Zertifikatübergabe in der VHS Ein wichtiger Baustein für die Integration

Merzig · Drei Teilnehmer von berufsbezogenen Deutschkursen bei der VHS Merzig-Wadern haben das ranghohe Zertifikat C1 erreicht.

 Über die errungenen Sprachzertifikate freuen sich (v.l.) Ulrike Heidenreich (Geschäftsführerin der VHS Merzig-Wadern), Dominic Hinkel (Dozent des berufsbezogenen Sprachkurses C1), Lubna Musalatti, Hanin Taha, Younan Koshaba und  Kirstin Glesius (Sprachkurskoordinatorin der VHS Merzig-Wadern).

Über die errungenen Sprachzertifikate freuen sich (v.l.) Ulrike Heidenreich (Geschäftsführerin der VHS Merzig-Wadern), Dominic Hinkel (Dozent des berufsbezogenen Sprachkurses C1), Lubna Musalatti, Hanin Taha, Younan Koshaba und  Kirstin Glesius (Sprachkurskoordinatorin der VHS Merzig-Wadern).

Foto: VHS

In einer kleinen Feierstunde hat die Volkshochschule Merzig-Wadern (VHS) drei Teilnehmer ihrer berufsbezogenen Deutschkurse mit dem ranghohen Zertifikat C1 ausgezeichnet. Die Berufssprachkurse sind ein Angebot für Menschen mit Migrationshintergrund, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern wollen. Die Kurse bestehen aus Basismodulen mit jeweils 400 bis 500 Unterrichtseinheiten.

Ein Vollzeitkurs, der ein Modul umfasst, dauert vier bis fünf Monate. Neben der VHS bieten im Saarland nur wenige Bildungsträger berufsbezogene C1-Sprachkurse an.

Die fast vierstündige Sprachprüfung, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht, hatten insgesamt 16 Kursteilnehmer absolviert. Neun von ihnen bestanden den schriftlichen Teil der Prüfung und können über eine Nachprüfung im mündlichen Teil das Zertifikat C1 noch erwerben.

Drei Teilnehmer bestanden den schriftlichen und mündlichen Teil bereits beim ersten Versuch und haben damit das Telc-Zertifikat C1 in der Tasche. Es eröffnet ihnen beispielsweise die Möglichkeit zum  Studium an deutschen Hochschulen. Um den Anlass gebührend zu würdigen, hatte die Volkshochschule die drei erfolgreichen Prüflinge zu einer feierlichen Zertifikatsübergabe eingeladen.

Taha Hanin kommt aus Jordanien und war in ihrem Heimatland als Juristin tätig. Die 39-jährige Mutter von Zwillingen möchte mit ihrem C1-Zertifikat nochmal studieren, um auch in Deutschland als Anwältin tätig zu werden. Sie hat bereits ein Praktikum beim Merziger Amtsgericht durchlaufen. Taha Hanin mag es, Deutsch zu sprechen: „Meine neunjährigen Mädels sind hier bereits bestens integriert. Irgendwann möchte ich genauso entspannt und flüssig Deutsch reden wie sie!“

Die 44-jährige gebürtige Syrerin Lubna Musalatti hat in ihrer früheren Heimat als Englischlehrerin gearbeitet und wünscht sich, auch hier in Deutschland diesen Beruf wieder ausüben zu können. „Das C1-Zertifikat ist für mich ein sehr wichtiger Schritt auf diesem Weg“, freut sich die erfolgreiche Absolventin.

Younan Koshaba ist 65, kommt aus dem Irak und war dort als Ingenieur im Maschinenbau tätig. Für ihn sei das C1-Zertifikat „nur ein Anfang“: „Ich muss die Sprache regelmäßig sprechen und praktizieren, um mich mit ihr sicher fühlen zu können“, betont er. „Im Sprachkurs C1 haben wir dafür die Grammatik und das Rüstzeug erhalten. Aber jetzt gilt es, die Sprache jeden Tag anzuwenden und das Gelernte im Alltag zu festigen und zu vertiefen.“

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