45 Personen angekommen Merzig begrüßt ukrainische Flüchtlinge: „Hier zeigt sich die große Hilfsbereitschaft und Solidarität“

Merzig/Vadul lui Voda · 45 Menschen aus der Ukraine sind in Merzig angekommen. Zudem hat sich ein Hilfstransport auf den Weg nach Vadul lui Voda gemacht.

 Ihre Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine zeigen viele Merzigerinnen und Merziger ganz praktisch – beispielsweise durch Spenden und diverse Hilfsangebote.

Ihre Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine zeigen viele Merzigerinnen und Merziger ganz praktisch – beispielsweise durch Spenden und diverse Hilfsangebote.

Foto: dpa/Moritz Frankenberg

Einheimische bieten Wohnraum an oder tragen mit ihren Spenden dazu bei, Not zu lindern. Ob die Stadt Merzig, Privatleute, die Evangelische Kirchengemeinde Merzig oder das Team der Ehrenamtsbörse des Kreises: Viele Helfer sind im Einsatz, um den ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. Am Mittwoch ist nach Angaben aus dem Rathaus ein Hilfstransport in die Gemeinde Vadul lui Voda in der Republik Moldau gestartet, organisiert von der Kreisstadt Merzig mit der Firma Deuba GmbH & Co. KG.

„Der Kontakt dorthin ist über unsere Partnerstadt Luckau entstanden, die städtepartnerliche Beziehungen zu der Gemeinde an der Grenze zur Ukraine pflegt“, sagt Bürgermeister Marcus Hoffeld. Die Gemeinde zählt nach Darstellung des Verwaltungschefs rund 5000 Einwohner und hatte bereits vergangene Woche weit mehr als 4000 Kriegsflüchtlinge aufgenommen.

 Der Lastwagen ist an die moldawisch-ukrainische Grenze gestartet.

Der Lastwagen ist an die moldawisch-ukrainische Grenze gestartet.

Foto: Deuba Gmbh

„Um die Versorgung der Menschen vor Ort sicherzustellen, hat sich ein Lkw mit 34 Paletten auf den Weg von Merzig in die Republik Moldau gemacht, der dringend benötige Güter wie Wasser, lang haltbare Lebensmittel aller Art, Klappbetten oder Schlafsäcke mit an Bord hat“, sagt Hoffeld. Laufe alles nach Plan, soll der Transporter am Samstag sein Ziel erreicht haben – nach rund 2112 Kilometern.

Ermöglicht wurde der Hilfstransport laut Rathauschef durch zahlreiche Spenden, die auf dem Spendenkonto der Kreisstadt Merzig eingingen. „So finanzierte die Firma Deuba GmbH & Co. KG dankenswerterweise den Transport sowie zehn Paletten an Hilfsgütern“, sagt Hoffeld. Die weiteren Paletten wurden nach seiner Darstellung über das eingerichtete Spendenkonto der Kreisstadt Merzig finanziert. „Allen Spenderinnen und Spendern gebührt großer Dank“, sagt er und fügt hinzu, dass ohne diese Unterstützung die Realisierung des Transports nicht zu verwirklichen gewesen wäre.

Nach seinen Worten sind in Merzig inzwischen 45 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen – 14 männliche, 31 weibliche und 20 Minderjährige, wie es aus dem Rathaus heißt. 35 Leute hätten in Wohnungen, die die Stadt angemietet habe, eine Bleibe gefunden, zehn Menschen seien bei Privatpersonen untergebracht worden. „Auch hier zeigt sich die große Hilfsbereitschaft und Solidarität der Merzigerinnen und Merziger“, sagt der Bürgermeister, der „allen Beteiligten für die großartige und nicht selbstverständliche Unterstützung“ seinen Dank ausspricht.

Derweil möchte die Evangelische Kirchengemeinde Merzig nach ihrem Bekunden den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine das Ankommen im Saarland erleichtern. So stellen die Verantwortlichen jeden Mittwoch das Evangelische Gemeindehaus Merzig (Am Gaswerk 7) von 8 bis 18 Uhr als offenen Treffpunkt bereit, heißt es in der Pressemitteilung. Demnach erhalten die Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchteten, Rat und Hilfe sowie die notwendige Unterstützung. Für Kinder bietet die Kirchengemeinde in dieser Zeit ein Unterhaltungsprogramm an. Innerhalb der Kreisstadt Merzig kann auf Anfrage ein Fahrdienst zum Gemeindehaus und wieder zurück organisiert werden, heißt es weiter. Meldungen sind unter Tel (01 70) 6 53 18 66 möglich.

Zur Unterstützung des Angebots werden laut Evangelischer Kirchengemeinde für alle Aufgabenbereiche Menschen gesucht, die mittwochs helfen können – beim Empfang, Fahrdienst, Aufräumen und oder beim Kinderprogramm. Sprachkenntnisse in Ukrainisch und/oder Russisch seien keine Bedingung. Gesucht werden laut Kirchengemeinde dringend Übersetzer und Übersetzerinnen zur Begleitung. Helfer-Anmeldung und nähere Informationen gibt es bei Organisator Frank Paqué, dem Leiter der Merziger Tafel in Trägerschaft der Kirchengemeinde, per E-Mail an frank.paque@ekir.de und unter Tel (01 51) 54 37 30 41.

Darüber hinaus sammelt der Förderverein „cor et manus“ der Kirchengemeinde mit der Stadt Merzig Geldspenden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Verein bietet Menschen Wohnraum an oder spendet, um die Not zu lindern. Bankverbindung: IBAN: DE55 5935 1040 0000 2365 13 bei der Sparkasse Merzig-Wadern, Verwendungszweck Ukraine.

Auch der Landkreis Merzig-Wadern will den Kriegsflüchtlingen helfen und Ehrenamtsbörse des Landkreises Merzig-Wadern sucht ehrenamtliche Übersetzer für Ukrainisch. Das hat die Ehrenamtsbörse mitgeteilt.

„Gesucht werden Personen, die bereit sind, sich in einen Übersetzerpool aufnehmen zu lassen, um bei Bedarf zum Beispiel bei Behördengängen, Arztbesuchen, Anmeldungen an Schulen und Kindertageseinrichtungen und dem Ausfüllen von behördlichen Formularen zu helfen“, teilt das Landratsamt mit. Interessierte sollen sich unter E-Mail: ehrenamt@merzig-wadern.de melden.

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