Merzig Im Bann von duftenden Rosen und Kräutern

Merzig · Aussteller und Besucher trotzten beim traditionellen Blumenmarkt in der Merziger Innenstadt dem tristen und kalten Wetter.

 Julia Moll vom Eifeler Küchenkraut aus Oberscheidweiler verkauft über 200 Sorten Kräuter auf dem Merziger Blumenmarkt.

Julia Moll vom Eifeler Küchenkraut aus Oberscheidweiler verkauft über 200 Sorten Kräuter auf dem Merziger Blumenmarkt.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Es ist nass, kalt und verregnet. Dunkle Wolken hängen über Merzig, eilig huschen die Passanten durch die Fußgängerzone, der Wind weht ihnen kühl entgegen. Während das Wetter eher an den Winter erinnert, blüht die Merziger Fußgängerzone auf. Häufig blicken die Menschen zu den grell leuchtenden Blumen in rot, gelb, rosa oder blau, während sie sich unter den Regentropfen auf den Blüten und Blättern dem Wetter beugen.

Zum ersten Mal ist der Florist Michael Sturm auf dem Blumenmarkt. Mit seinem Angebot will er aus der Masse hervorstechen. „Keine Geranien, keine Petunien“, sagt er gibt es bei ihm, stattdessen setzt er auf andere Schwerpunkte: „Rosen, Hortensien und Clematis gehen bislang am besten. Das war auch meine Absicht“, erzählt der Florist von „Blütensturm“ aus Merzig. Auch mit seinem Stand will er auffallen: „Ich will, dass die Leute reingehen und sich umsehen können.“ Einen besonderen Blickfang hat er ebenfalls dabei. Zwei Rosensträucher in weiß und rot winden sich entlang einer Ranke und bilden ein Herz. Viele Besucher fotografieren sich davor. „Das war die Intension dahinter, so fällt man auf und bleibt im Gedächtnis“, weiß Sturm, der über 50 verschiedenen Blumen dabei hat.

Neben Michael Sturm sind rund 60 Gärtnereien, Gartenbaubetriebe und themenbezogene Händler aus dem Grünen Kreis und weiten Teilen des Saarlandes „auf dem größten Blumenmarkt im Saarland“ vertreten, wie Bürgermeister Hoffeld bei der Eröffnung sagte. Mit einem breiten Sortiment rund um den Garten laden sie zum „Gartenbummeln“ ein. Das lockt trotz widrigem Wetter viele Besucher in die Stadt.

So auch Ursula Schwindling. „Der Blumenmarkt gehört zu Merzig“, sagt sie. Seit 2001 gibt es den Markt in der Kreisstadt. „Das muss man unterstützen“, findet Schwindling. Ihr gefällt die Auswahl an Blumen und Kräutern, die es dort zu finden gibt. „Da findet man auch welche, die man nicht kennt, wie die Schokoladenminze, Currykraut oder Colastrauch.“ Was sie schon gekauft hat? „Eine Seife vom Peter-Wust-Gymnasium, eine Petunie und eine Gewürzpflanze.“

Die Fachfrau für Kräuter ist Julia Moll vom Eifeler Küchenkraut aus Oberscheidweiler. „Wer Raritäten anbietet, muss weit fahren“, sagt Moll, die jedes Jahr mit dabei ist. Oregano, Basilikum, Petersilie und andere ausgefallene Kräuter bekommen Besucher bei ihr. „Ich habe Stammkunden, die kommen mit ihrer Liste und wissen, was sie brauchen, erzählt Moll. „Andere frage ich, wofür sie die Kräuter brauchen, und ich sage ihnen dann, was sie nehmen sollen. Mehr als 200 Kräuter führt sie in ihrem Sortiment.

Für den Sommer deckt sich Linda Keiling auf dem Markt mit Blumen und Deko ein. „Ich brauchte Blumen für den Balkon und um Lücken zu schließen“, sagt sie, dafür hat sie alles gefunden. „Etliches habe ich schon im Auto, für die Rosen und Hortensien musste ich jetzt nochmal gehen“, berichtet Keiling. Viele Passanten riechen an den Blumen, suchen gezielt nach bestimmten Pflanzen und lassen sich von den Gärtnern und Floristen beraten. „Der Blumenmarkt zeigt, wie vielfältig Merzig ist“, findet Marie-Claire Schellenbach und ergänzt: „Er ist nicht überfüllt und neben Blumen kriegt man auch heimische Produkte. Das finde ich gut.“ Kritik äußert sie an der Parksituation, denn während des Blumenmarktes war die Zufahrt zu den Parkplätzen beim alten Schwimmbad gesperrt.

Auf der Bühne in der Oberen Poststraße gab es zudem ein abwechslungsreiches Programm, auch für Kinder, mit Modenschauen und Tanzdarbietungen, während die grünen Engel die Einkäufe der Besucher kostenlos zu ihren Autos brachten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort