Lego, Roboter und Programmieren

Merzig. "Ich werde Informatiker" - mit diesen Worten begrüßt Tobias, 12 Jahre alt, seinen Vater, der ihn in der Ganztagsbetreuung am Gymnasium am Stefansberg (GaS) abholt. Hintergrund: Tobias nimmt im Rahmen der Nachmittagsbetreuung an einem neuen Projekt teil, das kürzlich am GaS der Öffentlichkeit vorgestellt wurde

 Stolz zeigen die Schüler ihre selbstgebauten Roboter. Fotos: SZ

Stolz zeigen die Schüler ihre selbstgebauten Roboter. Fotos: SZ

 So macht Technik Spaß.

So macht Technik Spaß.

Merzig. "Ich werde Informatiker" - mit diesen Worten begrüßt Tobias, 12 Jahre alt, seinen Vater, der ihn in der Ganztagsbetreuung am Gymnasium am Stefansberg (GaS) abholt. Hintergrund: Tobias nimmt im Rahmen der Nachmittagsbetreuung an einem neuen Projekt teil, das kürzlich am GaS der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Schüler der Nachmittagsbetreuung des Gymnasiums lernen in einem innovativen Projekt nämlich im wahrsten Sinne des Wortes auf spielerische Weise zu programmieren - und zwar mit Robotern, die aus Lego-Bausteinen zusammengebaut sind. Der erste Schritt war dabei natürlich das Zusammenbauen der Roboter, und dabei hatten die etwa 25 Schüler, die alle die Klassenstufen fünf bis sieben am GaS besuchen, schon jede Menge Spaß. Bärbel Winter, Leiterin der Freiwilligen Ganztagsschule: "Schon das gemeinsame Basteln und Bauen mit Lego ist für viele Kinder eine sehr wichtige Erfahrung." Doch richtig ernst wird es, wenn der Roboter fertig ist: Die Kinder schließen das Gerät über eine USB-Schnittstelle an den Computer an und können schrittweise programmieren, was der Roboter machen soll: vorwärts, rückwärts und im Kreis fahren, bremsen oder anfahren. Doch mit den verschiedenen Sensoren und Hilfsmittel kann man seiner Experimentier- und Programmierlaune freien Lauf lassen: So haben einige Kinder den Roboter zum Beispiel mit Hilfe eines Mikrofons so programmiert, dass er bei Geräuschen anfährt oder stoppt, mit einer optischen Sonde erkennt der Roboter Hindernisse und bleibt stehen. Eine andere Gruppe ist schon weiter fortgeschritten und hat ihren Roboter so programmiert, dass er Farben erkennt und wenn er auf einen blauen Ball trifft, schlägt er diesen mit einem angebauten Golfschläger weg, einen roten Ball ignoriert er. Nicht nur die Mädchen geben ihren Robotern Namen. Aber einen Unterschied zwischen den Geschlechtern erkennt man dennoch: Die Jungs tragen ihre Roboter nicht wie ein Haustier spazieren. Bei der Projektpräsentation sind die Kinder mit großer Begeisterung bei der Sache. Informatiklehrer Björn Schieffer zeigt sich ebenfalls begeistert über die Ideen, die seine jungen Schützlinge entwickeln und umsetzen. Dabei überraschen sie den promovierten Informatiker mit ihrer jugendlichen Kreativität: "Es stellte sich in mehreren Fällen heraus, dass die Kinder viel einfachere Programmierwege fanden als ich selbst - ich war teilweise wirklich überrascht über die kreativen Lösungswege der Kinder." Unterstützt wurde dieses Projekt von der VSE-Stiftung, die neben einem großen Roboterpark viele leistungsfähige Sensoren und Lehrmaterialien für das Stefansberggymnasium finanziert hat. Bei der Präsentation des Projektes betonte Elisabeth Ernst, dass der innovative Charakter des Roboterprojektes ausschlaggebend für die Förderung war. "Wir freuen uns, ein so schülerorientiertes und innovatives Projekt unterstützen zu können." Die Vertreter der VSE-Stiftung konnten sich davon überzeugen, dass die Fördermittel am GaS in sinnvoller und zukunftweisender Art und Weise eingesetzt werden. Neben dem Projekt in der Nachmittagsbetreuung werden die Roboter auch im normalen Fachunterricht (zum Beispiel in Physik und Chemie) sowie in der Projektwoche, die in der letzten Schulwoche stattfindet, eingesetzt. Für Tobias und seine Mitschüler war es ein sehr kurzweiliger Nachmittag - so das Fazit eines Schülers am Ende der Präsentation: "Schade, dass wir schon aufhören müssen. Morgen baue ich weiter!" redwww.gas-merzig.de "Schade, dass wir schon aufhören müssen. Morgen baue ich weiter!"Tobias, zwölf Jahre

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