Liebenswerter Ort mit lebendiger Dorfgemeinschaft "Wir sind hier rundum zufrieden"Ort wird erstmals um 1130 urkundlich erwähnt

Zwei kleine Orte, die zwar geographisch getrennt sind, dennoch zusammengehören", so beschreibt Ortsvorsteher Peter Engeldinger sein 297 Einwohner zählendes Heimatdorf Eft-Hellendorf. Der in den letzten Jahren zu verzeichnende sprunghaft Anstieg der Einwohnerzahlen verdanke man den Zugezogenen aus dem Großherzogtum Luxemburg

Zwei kleine Orte, die zwar geographisch getrennt sind, dennoch zusammengehören", so beschreibt Ortsvorsteher Peter Engeldinger sein 297 Einwohner zählendes Heimatdorf Eft-Hellendorf. Der in den letzten Jahren zu verzeichnende sprunghaft Anstieg der Einwohnerzahlen verdanke man den Zugezogenen aus dem Großherzogtum Luxemburg. "Viele alte Häuser, die eigentlich schon Ruinen waren, wurden von den luxemburgischen Käufern renoviert und wieder bewohnbar gemacht", sagt Engeldinger. "Das sind jetzt sehr schöne Schmuckstücke", bewertet der Ortsvorsteher die Immobilien. Man habe aufgrund dieser Aktivitäten keine Leerstände im Dorf zu beklagen. Sehr positiv empfinde er, dass sich die Zugereisten teilweise stark ins dörfliche Vereinsleben sowie in die kommunale Politik einbinden. "Es gibt aber auch Eft-Hellendorfer Neubürger, die nur hier wohnen und darüber hinaus nichts mit dem Dorf zu tun haben wollen", sagt Engeldinger.

Beide Ortsteile, das fällt jedem Besucher sofort auf, sind landwirtschaftlich geprägt. "Hier gibt es noch fünf Haupterwerbsbetriebe der Landwirtschaft - allesamt Großbetriebe", bestätigt der Ortsvorsteher. "Das ist auf einem kleinen Dorf wie dem unsrigen selten, dass man ausschließlich von der Landwirtschaft lebt." Dennoch für den Ortsvorsteher ein großes Plus: "Nur dadurch ist es möglich, dass die Streuobstwiesen erhalten bleiben und sehr gepflegt sind", findet er. Profitabel auch für den in unmittelbarer Nähe verlaufenden Saar-Hunsrück-Steig. "Die Touristen und Wanderer wissen das schöne Landschaftsbild um unseren Ort sehr zu schätzen", meint Engeldinger. Man habe im Ort zwei Hotels mit Restaurationsbetrieb, aber so richtig könne man am großen Tourismus nicht partizipieren. Naturgemäß könne das kleine Dorf keine Einkaufsmöglichkeiten bieten. "Unsere Bürger müssen zum Einkaufen oder zum Arztbesuch nach Perl, Orscholz oder Merzig fahren", sagt Engeldinger. Die Busverbindungen findet er sehr gut. "Das ist wichtig für Leute, die kein Auto haben", betont der Ortsvorsteher. Aber das sei in den Eft-Hellendorfer Familien eher selten.

"Unser Ort ist klein, aber fein", betont Engeldinger und ist stolz darauf, dass das Dorfleben groß geschrieben wird. "Wir haben eine Feuerwehr, die hervorragende Nachwuchsarbeit leistet und deshalb auch großen Zulauf an jungen Leuten hat", betont er. Die Jugendgruppe "Burlach" wolle er besonders erwähnen. "Die jungen Leute organisieren unsere Feste mit und halten unter anderem die außerhalb liegende Kapelle in Stand", freut sich Engeldinger. Vor drei Jahren sei in Eigeninitiative ein neues Clubhaus entstanden. "Unsere Jugend ist sehr aktiv", lobt der Ortsvorsteher.

Sportlich habe der Ort leider nicht mehr allzu viel zu bieten. "Vor zehn Jahren hat sich unser Sportverein aufgelöst, weil der Nachwuchs fehlte", berichtet Engeldinger. Den Sportplatz habe man jedoch erhalten, er werde von der Gemeinde gepflegt. "Ich glaube, wir sind der einzige Ort weit und breit, bei dem jeder wie er will den dorfeigenen Sportplatz nutzen kann", sagt Engeldinger. In puncto technischer Ausstattung habe man auch etwas zu bieten, meint der Ortsvorsteher: "Wir waren der zweite Ort im Kreis mit Glasfaser-Internet."

Eft-Hellendorf. Der Ursprung des Ortes am Fuße des 429 Meter hohen Schneeberges reicht bis in die Römerzeit. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich um 1130 mit dem Namen Udelin von Hellendorf. Der in Eft entspringende Leukbach trennt die beiden Ortsteile. Die Herren von Niedbrück und das Trierer Domkapitel waren im Mittelalter die Grundbesitzer. Im Jahre 1569 wurde die erste Filialkirche erbaut und St. Philippus und St. Jakobus gewidmet. Von diesem Gotteshaus ist heute nur noch der Turm erhalten. Das Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1725. Es wurde 84 Jahre später um eine Achse im romanischen Baustil vergrößert. Seit 1827 ist Eft Pfarrei. Ins Jahr 1855 ist der Bau einer Kapelle in Hellendorf, die St. Maternus geweiht ist, datiert. owa

Eft-Hellendorf. Dass er die heimatliche Scholle über alles liebt, daraus macht der 44 Jahre alte Peter Engeldinger keinen Hehl. Der Familienmensch und Vater zweier Söhne ist im Hauptberuf Landwirt. "Seit 20 Jahren bin ich in der Kommunalpolitik und im Ortsrat tätig", berichtet er der Saarbrücker Zeitung.

Seit drei Jahren bekleidet er das Amt des Ortsvorstehers. Zuvor war er fünf Jahre Stellvertreter seines Vorgängers Karl-Josef Fixemer. "Ich bin eher zufällig in die Kommunalpolitik geraten", erzählt er. Er kennt die Leute und die Probleme des Dorfes und hofft, dass die Bürger mit seiner Arbeit zufrieden sind. "Infolge meiner beruflichen Arbeit bin ich im Ort immer erreichbar und stehe mit den Menschen in ständigem Kontakt, wenn ich mit meinem Traktor durchs Dorf fahre." Froh ist er, dass mit Hilfe der Gemeinde das Bürgerhaus restauriert werden konnte. "Wir müssen, nachdem eine neue Küchenzeile eingebaut wurde, noch ein bisschen an der Außenfassade gestalten", kündigt Engeldinger an. Kleinigkeiten gebe es immer zu tun, findet der Vorsteher des Ortes an der Leukbachquelle, aber: "Im Großen und Ganzen sind wir hier rundum zufrieden."

Eine Angelegenheit liege ihm allerdings schwer auf der Seele: "Wir haben überhaupt kein Bauland." Wegen der unverhältnismäßig hohen Preise, die von Luxemburger Seite gezahlt werden, sei es der Gemeinde nicht möglich, von privat Baugrundstücke zu erwerben. "Da können wir nur auf Besserung warten", hofft Engeldinger. owa

Foto: Norbert Wagner

"Unser Ort ist klein,

aber fein."

Peter Engeldinger, Ortsvorsteher

Auf einen Blick

Das Ortsfoto aus der SZ-Aktion gibt es zum Herunterladen unter der Adresse www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 0,99 Euro. Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: SZ, Im Wertchen 7, 6 66 63 Merzig, per E-Mail: redmzg@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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