Kolumne Apropos Nagetiere zur Weihnachtszeit

Als ich in der Grundschule war, haben wir einmal das (sehr schöne) Gedicht „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss gelesen. Grob gesagt geht es darin um das merkwürdige Phänomen, dass rund um Weihnachten Gebäck und weitere Leckereien aus den Vorräten zu Hause einfach so verschwinden – und keiner kann sich das erklären, außer damit, dass die Weihnachtsmaus sich dort bedient hat.

Kolumne "Apropos" zu Hamstern und Mäusen zu Weihnachten
Foto: SZ/Robby Lorenz

Kürzlich habe ich, wie ich annehme, einen entfernten Verwandten der Weihnachtsmaus angetroffen: den Weihnachtshamster. Der ist eher in Geschäften als im eigenen Zuhause unterwegs und scheint dort die Regale leerzuhamstern. Allerdings nicht irgendwelche oder gar alle Regale, sondern ganz gezielt diejenigen, deren Inhalt für Weihnachtsgebäck benötigt wird. Anders kann ich es mir zumindest nicht erklären, dass ich  keinen Zimt bekommen habe, und dass ich die allerletzte Rolle Backpapier erhascht habe. Vielleicht machen Weihnachtsmaus und Weihnachtshamster sogar gemeinsame Sache. Doch zu viele Sorgen mache ich mir darüber nicht, denn James Krüss selbst gab schon die Entwarnung: „Sind erst die Süßigkeiten fort, ist auch die Maus verschwunden.“ Vielleicht auch der Hamster.

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