Mehr Krippen- und Kindergartenplätze

Merzig · Landkreis Merzig-Wadern investiert zusätzliches Geld in die Erweiterung des Betreuungsangebotes.

Im Kreis Merzig-Wadern wird zusätzliches Geld in mehr Krippen- und Kindergartenplätze investiert. Hierzu hat der Kreistag am Montag in gleich zwei Punkten Beschlüsse gefasst.

Beim ersten Punkt der Tagesordnung ging es um das Ü3-Sofortprogramm. Bei diesem stellt das Saarland insgesamt fünf Millionen Euro für die Schaffung weiterer Kindergartenplätze zur Verfügung. Bereits im vergangenen Jahr wurden Investitionen in der städtischen Kindertageseinrichtung Büschfeld sowie in der katholischen Kindertageseinrichtung in Rappweiler umgesetzt und beantragt. Fristgerecht zum 31. Januar wurden nun fünf weitere Vorhaben beim Ministerium für Bildung und Kultur beantragt.

Die Anträge enthalten Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe St. Maria in Weiskirchen, in der Lebenshilfe Merzig, im Kindergarten Morscholz, in der Villa Regenbogen in Losheim und im Kindergarten Konfeld. In Weiskirchen soll die Integration des bisherigen Sonderkindergartens durchgeführt werden. Dadurch entstünden unter anderem sieben Kindergartenplätze, fünf Krippenplätze und fünf integrative Plätze, heißt es von Seiten des Kreises.

Bei der Lebenshilfe Merzig sollen durch einen Ersatzneubau zwölf Kindergartenplätze, zwei Krippenplätze und zwei integrative Plätze entstehen. Für die Kita in Morscholz ist geplant, dass durch Umstrukturierung eine bis zwei Gruppen eingerichtet werden können. In der Villa Regenbogen soll eine ausgelagerte Gruppe baulich mit der restlichen Kita verbunden werden. So sollen zudem fehlende Funktionsräume geschaffen werden. Ebenfalls fehlende Funktionsräume sowie fünf Kindergartenplätze sollen durch einen Anbau in Konfeld entstehen. Falls keine Bezuschussung über das Ü3-Sofortprogramm erfolge, würden die geplanten Arbeiten in den neuen Entwicklungsplan 2018-2020 aufgenommen. Dieser Plan werde derzeit erstellt, erklärte Anja Kuster vom Kreisjugendamt. Der neue Plan werde zudem die Maßnahmen enthalten, die im aktuellen Plan mit geringerer Priorität geführt wurden.

Über den aktuellen, den Zietraum 2015 bis 2018 umfassenden Entwicklungsplan hinausgehend hat der Kreistag zudem einen Zuschuss zur Errichtung einer Krippe in Ballern beschlossen. "Es besteht weiterhin akuter Bedarf", betonte Kuster. Laut Gesetz haben Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr Anspruch auf einen Krippenplatz. In diesem Zusammenhang hat die Kreisstadt Merzig vorgeschlagen, im Gebäude der ehemaligen Kindertageseinrichtung Ballern eine Kinderkrippe einzurichten. So könnten zwei Gruppen mit insgesamt 22 Plätze geschaffen werden, erläuterte Kuster. Das Gesamtbauvolumen betrage 220 000 Euro, der Landkreis beteilige sich mit 66 000 Euro, sobald das Land der Einrichtung der Krippe zugestimmt habe.

Dieses Vorhaben hält Edmund Kütten (CDU) für eine "sehr gute Sache", denn der Bedarf in der Bevölkerung sei vorhanden. Auch Evi Maringer (SPD) ist der Meinung, die Sanierung müsse erfolgen. Sie betonte allerdings, dass der Ausbau nicht ausreichen werde, um den Bedarf zu decken. Hier führte sie den Abriss des Kindergartens in Besseringen an. Die Stadt Merzig habe aus ihrer Sicht eine falsche Prognose des Bedarfs an Krippen- und Kitaplätzen gemacht. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich sagte hierzu, der Kreis sei "noch nicht am Ende der Fahnenstange" angekommen. Sie kündigte an: "Wir werden über viele Jahre Plätze schaffen oder umwidmen müssen."

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