Kolumne Medienschelte ist fehl am Platze

Ein Urteil sorgte in dieser Woche für viel Gespächstoff - im ganzen Land und erst recht in Mettlach.Die drei SPD-Politiker, die für den Immobilien­skandal rund um „Auf Kappelt“ gesorgt hatten, mussten sich vor der dem Landgericht verantworten. Die Strafkammer stellte unter anderem eine „pflichtwidrige Diensthaltung“ des früheren Bürgermeisters fest, der über den Skandal letztlich gestolpert ist. Die Verteidiger werden wohl nun den Bundesgerichtshof beschäftigen, wenn sie Revision einlegen.

Kolumne: Medienschelte ist fehl am Platze
Foto: SZ/Robby Lorenz

Über die Strafmaße lässt sich streiten, nicht aber über die Einlassungen der Anwälte, die bei ihren Plädoyers das Verhalten und Tun ihrer Mandanten zwar als „unklug“ bezeichneten, aber auch die Medien bezichtigten, seinerzeit tendenziell berichtet zu haben. Welch merkwürdiges Verständnis der Aufgabe der freien Presse, von Radio und Fernsehen. Dort wurde nur berichtet, welche „Sauerei“ (Original-Zitat eines der Anwälte) sich in Mettlach und Saarhölzbach zugetragen hat. Kein Medienvertreter hat „hochgradig unvernünftig“ (ebenfalls ein O-Ton) gehandelt. Die SPD sollte Medienschelte anderen überlassen. Das lächerliche Wort Lügenpresse reklamieren bereits andere für sich.

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