Mindestlohn spaltet die Gemüter

Merzig. "Der Mindestlohn ist kein Mittel gegen die Armutsbekämpfung." Das sagte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Jürgen Schreier gestern Mittag im Truck des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der auf dem Merziger Kirchplatz einen Zwischen-Stopp auf seiner Tour quer durch Deutschland eingelegt hatte

 Der DGB-InfoTruck machte gestern in Merzig Station. Hier diskutierten DGB-Vertreter, darunter Eugen Roth, die Landtagsabgordneten Anke Rehlinger und Jürgen Schreier, Merzigs Bürgermeister Fredi Horf sowie Betroffene über das Thema Mindestlohn. Foto: Ruppenthal

Der DGB-InfoTruck machte gestern in Merzig Station. Hier diskutierten DGB-Vertreter, darunter Eugen Roth, die Landtagsabgordneten Anke Rehlinger und Jürgen Schreier, Merzigs Bürgermeister Fredi Horf sowie Betroffene über das Thema Mindestlohn. Foto: Ruppenthal

Merzig. "Der Mindestlohn ist kein Mittel gegen die Armutsbekämpfung." Das sagte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Jürgen Schreier gestern Mittag im Truck des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der auf dem Merziger Kirchplatz einen Zwischen-Stopp auf seiner Tour quer durch Deutschland eingelegt hatte. Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Anke Rehlinger (SPD), dem Merziger Bürgermeister Manfred Horf (CDU), und Gerd Bleyer, einem Beschäftigen aus dem Gastronomiebereich, diskutierte er dort über die Perspektiven für einen Mindestlohn in Deutschland. Der Chef des DGB Saar, Eugen Roth, hatte dazu eingeladen.Für Schreier ist ein Mindesteinkommen das bessere Instrument gegen Armut. Denn von 7,50 Euro pro Stunde - wie es der DGB fordert - könne man nicht leben. Allerdings müsse der weit verbreiteten Mentalität vieler Arbeitgeber, die eine Hälfte des Lohnes zahle er, die andere das Arbeitsamt, ein Riegel vorgeschoben werden. Anke Rehlinger sprach sich erwartungsgemäß für einen gesetzlichen Mindestlohn aus: "Dort, wo es die Tarifpartner nicht alleine schaffen, muss eine Grenze nach unten gezogen werden." Und 7,50 Euro würde sie für die richtige Marke halten. Restaurant-Fachmann Gerd Bleyer, der Mitglied der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist, sagte: "Ich wäre stolz, wenn ich mit 7,50 Euro pro Stunde nach Hause gehen könnte." Bei einer 60-Stunden-Woche verdiene er nach eigenen Angaben monatlich 900 Euro. "Das ist moderne Sklavenarbeit", empörte sich Bleyer. Merzigs Bürgermeister Manfred Horf stellte sich nachdrücklich auf die Seite der Gewerkschaften. Die Löhne der städtischen Mitarbeiter würden weit über 7,50 Euro liegen, versicherte Horf. Eine Putzfrau gehe beispielsweise mit 8,14 Euro pro Stunde nach Hause, ein Arbeiter vom Bauhof mit etwa 10,40 Euro. Nach "lebendiger Diskussion" (Roth) gingen die Gesprächspartner nach einer Stunde mit dem Ergebnis auseinander, dass die Debatte um die Mindestlöhne wichtig sei. isc

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