Wie oft Alexander Boos die Flasche mit Desinfektionsspray in die Hand holt, vermag der Inhaber des Fahrradgeschäftes in der Merziger Wagnerstraße um die Mittagszeit nicht mehr zu sagen: Ein Helm wird desinfiziert, bevor ein Kunde ihn anprobiert, bevor ein Päckchen mit Rad-Utensilien den Besitzer wechselt, kommt die Flasche ebenfalls zum Einsatz, ebenso vor und nach der Benutzung des EC-Kartenlesegerätes. Während ein Kunde einen Fahrradhelm ausprobiert, nutzt Boos die Zeit für ein Beratungsgespräch am Handy: Tag eins nach wochenlanger Schließung von Geschäften. „Unsere Werkstatt durften wir offen halten, unseren Shop nicht“, verrät Boos. Weil die Türen geschlossen bleiben mussten, haben sich der Chef und sein Azubi Mohamad Naser eine andere Verkaufsstrategie einfallen: via WhatsApp, über Telefon oder Internet. „Wir haben uns mit den Kunden verabredet, ihnen die Räder kontaktlos für eine Probefahrt übergeben und danach wieder mitgenommen“, berichtet Boos. Vor allem Elektroräder seien angesichts des schönen Wetters nachgefragt worden.