Landrätin Schlegel-Friedrich zu Corona-Fällen „Weiter an Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln halten“

Die Landrätin des Kreises Merzig-Wadern nimmt den jüngsten Corona-Ausbruch zum Anlass, zu erinnern, dass die Gefahr einer Ansteckung lange nicht vorbei ist.

Daniela Schlegel-Friedrich

Daniela Schlegel-Friedrich

Foto: Landkreis Merzig-Wadern/LandkreisMerzig-Wadern

In Merzig ist es offensichtlich in den vergangenen Tagen zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Was bedeutet dies im Hinblick auf den Umgang mit der Pandemie?

DANIELA SCHLEGEL-FRIEDRICH Es zeigt, dass das Virus nicht verschwunden ist und dass jeder gehalten ist, sich an die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln zu halten. Eine Infektion betrifft nämlich nicht nur eine einzige Person oder eine Familie. Sie hat Auswirkungen auf ganze Gruppen von Menschen, die von den angeordneten Quarantänen zum Teil hart getroffen werden. Der konkrete Fall in Merzig zeigt, wie wichtig es ist, dass in den Kindertagesstätten und Schulen die Gruppen nicht durchmischt werden. Nur so ist es für die Gesundheitsbehörden möglich, es bei der Schließung einzelner Gruppen oder Klassen zu belassen und nicht die ganze Einrichtung zu schließen. Wenn diese Vorgabe nicht mehr eingehalten wird, stehen wir nach meiner Einschätzung sehr schnell wieder dort, wo wir im März begonnen haben.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden auf Kreis- und Stadtebene im akuten Fall? Wie gut funktionieren die Informations- und Reaktionsketten?

SCHLEGEL-FRIEDRICH Die Zusammenarbeit ist nach meinem Kenntnisstand sehr gut. Ich tausche mich in der Regel direkt mit den Bürgermeistern aus, und auch auf Arbeitsebene besteht ein guter und schneller Kontakt.
In der jüngsten Zeit hat sich vielerorts eine gewisse Laxheit beziehungsweise Sorglosigkeit in Zusammenhang mit Corona-Schutzmaßnahmen breit gemacht. Bei vielen schien die Pandemie nicht mehr präsent oder gar überwunden zu sein.

Welche Lehren sollten die Menschen und die zuständigen Behörden aus den jüngsten Ereignissen in Merzig für sich ziehen?

SCHLEGEL-FRIEDRICH Es ist im Sinne aller weiterhin erforderlich, Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln einzuhalten. Die Behörden haben aus meiner Sicht in diesem Fall sehr gut und schnell reagiert.

Wird seitens des Landkreises und seiner Kommunen über eine Rückkehr zu verstärkten Einschränkungen nachgedacht? Oder will man sich diese Option offen halten, sollten sich die Fallzahlen weiter nach oben entwickeln?

SCHLEGEL-FRIEDRICH Das wäre eine schlimme Konsequenz, wenn wir in die Situation kommen, dass das Gesundheitsamt die Kontaktketten nicht mehr nachverfolgen kann und das Infektionsgeschehen damit außer Kontrolle gerät. Damit das nicht geschieht, kann jeder seinen Beitrag leisten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort