Nervenkitzel in luftiger Höhe

Merzig · Wer das Abenteuer sucht, der findet es am Merziger Hafen. Dort ging am Freitag der Kletterhafen in Betrieb (die SZ berichtete kurz). Mutige testeten die Anlage, mit der Merzig ein neues Freizeit-Highlight zu bieten hat.

 Mit einem Karabiner-System gesichert, geht es über Balken und Stämme zwischen Netzen und Seilen hoch hinaus. Foto: Rolf Ruppenthal

Mit einem Karabiner-System gesichert, geht es über Balken und Stämme zwischen Netzen und Seilen hoch hinaus. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Der Wind pfeift um die Ohren, der Ausblick ist gigangisch - das ist der zweithöchste Punkt des neuen Kletterhafens in Merzig . Nach einem höchst unterhaltsamen Parcours, von Seil zu Seil schwingend oder über Balken balancierend, ist es beinahe geschafft. Die letzte Hürde: ein Sprung aus 20 Meter Höhe.

Ein erstes Bild konnten sich Interessierte am Freitag bei der Eröffnung des Parks machen. Darunter auch der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld , der sich seine Runde durch den Kletterhafen noch bis zur offiziellen Inbetriebnahme am 15. Mai aufsparen möchte. Großes Lob gab es bereits am Freitag: "Es ist toll, den Park in Merzig zu haben, und es macht großen Spaß, mit dem Team zusammen zu arbeiten." Betreiber und Investor Robert Kunz bestätigten die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Verwaltung.

Zurück in die Anlage: die Mutprobe beginnt harmlos. Nach einer fachmännischen Einweisung von einem der 20 Guides und dem Anlegen des Klettergeschirrs gilt es zunächst, eine Strecke auszuwählen. Unterteilt in mehrere Schwierigkeitsstufen, ist sowohl für den Laien als auch den Profikletterer der richtige Parcours dabei. Die anspruchsvolle grüne Strecke beginnt mit einer einfachen Holzleiter. Wohl wissend, dass nichts passieren kann. "Das Karabiner-System ist so ausgelegt, dass man, sobald der Parcours betreten wird, immer mindestens einmal gesichert ist", erklärt Betreiber Christoph Bäuml. Am Ende der Leiter angekommen, sind die ersten fünf Meter Höhe erreicht. Mit zittrigen Händen müssen nun die Karabiner, die miteinander verbunden sind, Schritt für Schritt an dem nächsten Drahtseil befestigt werden. Doch spätestens nach dem dritten Sicherungsvorgang ist auch das eine Leichtigkeit.

Nun gilt es, sich durch den Parcours durchzuarbeiten. Nach 20 Minuten und haufenweise Überwindung sind alle Hindernisse bewältigt. Der Lohn: ein einzigartiger Ausblick über Merzig und Umgebung.

Das Problem dabei ist, wieder nach unten zu kommen. Nach Sekunden, die einem wie Stunden vorkommen, ist der Entschluss gefasst. Drei, zwei, eins und Sprung.

Adrenalin schießt durch den ganzen Körper - freier Fall. Nach mehreren Metern setzt das beruhigende Geräusch der Abfangvorrichtung ein. Es folgt ein sanftes Schweben bis zum Boden. Geschafft!

Spaß haben alle, die auf den verschiedenen Parcours unterwegs sind. Besonders die ganz jungen Besucher, scheinen überhaupt kein Problem mit dem Drahtseilakt zu haben. Und wenn doch, gibt es einfühlsame Worte und hilfreiche Tipps von den Profis am Boden. Geht es gar nicht mehr weiter und ist die Angst zu groß, helfen sie sicher nach unten: "Wir werden speziell dafür geschult, Menschen mit Panik wieder auf den Boden zu bringen", erzählt Kletter-Guide Carsten Clementschitsch.

Nicht nur Einzelkämpfer kommen im Kletterhafen auf ihre Kosten, "auch für Teams und Firmen gibt es einen speziellen Parcours", weiß Martin Bach vom Marketing. Als Dank für den laut Walter Ries (ebenfalls Betreiber) "einzigartigen Empfang" in Merzig , überreichen die Anlagenleiter dem Familienzentrum Merzig eine "Familienkarte". Betreiber Ries: "Wir möchten etwas zurück geben. Nun können auch Familien, die es sich sonst nicht leisten könnten, den Park besuchen." Alea Strucken vom Familienzentrum freute sich: "Beim Klettern wird Pädagogisches mit Spaß verbunden."

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