Nikolaus mit gutem Draht zu den Kindern

Merzig. Wenn Fred Riplinger sein Nikolaus-Kostüm überstreift, ist er in seinem Element. "Ich kann einfach gut mit Kindern", sagt der 78-Jährige. Seit 15 Jahren spielt er nun schon ehrenamtlich den Nikolaus. Sein Lohn sind die strahlenden Gesichter der Mädchen und Jungen

Merzig. Wenn Fred Riplinger sein Nikolaus-Kostüm überstreift, ist er in seinem Element. "Ich kann einfach gut mit Kindern", sagt der 78-Jährige. Seit 15 Jahren spielt er nun schon ehrenamtlich den Nikolaus. Sein Lohn sind die strahlenden Gesichter der Mädchen und Jungen. Als Nikolaus beschenkt er die Kleinen nicht nur auf öffentlichen Veranstaltungen, sondern auch bei ihnen daheim. Am Abend des 5. Dezember besucht er jedes Jahr um die zehn Familien. Organisiert wird das Ganze von der Kolpingsfamilie, die noch vier weitere Nikoläuse durch die Kreisstadt schickt. Der Besuch erfolgt auf Bestellung und ist kostenlos - Spenden nimmt die Kolpingsfamilie allerdings gern entgegen.Als Nikolaus muss Riplinger viel improvisieren: "Die Eltern stecken mir vorher kleine Zettel zu", erzählt er. Darin steht, ob die Kinder auch artig waren. Daraus filtert Riplinger dann blitzschnell die wichtigsten Informationen heraus und baut sie in seinen Auftritt ein.Tadel steht dabei im Hintergrund: "Der Nikolaus ist bei Kolpings ein lieber Mann", sagt der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Merzig, Günter Bleistein. So sei der strafende Knecht Ruprecht schon lange abgeschafft worden. Anders als vor 50 Jahren, als die Kinder noch Angst vor dem Knecht des Nikolaus' haben mussten.Vor Fred Riplinger braucht kein Kind Angst zu haben. Er tadelt allenfalls behutsam. Zum Beispiel, wenn die Kleinen sich partout nicht von ihrem Schnuller trennen wollen. Dann fragt er die Kinder, ob sie ihren Nuckel nicht lieber der Mama geben wollen. "Das klappt dann meistens", sagt Riplinger. Er hat eben einen guten Draht zu den Kleinen. "Wichtig ist es, Vertrauen aufzubauen", verrät er sein Erfolgsrezept. Vor allem bei Kindern, die Angst vor dem Nikolaus haben, versucht er, behutsam das Eis zu brechen.Doch der Nikolaus ist nicht nur für die Kleinsten da: Auch ältere Kinder, die längst nicht mehr an den Nikolaus glauben, werden mit einbezogen: "Die spielen das Spielchen meist bereitwillig mit", erzählt Riplinger. Auch die Eltern freuen sich über den Besuch: "Es sind auch Erwachsene angesprochen, die tief in ihrem Inneren ein kleines bisschen Kind geblieben sind." Und so ist ein Besuch des Nikolaus für die ganze Familie ein schönes Ereignis.Am Wochenende ist der Nikolaus, alias Fred Riplinger, auf dem Kirchplatz von St. Peter im Einsatz. Dort steigt Samstag und Sonntag, jeweils von elf bis 20 Uhr, der traditionelle Nikolausmarkt.Nikolaus-Besuche können dienstags bis sonntags, jeweils ab 16 Uhr, unter Tel. (0 68 61) 28 29 bei der Kolpingsfamilie bestellt werden.

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