NABU Merzig gibt Kochbuch heraus 35 Rezepte zeigen die Vielfalt von Apfelgelee

Merzig · Heike Prangenberg hat ein Kochbuch mit allerlei Leckereien aus Apfelgelee erstellt.

 Heike Prangenberg stellt das neue Buch vor.

Heike Prangenberg stellt das neue Buch vor.

Foto: Teresa Enzweiler

An den Flanken des Nackberges bei Merzig, genauer gesagt direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen den Stadtteilen Hilbringen und Fitten, unterhalb des Naturschutzgebietes Nackberg, betreibt der Naturschutzbund (NABU) Merzig seinen Apfelsortengarten. Hier wurden seit dem Jahr 2001 über 250 Bäume mit alten und regionalen Apfelsorten angepflanzt, gepflegt und seit einigen Jahren auch beerntet.

Und genau dort ist auch das neue Projekt der Naturschützer entstanden: Heike Prangenberg, Vorstandsfrau im NABU-Merzig, hat sich überlegt, wie die vielen Apfelbäume rund um Merzig wieder mehr genutzt werden könnten. Saft, Schnaps, Kuchen – das sind normalerweise die ersten Verwertungsideen, die einem zum Thema Apfel einfallen. Diese Palette wurde nun durch das erste bundesdeutsche Kochbuch, welches sich ausschließlich mit dem Thema „Apfelgelee“ beschäftigt, erweitert.

„Apfelgelee ist eine unglaublich vielfältige, aber auch einfache Art, Äpfel und Apfelsaft haltbar zu verfeinern“, sagt Prangenberg. In ihrem 61-seitigen Buch mit über 35 Rezepten bewegt sie sich durch alle Jahreszeiten.

Im Frühling gibt es beispielsweise ein herbes Apfel-Wiesenkräuter-Gelee mit dem Geschmack eines Herrengelees. Der Sommer spendiert Blüten und Kräuter und lässt im Gelee „die Sonnenwärme haltbar werden“, sagt die Autorin. Im Herbst entstehen neue Symbiosen aus Beeren und Getränken. Um den Winter gemütlich zu machen, gibt es Gelee-Rezepte mit den klassischen Gewürzen der kalten Jahreszeit, wie zum Beispiel Ingwer und Zimt.

Die Formel der Autorin lautet: „Ein Liter Apfelsaft, Gelierzucker, acht Einmachgläser und ein Blick in das Kochbuch, um eine Besonderheit entstehen zu lassen.“ Die Rezepte seien so kreiert, dass kaum Zutaten gebraucht werden. „Ich glaube, dass über Essen und Trinken, das man selbst hergestellt hat, eine tiefere Verbindung zur Natur und ihren Kreisläufen entsteht“, sagt Prangenberg.

Auch die Wichtigkeit des Apfelsortengartens werde deutlich. „Mit dem Apfelsortengarten möchten wir dazu beitragen, die alte Apfeltradition unserer Gegend zu erhalten“, sagt Hildegard Gottfrois-Bartel, Vorsitzende des NABU-Merzig. Die Streuobstwiese als „lebendiger und vielfältiger Bestandteil der Landschaft“ drohe zu verschwinden. „Viele Bestände werden nicht mehr genutzt, weil die Bewirtschafter im hohen Alter die Arbeit nicht mehr stemmen können“, sagt Gottfrois-Bartel. Daher soll der Apfelsortengarten auch Tipps und Ideen an die kommende Generation vermitteln.

Die Streuobstwiesen seien aber mehr als nur Äpfel und Birnen. Sie gelten nach Worten von Markus Austgen, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, als der artenreichste Lebensraum in mitteleuropäischen Kulturlandschaften. „In unseren Streuobstwiesen kommen die Arten der Wiesen und Wälder zusammen“, sagt Austgen, „mehr als 5000 Pflanzen und Tierarten sind in Streuobstwiesen anzutreffen.“ Grund für die große Artenvielfalt sei der Verzicht auf Pestizide und eine späte Mahd der Wiesen. „Alle Arten profitieren von dieser besonderen und umweltfreundlichen Nutzung, auch der Mensch“, betont Austgen.

Neben den Rezepten finden sich in dem Buch auch Hintergrundinformationen zu den Themen Streuobst, Apfelsorten und Artenvielfalt. Tipps und Hinweise in Form von Links und Exkursionen sind in dem Buch ebenfalls zu entdecken.

Das Apfelgelee-Kochbuch ist in den Buchläden Bock und Seip in Merzig sowie in der Roten Zora in Merzig und Losheim erhältlich. Die NABU-Ortsgruppe Merzig vertreibt das Buch auch selbst. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 68 61) 7 68 38 oder per E-Mail an die Adresse: heike.prangenberg@nabu-merzig.de.

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