Mg-montessoriPositive Erfahrungen mit dem Lernen aus freien Stücken

Bietzen. Nur positiv sind die Erfahrungen, die Familie Egert-Kölbel mit dem Lernen aus freien Stücken gemacht hat - die Eltern und der Nachwuchs. Daher wollen sie eine Schule, in der die Kinder mit Freude lernen und als Gemeinschaft erleben, nicht mehr missen

Bietzen. Nur positiv sind die Erfahrungen, die Familie Egert-Kölbel mit dem Lernen aus freien Stücken gemacht hat - die Eltern und der Nachwuchs. Daher wollen sie eine Schule, in der die Kinder mit Freude lernen und als Gemeinschaft erleben, nicht mehr missen. Was in Berlin und anderen Städten von Erfolg gekrönt sei, soll auch jetzt im Grünen Kreis möglich werden, sagen Johanna Kölbel und Herbert Egert. Vor einigen Jahren hat die gebürtige Mettlacherin mit anderen Eltern die erste Alternative Schule in Charlottenburg gegründet. In dieser Schulform werde der natürliche Wissensdrang und die Neugier der Kinder aufgegriffen und auf dieser Grundlage weitergearbeitet. Völlig selbstständig"Völlig selbstständig sagen die Schüler, wie sie ihren Tag gestalten wollen", meint Kölbel. "Die einen lesen, andere schreiben." Das Konzept des Vereins sieht vor, dass 18 Kinder der ersten und zweiten Klasse zusammen arbeiten. Gemäß ihrer individuellen Fähigkeiten und Interessen lernten die Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten lesen, rechnen und schreiben. Doch das tue dem schulischen Erfolg keinen Abbruch. Im Gegenteil: Bei der Pisastudie hätten zwei Reformschulen mit am besten abgeschnitten Hätte der Verein einen Wunsch frei, so würde die Forscherschule in dem Gebäude Einzug nehmen, in dem bis vor einigen Jahren Grundschüler gelernt hatten. Der Anmietung des bislang leer stehenden Gebäudes hat der Bietzer Ortsrat bereits zugestimmt. Eine Bedingung knüpfen die Bietzer allerdings daran: "Die Kinderkrippe und die Kindertagesstätte für den Bietzerberg müssen gewährleistet sein", sagt Ortsvorsteher Manfred Klein. "Ich denke, dass eine solche Schulform eine Chance erhalten soll. Sie stellt eine Bereicherung der Schullandschaft dar", meint der CDU-Politiker - eine Aussage, die Merzigs OB Alfons Lauer teilt. "Es gibt sicherlich einen Bedarf an alternativen pädagogischen Konzepten." Finanziell hätte die Stadt Vorteile: Die die Vermietung der Räumlichkeiten in Bietzen würden entsprechende Mieteinnahmen erzielt. Die Bedingung von Lauer: Durch die Errichtung der privaten Grundschule dürfe keine Regelschule in ihrer Existenz gefährdet werden. Dies hatte er in einem Brief an die Kultusministerin deutlich gemacht. Eine solche Garantie könne das Ministerium angesichts der Gesetzeslage nicht aussprechen, heißt es aus der Behörde. Nach dem Schulordnungsgesetz müssen öffentliche Grundschulen grundsätzlich zweizügig sein, also in jeder Klassenstufe über mindestens zwei Klassen verfügen. Positiver ZwischenbescheidDer Verein "Entdecken und lernen" hat von Seiten des Ministeriums bisher einen positiven Zwischenbescheid erhalten. Im Januar habe es - nach entsprechender Befassung des Landeskabinetts - einen positiven Zwischenbescheid erteilt, wonach das Schulkonzept genehmigungsfähig sei. Die endgültige Genehmigung für die Forscherschule stehe noch aus, da die erforderlichen Räumlichkeiten und das nötige Lehrpersonal nachzuweisen seien. Die abschließende Haltung der Stadt Merzig werden Beratungen bringen, die jetzt starten sagt der OB. Der Hauptausschuss befasst sich am 10. April mit der Forscherschule, der Stadtrat am 24. April. Auch Beckingens Bürgermeister Erhard Seger hat die Gründung der Forscherschule auf die Tagesordnung für die Ausschusssitzung am 2. April und für die Gemeinderatssitzung am 10. April gesetzt. Der Beckinger Verwaltungschef hatte dem Verein angeboten, die Forscherschule der ehemaligen Hargarten Grundschule heimisch werden zu lassen.

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