Mit Import-Arznei auf Erfolgskurs

Merzig · Vertreter der Pharmabranche trafen sich zum ersten saarländischen Pharmadialog beim Arzneimittel-Importeur Kohl-pharma. Vorab informierte sich die Ministerin bei einem Rundgang durchs Unternehmen.

 Gesundheitsministerin Monika Bachmann zu Besuch bei Kohlpharma. Foto: Kohlpharma

Gesundheitsministerin Monika Bachmann zu Besuch bei Kohlpharma. Foto: Kohlpharma

Foto: Kohlpharma

Gelbe und blaue Kisten, gefüllt mit Medikamenten, schleichen auf Fließbändern vorbei. Einer langen Achterbahn gleich schlängeln sich die Bänder durch die Halle, auf und ab. Gesundheitsministerin Monika Bachmann schaut den Kisten nach. Mit dem Vorsitzenden der Gesundheitsregion Saar, Werner Schreiber, Mitarbeitern aus dem Ministerium und von Kohlpharma besichtigte sie am Mittwoch das Merziger Unternehmen. Anschließend trafen sich Vertreter der Pharmabranche zum ersten saarländischen Pharmadialog beim Gastgeber Kohlpharma .

"Toll", kommentiert Bachmann in gewohnt mütterlichem Ton immer wieder während der Führung. Die Ministerin inspiziert Maschinen, in denen Etiketten gedruckt werden, bewundert das Lager und schaut zu, wie eine Mitarbeiterin Medikamente und Kohl-pharma-Glückslose in einem Paket verpackt. Stets betont Firmengründer Edwin Kohl , welche guten Bedingungen Kohlpharma seinen Mitarbeitern bietet. Hitze? Kein Problem. Über eine Frischluftzufuhr werden die Mitarbeiter mit angenehm gekühlter Luft versorgt. Holzkonstruktionen vor den Fenstern, verziert mit Grünpflanzen, schirmen die Sonne auf natürliche Art ab. Auf gummierten Unterlagen können Mitarbeiter bequem vor Computern stehen. In der Kantine gibt es neben normalen Gerichten auch Weight-Watchers-Gerichte. Kohl schwärmt von der Tomaten-Koriander-Suppe, die er mittags gegessen hat.

In einer großen Halle mit vielen einzelnen Tischen packen Frauen Medikamente aus, etikettieren sie neu und packen sie wieder ein. Von einem Tisch strahlt eine Frau der Gruppe entgegen. Sie winkt kurz, der rotblonde Zopf wippt hin und her, dann arbeiten ihre Hände flink weiter. Bachmann erklärt ihrer Gefolgschaft "Sie ist aus meinem Ort" und geht zu ihr. Nach dem Rundgang kommt Bachmann zum Schluss: "Das ist ein familienfreundliches Unternehmen." Ein Gütesiegel aus dem Munde der Gesundheitsministerin.

Doch Bachmann bewegt sich nicht nur auf Kuschelkurs. "Der saarländische Pharmadialog soll keine Schönwetterveranstaltung sein, bei der wir uns den Betrieb ansehen, freundlich zueinander sind und uns dann wieder verabschieden", sagt sie. Der Dialog soll eine Plattform bieten, bei der Vertreter der Pharmaindustrie über Herausforderungen diskutieren und Lösungen finden können. "Die Pharmaindustrie gehört zu den innovativen Wirtschaftszweigen im Saarland und in der Bundesrepublik", sagt Bachmann. Zum Auftakt kamen knapp 30 Vertreter der saarländischen Pharmabranche , darunter Krankenkassen, Apothekerverband und Entwickler, zusammen, zudem Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld . Zentrales Thema war eine Prognos-Studie, die die Vorteile von importierten Arzneimitteln für gesetzliche Krankenkassen zeigte. Im Jahr 2014 sparten diese rund 240 Millionen Euro mit importierter Arznei ein, möglich seien sogar mehr als 340 Millionen Euro pro Jahr.

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