februar, nachgeholt werden. red

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