„Lehrerberuf muss attraktiver werden“

Merzig · Auch kritische Töne wurden laut bei der Jahreshauptversammlung des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes: Unter anderem wurden bessere Arbeitsbedingungen für Grundschullehrer gefordert.

 Die anwesenden Jubilare mit dem Kreisvorsitzenden Jürgen Ehl (rechts) und der SLLV-Landesvorsitzenden Lisa Brausch aus Britten (4.v.l.). Foto: Norbert Becker

Die anwesenden Jubilare mit dem Kreisvorsitzenden Jürgen Ehl (rechts) und der SLLV-Landesvorsitzenden Lisa Brausch aus Britten (4.v.l.). Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Der Abbau von 20 Stellen im Grundschulbereich ist Lisa Brausch, Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV), ein Dorn im Auge. Auch beklagte sie bei der Jahreshauptversammlung des SLLV-Kreisverbandes im Merziger Hotel Roemer, dass die Zahl der Studienplätze von bisher 60 auf 30 reduziert werden sollten. "Die Ausbildung der Lehrer an der Uni des Saarlandes ist toll und das frühe Praktikum wichtig, da man Menschen, die nicht als Lehrer geeignet sind, dies auch früh sagen kann, ehe es eine menschliche Tragödie wird."

Nach ihren Worten ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung eine Verbesserung der Rahmenbedingungen an Grundschulen vereinbart worden. "Bisher ist aber noch nichts passiert." Es gebe immer weniger Bewerber auf Schulleiterstellen, dabei sei der Arbeitsaufwand enorm gestiegen - bei immer weniger Verwaltungskräften. Als Forderung nannte Brausch eine Konrektorenstelle, unabhängig von den Schülerzahlen.

Verunsichert seien die Lehrer bei der Umsetzung der Inklusion, bei der behinderte Kinder mit nicht behinderten in einer Klasse die Schulbank drücken. Als Grund nannte sie zu wenig Förderschullehrer.

Inklusion noch schwierig

Dadurch kann nach ihrer Auffassung gemeinsames Lernen nicht gelingen. "Das Berufsbild muss attraktiver werden. Eine Weiterqualifizierung der Regelschulkräfte zum Inklusionsberater ist nicht ausreichend."

Sie befürchtet, dass im Bereich der Gemeinschaftsschulen ab 2016 wegen Unterschreitung der Mindest-Schülerzahl von 220 Schulschließungen drohen. Der SLLV fordere, dass die Schulen Zeit für einen kompletten Durchlauf von fünf Jahren haben und die Schülerzahl auf 200 reduziert werden sollen. Als weitere Forderungen des SLLV nannte sie gleiche Besoldung für Lehrkräfte sowie kleinere Klassen an Gemeinschaftsschulen den und Ausbau der Funktionsstellenstruktur wie an Gymnasien.

SLLV-Kreisvorsitzender Jürgen Ehl begrüßte als Gast unter anderem den Kreisehrenvorsitzenden Gerhard Berger . Ehl mahnte die Reduzierung der Klassengröße an, ebenso bessere personelle Ausstattung an den Grundschulen , Reduzierung der Arbeitszeit der Grundschullehrer auf das gleiche Niveau wie für Lehrer an Gemeinschaftsschulen und die Errichtung eines Institutes für Lehrergesundheit nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz. Förderschulen müssen nach seiner Meinung erhalten bleiben. Die Lehrer leisteten dort gute Arbeit. Mit der Landesvorsitzenden nahm er die Jubilarehrung (siehe Info) vor.

Schatzmeister Christian Manese trug den Kassenbericht vor. Die Prüfer Breinig und Dohrbach bescheinigten ihm eine ordentliche Buchführung. Zu neuen Prüfern wurden Gerhard Berger und Werner Heilmann gewählt. Karin Eberle, Sabine Schwer und Christian Manese werden als Delegierten zur Landesversammlung entsandt.

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NamenZur Ehrung standen an: Ruth Angel-Paquet, Angela Bastuck, Paul Bierbrauer, Alfred Breinig, Johann Dreher, Jürgen Ehl, Gertraud Nickmann, Karl-Heinz Scherer, Elisabeth Schmitt (25 Jahre), Peter Becker, Claus Brutty, Marga Feldenz, Werner Frey, Norbert Fritz, Gabriele Hiery, Manfred Schwarz, Siegfried Steimer, Heinrich Zimmer (40 Jahre), Gerhard Berger , Kurt Meiers, Hartmut Müller (50 Jahre). Elsa Eichhorn, Gottfried Felka (55 Jahre) und Isolde Weyand (60 Jahre). nb

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