"Man lernt, viel flüssiger zu reden"

Merzig. Mit einigen Spezialitäten aus seiner spanischen Heimat hat Airam Padrón Rodriguez seine Leute im Gesprächskreis schon verwöhnt. Schließlich lehrt man die Sprache nirgends so gut, wie bei einem leckeren Essen

 Airam Padrón Rodriguez (2. v. l.) inmitten seiner begeisterten Schülerinnen und Schüler. Fotos: SZ

Airam Padrón Rodriguez (2. v. l.) inmitten seiner begeisterten Schülerinnen und Schüler. Fotos: SZ

 AiramRodriguez

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 L. Weston-Taylor

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Merzig. Mit einigen Spezialitäten aus seiner spanischen Heimat hat Airam Padrón Rodriguez seine Leute im Gesprächskreis schon verwöhnt. Schließlich lehrt man die Sprache nirgends so gut, wie bei einem leckeren Essen. Im Gegenzug haben die Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums Merzig den jungen Fremdsprachenassistenten mit ihrer Heimat bekannt gemacht - die Römerstadt Trier beispielsweise mit ihrem zauberhaften Weihnachtsmarkt. Seit Beginn des Schuljahres unterrichtet der 27-Jährige Spanisch am Peter-Wust-Gymnasium. Der Berufswunsch des jungen Mannes aus Teneriffa: als Dolmetscher zu arbeiten. Seinen Abschluss hat er an der Uni in Las Palmas de Gran Canaria abgelegt. Von seinen Gesprächsrunden, die mittlerweile in einem wöchentlichen Rhythmus für je 90 Minuten nach dem regulären Unterricht stattfinden, geraten die Schüler der Kursstufe 11 und 12 ins Schwärmen. Denn das Ziel, die Sprechfertigkeit in Alltagssituationen zu trainieren und gleichzeitig einen Einblick in die Landeskunde zu geben, schaffe er mit Bravour. "Wir bekommen die Möglichkeit, uns mit einem Muttersprachler zu unterhalten und dadurch ein besseres Sprachgefühl zu entwickeln und flüssiger zu reden", meint Rebecca Heitkamp aus der Klasse 11. Es falle ihr schwer, sich auf Spanisch flüssig zu unterhalten, gesteht Yvonne Tinnes aus der Klasse 12. Daher sei sie froh, die Möglichkeit des Gesprächskreises zur Verbesserung in Anspruch nehmen zu können. Die Gesprächsstunden mit dem Spanischassistenten Airam nennt Jakob Schank eine gute Gelegenheit, sein Hörverstehen und sein Vokabular zu verbessern. Zudem seien diese 90 Minuten stets unterhaltsam. "Auch kann man viel Neues über das Land Spanien und dessen Einwohner lernen", ergänzt der Zwölftklässler. "Ich nehme an der Spanisch-Konversationsrunde teil, weil sich mir dadurch die Möglichkeit bietet, meine Sprachkenntnisse auch außerhalb des Unterrichts praktisch anzuwenden", begründet Lena Horf den Besuch der Gesprächsrunde. "So kann ich sicher gehen, in Spanien nicht sprachlich hilflos zu sein", meint die Gymnasiastin der Klasse 12. "Man lernt fließend zu sprechen und komplizierte Fachausdrücke oder Sachverhalte zu umschreiben", sagt Marie Schreiner. Zudem gewöhne man sich an Akzente von Muttersprachlern, was vorteilhaft für Hörverstehensübungen, etwa später im Abitur, sei. "Gespräche in einer kleineren Gruppe in einer Fremdsprache führen, ist nicht vergleichbar mit normalen Unterrichtsgesprächen", ergänzt die Schülerin der Klasse 11. "Außerdem lernt man neue Dinge über die spanische Kultur und die dortige Lebensweise, da durch den Muttersprachler sozusagen 'Insiderwissen' vermittelt wird."Airam Padrón Rodriguez ist allerdings nicht der Einzige Fremdsprachenassistent am PWG. Seine Kollegin Lucy Weston-Taylor, zuständig für die englische Sprache, stammt aus Neuseeland - von der anderen Seite der Welt, wie sie zugibt. Einen exakten Berufswunsch hat die 23-Jährige, die Deutsch, Spanisch und Philosophie studiert hat, noch nicht, wie sie verrät. Doch eines kann sie mit Gewissheit sagen: Es sei die richtige Entscheidung gewesen, ins Saarland zu kommen. Eine andere Alternative habe sie nie in Betracht gezogen. "Ich habe einen Freund, der die gleiche Sache in Saarbrücken vor einigen Jahren gemacht hat. Er hat mir gesagt, dass ich unbedingt ins Saarland gehen müsse, weil es so schön sei, es gebe viele Sachen hier zu tun, und die Leute seien so freundlich. Und ich muss zugeben - er hat völlig recht", gerät sie ins Schwärmen.Auch von dem pädagogischen Austauschprogramm ist sie voll überzeugt. "Ich mag es auch sehr gern, in die Klassenzimmer zu gehen, und zu unterrichten, obwohl ich mich noch viel zu jung fühle, um Lehrerin zu sein", meint sie. Solche Austauschprogramme seien für beide Seiten sinnvoll - biete die Chance, dass Muttersprachler und Schüler in einer tollen Weise zusammenarbeiteten. "Es ist nicht nur eine großartige Sache für mich, hier in Deutschland zu sein, sondern auch eine Möglichkeit für die Schüler, ihre Englischkenntnisse weiterzuführen", ergänzt sie. red "Man kann komplizierte Sachverhalte umschreiben."Marie Schreiner"Ich mag es sehr gerne, im Klassensaal zu unterrichten."Lucy Weston-Taylor

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