Radeldemo Mehr tun für sichere Radwege in Merzig

Merzig · Bei der ersten Radeldemo zeigten Radfahrer Flagge für eine bessere Infrastruktur. Weitere Mitstreiter sind willkommen.

 Wie hier in Homburg machten sich auch in Merzig Radfans zur ihrer ersten Radeldemo auf.

Wie hier in Homburg machten sich auch in Merzig Radfans zur ihrer ersten Radeldemo auf.

Foto: Thorsten Wolf

Von der Stadthalle aus machten sich dieser Tage Teilnehmer der ersten Merziger Radeldemo auf, um für eine bessere Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer und ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer einzutreten. Ein weiteres Ziel der Aktion war nach Worten von Arndt Oehm, einer der Gastgeber, die Bereitschaft bei der Stadtverwaltung zu wecken, mehr für sichere Radwege zu tun.

„Das Auto ist derzeit wiedermal eines der Top-Themen in Deutschland: Der Diesel-Skandal, die Frage nach alternativen Antrieben für Pkw – all das beherrscht immer wieder die aktuelle Nachrichtenlage“, sagt er. Während man das Gefühl habe, alles drehe sich um die Zukunft von vier oder mehr Rädern, würden viele im Zweirad, natürlich ohne Verbrennungsmotor, eine zumindest im Nahverkehr, sinnvolle Alternative sehen. „Ohne Schadstoffausstoß, und damit umweltverträglich, erscheint der Drahtesel gerade beim innerörtlichen Verkehr eine echte Alternative zu sein. Zumal moderne Fahrräder und solche mit Elektro-Unterstützung inzwischen viel Bequemlichkeit bieten.“ Fahrradfahren liege im Trend – ob als Freizeitspaß oder im Alltag. „Doch sind Städte und Gemeinden überhaupt darauf vorbereitet, Radlern eine angemessene und sichere Verkehrsumgebung zu bieten?“ Da gibt es nach Oehms Worten bei Fahrradfreunden durchaus Zweifel: Schadhafte oder nicht vorhandene Radwege, oder Radwege, die als Parkplatz „missbraucht“ werden, unzureichende Beschilderungen und, und, und.

„In Merzig haben 52 Fans des Fahrrads mit der ersten Merziger ‚Radeldemo’ eben auf diese Mängel in der Verkehrsinfrastruktur hingewiesen.“ Hinter der Veranstaltung steht das Radelkollektiv Merzig, vertreten durch Hildegard Gottfrois-Bartel, Angelika Conrad und Oehm. „Viele Menschen wünschen sich ein sicheres und gutes Radwege-Netz in Merzig und in der Umgebung um zur Arbeit oder zur Schule zu fahren oder um kleine Besorgungen in der Stadt zu erledigen“, sagt Hildegard Gottfrois-Bartel, die sich mit dem Thema Radverkehr seit Jahren beschäftigt. „Ein sicheres Erreichen der Schulen und Geschäfte in der Innenstadt mit dem Fahrrad trägt nicht nur dazu bei, den Autoverkehr zu reduzieren, es verringert auch die Parkplatzprobleme“, konstatiert Angelika Conrad.

„Im Kern geht es darum, mehr für den Radverkehr zu tun. Im engen Dialog mit der Stadt wollen wir uns konstruktiv einbringen, um die Situation für Radfahrer spürbar zu verbessern“, ergänzt Arndt Oehm. „Um einen konkreten Forderungskatalog zu formulieren, werden wir uns am Montag, 4. Juni, um 18.30 Uhr zu einer ersten Gesprächsrunde in der Villa Fuchs in Merzig treffen“, kündigt Oehm an. Interessierte seien eingeladen.

Zeitgleich mit der Radeldemo in Merzig gab es auch Kundgebungen in Bexbach, Homburg, St. Ingbert, Lebach, Saarbrücken und Saarlouis. Insgesamt sollen mehr als 500 Radler an den Veranstaltungen teilgenommen haben. Aufgerufen zu dieser Aktion hatte das Radelkollektiv Saarbrücken. Dort hatte es schon in der Vergangenheit drei solcher Radeldemos gegeben. Mit der Aktion wurde zum ersten Mal landesweit für eine bessere Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer und ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer demonstriert.

Nähere Infos zum Radelkollektiv unter E-Mail hildegard@radelkollektiv.de.

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