Hilbringen Sie verhelfen Behinderten zum sicheren Job

Merzig · Bei einem Besuch von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in Hilbringen stellte der Club Aktiv sein Engagement vor.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (links) hat ein Gespräch mit Vertretern des Club Aktiv geführt (von rechts): Paul Haubrich, Dietmar Veauthier, Ulrike Baumann und Maria Hauff.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (links) hat ein Gespräch mit Vertretern des Club Aktiv geführt (von rechts): Paul Haubrich, Dietmar Veauthier, Ulrike Baumann und Maria Hauff.

Foto: a-n

„Willkommen im Club“ – gern gesehener Gast am Standort Merzig-Hilbringen, Merziger Straße 32, des Club Aktiv war am Dienstag Anke Rehlinger, die sich als stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Saarlandes für die Arbeit des Selbsthilfevereins interessiert.

Als Ausbildungsleiter blieben ihr Dietmar Veauthier, Geschäftsführer Paul Haubrich, die Sozialpädagoginnen Maria Hauff und Ulrike Baumann keine Antworten schuldig. Obwohl der in Trier gegründete Selbsthilfeverein in Rheinland-Pfalz den meisten seiner rund 400 Mitglieder hilfreich zur Seite steht, betreut er seit 2016 im Saarland inzwischen an sechs Standorten etwa 150 behinderte (körperlich und psychisch) Menschen auf ihrem dornenreichen Weg zu einem sicheren Arbeitsplatz.

Veauthier: „Unser Ziel ist die soziale Integration dieser Menschen in ein normales Leben – trotz ihrer körperlichen oder psychischen Handicaps. Wir fördern deren Selbsthilfe statt Bevormundung.“ Clubmitglied müssten sie nicht zwangsläufig werden, und auch das Alter spiele nur eine unwesentliche Rolle.

„Aber im Fokus unserer Arbeit stehen natürlich junge Menschen im Zuge ihrer Erstausbildung, was nicht bedeutet, dass wir uns nicht auch um behinderte Langzeitarbeitslose oder Reha-Fälle kümmern würden.“

Maria Hauff erinnerte in diesem Zusammenhang an das weitgefächerte Netzwerk von hilfreichen Stellen, mit denen der Club kooperiere. Natürlich stünden dabei unter anderem die Agentur für Arbeit, das Sozialministerium sowie Handelskammer und IHK als Gesprächspartner hilfreich zur Seite.

Mit dem klaren Ziel vor Augen, Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt dauerhaft unterzubringen, würden sich in diesem Netzwerk Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Ausbildungsbegleiter individuell engagieren.

Als Ausbildungsleiter schilderte Veauthier der Ministerin die vielfachen Hilfsansätze des Club Aktiv. „Wir helfen den Betroffenen dabei, schulische Defizite auszuräumen, wir helfen ihnen zum Beispiel beim Verfassen von Bewerbungen und vermitteln unter anderem gerne auch Praktikumsstellen in der Berufswelt.“

Aktuell kümmere sich der Selbsthilfeverein ferner um zwei Migranten. „Ein Syrer freut sich aktuell darüber, in seiner Schulklasse inzwischen als Bester anerkannt zu werden. Und einem jungen Mann aus Guinea, der bei uns als Migrant ohne jegliche Deutschkenntnisse ankam, konnte ich jüngst die Dreisatzrechnung so erfolgreich vermitteln, dass ich eine Überstunde anhängen musste, um dem freudestrahlenden jungen Mann weitere Aufgaben stellen zu können.“

Anke Rehlinger wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es auch für die Zielgruppe des Club Aktiv inzwischen viele Hilfsangebote gibt, die für solche Erfolge, zu denen sie dem Selbsthilfeverein ausdrücklich gratulierte, zweifellos hilfreich seien.

Dieser Einschätzung stimmen die Gastgeber des Treffens ausdrücklich zu, sie fügten allerdings hinzu, dass es viele gut gemeinte Ideen für bessere Rahmenbedingungen gebe, die aber in der täglichen Praxis nur schwer umzusetzen seien.

Damit kam die Gesprächsrunde zu den Punkten, wo das Ministerium dem Verein vielleicht noch zielgenauere Hilfestellungen geben könnte. Bei Detailfragen wolle sich Rehlinger gerne noch mit der Agentur für Arbeit und anderen beteiligten Stellen darüber unterhalten, wie man dem Club Aktiv bei seiner wichtigen Arbeit noch besser helfen kann.

Stolz sei sie allerdings auch – auf diese Feststellung legte die Ministerin großen Wert – dass im Saarland immerhin bereits rund die Hälfte aller jungen Menschen mit Behinderung den Weg in den ersten Arbeitsmarkt schafft. Aus ihrer Erfahrung heraus sei eine verbesserte Qualifikation der Betroffenen für die Berufswelt der beste Weg zum Erfolg.

Und dass sich der Verein Aktiv dabei so erfolgreich engagiert, nahm die Wirtschaftsministerin überaus dankbar zur Kenntnis: „Wann immer wir Ihnen dabei helfen können, sprechen Sie uns bitte jederzeit an. Wir helfen gerne.“

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