Proben laufen „Oliver Twist“ singt und tanzt in Merzig

Merzig · Die Zeit der Proben ist fast zu Ende. Am Samstag hat die Musical-AG des Gymnasiums am Stefansberg ihren Auftritt.

 Schritt für Schritt wird für die Premiere am Samstag geprobt. Die Musiklehrerin und Leiterin der Musical-AG, Christa Kaspar-Hort (rechts), hat ein wachsames Auge auf die Proben.

Schritt für Schritt wird für die Premiere am Samstag geprobt. Die Musiklehrerin und Leiterin der Musical-AG, Christa Kaspar-Hort (rechts), hat ein wachsames Auge auf die Proben.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

„Wo ist meine Hose?“ – „Wo ist meine Jacke?“ – „Und wo ist . . .?“ Fragend blicken die Schülerinnen und Schüler sich an, dann fliegt der Blick zu Christa Kaspar-Hort, die mit unermüdlicher Geduld ihren Musicalschauspielern beim Suchen ihrer Kostüme, Requisiten und beim Ankleiden hilft. Ein bisschen chaotisch wirkt die Probe schon noch zu Beginn, doch beim Aufwärmen tauen auch die 20 Schüler der Musical-AG des Gymnasiums am Stefansberg (GaS) auf. Unter Leitung von Musiklehrerin Christa Kaspar-Hort ist die Gruppe Teil der Musicalproduktion von „gas & stage“. Am Samstag, 16. November, um 17 Uhr bringt das mehrfach ausgezeichnete Ensemble das Musical „Oliver Twist – Tu doch, was Dein Herz Dir sagt“ auf die Bühne der Merziger Stadthalle.

 „Versetzt euch in die Lage von Kindern, die keine Eltern haben“, sagt Kaspar-Hort und verfolgt jeden Schritt ihrer Talente, die die Geschichte des neunjährigen Oliver Twist, aufgewachsen im Waisenhaus, erzählen.

Massenarmut, Prügelstrafe und Kinderarbeit stehen in England um 1850 auf der Tagesordnung. Als Oliver eines Tages um mehr Essen bittet, verkaufen ihn die Leiter, die Witwe Corney und Mr. Bumble, als billige Arbeitskraft an einen Bestatter. Er flieht und gerät bald in den Straßen von London an den zwielichtigen Fagin, der eine Bande von Kindern durchfüttert, so lange sie ihm täglich Diebesgut abliefern. Wie es ist, in einer Familie zu leben, erfährt er aber erst bei Mr. Brownlows, der den Jungen bei sich aufnimmt. „Es ist düster, aber die Originalgeschichte wurde etwas umgeschrieben“, sagt die Leiterin, „der Fokus liegt auf der Familie und dem Zusammenhalt.“

In mühevoller Handarbeit schneiderte Christa Kaspar-Hort die Kostüme der Schüler, bereitete die Choreografie vor oder sammelte die Requisiten zusammen, auch die älteren Schüler packen unterstützend mit an. Geschrieben wurde das Stück von Christian Berg, komponiert von Konstantin Wecker. Seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen dafür bereits auf Hochtouren, seit einem Jahr proben die Darsteller aus der fünften bis zur zwölften Klasse jede Woche und in den Ferien für die Premiere. „Wir arbeiten jetzt an der Präzision“, sagt Kaspar-Hort.

„Mehr Spannung“, fordert sie, als die Schüler den Beginn des Stücks proben, „ihr müsst von innen strahlen“, „mehr Leichtigkeit“ oder „benehmt euch mal wie rebellierende Waisenkinder“, lauten ihre Anweisungen. Sie lässt die Gesangseinlage mit Tanz vier- bis fünfmal wiederholen, bemerkt jeden kleinsten Mangel. Geduldig beherzigen die Schüler die Ratschläge. Bis zur Premiere muss alles sitzen.

Ob man da schon nervös ist? „Klar ist man nervös“, sagt Seba Abdulkader, die Zwölfjährige spielt die Rolle von Oliver und ist erst seit einem Jahr in der Musical AG. „Seba hat eine ganz tolle Stimme, sie kann tiefe und hohe Töne singen“, erläutert Christa Kaspar-Hort. „Es ist noch vieles neu für mich, gibt mir aber auch einen Ruck zu denken: Du kannst das“, sagt Seba.

Seit fünf Jahren ist Lena Lafitte mit dabei, die 17-Jährige spielt Mrs. Bedwin. „Manchmal ist einem gar nicht bewusst, was man da kreiert“, sagt sie, deshalb freue sie sich auf die Rückmeldung. Was ihr am meisten Spaß macht? „In der Gemeinschaft auf der Bühne zu stehen und Musicaldarstellerin zu sein.“

Karten für das Familienmusical gibt es in allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen, im Ticket-Büro der Villa Fuchs in der Stadthalle Merzig und unter Telefon (0 68 61) 9 36 70.

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