Hier werden Babys rundum versorgt Klinikum Merzig: Beschäftigte in Gynäkologie und Geburtshilfe geben Einblicke

Merzig · Die Geburtshilfeabteilung der SHG-Klinik in Merzig betreut jedes Jahr rund 500 Neugeborene. Und auch nach Jahrzehnten sind Ärzte und Hebammen mit Leidenschaft dabei.

 Ein Teil des Team der Merziger Gynäkologie stellt sich zum Erinnerungsfoto auf: (von links) Doris Schmitt, Elke Hacket, Dr. Stephan Schwald, Chefärztin Gabriele Kirch-Thinnes, Hebamme  Yasmin Ali-Chirinpour, Dr. Iris Noguera und Hebamme Daniela Schühler-Hilgert.

Ein Teil des Team der Merziger Gynäkologie stellt sich zum Erinnerungsfoto auf: (von links) Doris Schmitt, Elke Hacket, Dr. Stephan Schwald, Chefärztin Gabriele Kirch-Thinnes, Hebamme  Yasmin Ali-Chirinpour, Dr. Iris Noguera und Hebamme Daniela Schühler-Hilgert.

Foto: Tanja Mölders/SHG

Über ihren Job geraten die beiden Hebammen selbst nach mehreren Jahrzehnten ins Schwärmen – auch wenn sie hin und wieder zur nachtschlafenden Zeit in den Kreißsaal gerufen werden. „Es macht einfach Spaß, die werdenden Eltern zu begleiten – vom Kennenlernen, Vertrauen gewinnen, von der Geburt bis hin zum Abstillen“, sagen Yasmin Ali-Chirinpour und Daniela Schühler-Hilgert. Zwar sind die zwei Frauen nach ihren Worten eng mit der Geburtshilfeabteilung der SHG-Klinik in Merzig verbunden, arbeiten aber freiberuflich: Schühler-Hilgert hat ihre Praxis in Weiskirchen, Chirinpour arbeitet in Merzig.

Ob in der Kreisstadt oder im Hochwald – beide Geburtshelferinnen haben für die von ihnen betreuten Familien ein Rundumpaket geschnürt – „eine Eins-zu-Eins-Betreuung“, wie sie ihr Angebot nennen. Das startet mit einer Unterstützung und Beratung ab Beginn der Schwangerschaft bis hin zu allen physischen und psychischen Aspekten. Kurse zur Geburtsvorbereitung zählen sie ebenso dazu wie Hilfe bei Beschwerden. „Gerade beim ersten Kind braucht jede Frau eine Vertrauensperson, die ihr die körperlichen und seelischen Veränderungen erläutert und einordnet“, sagen beide.

Faszination für das Wunder der Geburt

Vor allem ist es den Freiberuflerinnen nach eigenem Bekunden wichtig, den werdenden Müttern beizustehen, wenn der Nachwuchs auf die Welt kommt. Zum einen habe dies den Charme, dass eine Frau die Hebamme an ihrer Seite wisse, die sie kenne und der sie vertraue. Zum anderen gebe es den Ärzten und den werdenden Müttern mehr Sicherheit. Denn durch den intensiven Kontakt über Monate hinweg wisse man um die Beschwerden und möglichen Nebenerkrankungen der Frauen – ein Vorteil für die Mediziner, wie sie sagen. Obwohl Yasmin Ali-Chirinpour gut 30 Jahre im Beruf ist, Daniela Schühler-Higert einen Tick weniger, fasziniert beide immer noch das Wunder einer Geburt – eine Begeisterung, die die beiden Frauenärzte Stephan Schwald und Iris Nogueda teilen.

Oscar heißt der kleine Mann, der am frühen Morgen dieses Tages das Licht der Welt erblickt hat und den sie unter ihre Fittiche nehmen. Assistenzarzt Ahmad Ali, der dem Kerlchen, 3080 Gramm schwer und 50 Zentimeter groß, mithalf, auf die Welt zu kommen, hat nach seiner Schicht die Klinik erst einmal verlassen zu einem verdienten Feierabend. Das Schönste an ihrem Beruf ist nach dem Bekunden der beiden Mediziner Schwald und Nogueda, den Kindern beim Start in diese Welt zu helfen und damit den Anfang des Lebens mit zu erleben – eine Sache, die die beiden immer wieder in ihren Bann schlägt.

Im SHG-Klinikum erblicken pro Jahr bis zu 500 Kinder das Licht der Welt

Bis zu 500 solcher Wunder erlebe man jährlich im SHG-Klinikum. Und nach solchen Höhepunkten wie dem Gewinn einer Fußballweltmeisterschaft können es noch ein paar mehr werden, wie Stephan Schwald schmunzelnd sagt. Fünf Jahre ist er bei der SHG an Bord, seine Kollegin seit zehn Jahren. Was beiden an ihrem Job ebenfalls imponiere, sei das eingespielte Team, in dem sich gut arbeiten lasse – mit Chefärztin Gabriele Kirch-Thinnes, dem leitenden Oberarzt Muhammad Tarek Halimeh und insgesamt sechs Stationsärzten.

15 vollstationäre Betten verzeichnet der Landeskrankenhausplan für die Gynäkologie in Merzig. Rund 1600 Patienten behandelte die Gruppe um Chefärztin Gabriele Kirch-Thinnes Jahr für Jahr. Das Spektrum reiche von der Geburtshilfe bis zur Frauenheilkunde mit Diagnostik und Therapie gut- und bösartiger Erkrankungen. Auf das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum ist man ebenso stolz wie auf die Geburtsklinik, die laut SHG einen hohen Sicherheitsstandard für Mutter und Kind mit Wohnortnähe und familiärer Atmosphäre bietet.

Rund um die Uhr seien Mediziner vor Ort, um mit den Hebammen zu helfen, wenn ärztliche Entscheidungen und Eingriffe nötig seien. Und Anästhesisten seien stets zur Stelle – um Schmerzen während der normalen Geburt auszuschalten oder wenn bei einem Kaiserschnitt eine Betäubung notwendig werde.

Traumberuf: Krankenschwester für Geburtshilfe

Ein „Rooming-in“, die gemeinsame Unterbringung von Mutter und Kind in einem Zimmer, ist nach den Worten von Dr. Stephan Schwald jederzeit möglich. Doch nicht nur die jungen Mütter erhalten nach den Worten der beiden Fachärzte eine Rundum-Versorgung. Für die kinderärztliche Versorgung der Neugeborenen sind laut Schwald und Nogueda Kinderärzte vom Marienhaus-Klinikum Saarlouis mit dabei. Täglich mache sich ein Mediziner des dortigen Perinatalzentrums auf den Weg zu einer Visite nach Merzig. „Im Bedarfsfall steht ein Kinderarzt jederzeit zur Verfügung“, sagen Schwald und Nogueda. U2, so bezeichnen beide Experten das erste Check-up, bei der das Baby von Kopf bis Fuß untersucht werde. „Das passiert meist in der Entbindungsklinik.“ Weiter auf dem Plan stünden Vorsorgeuntersuchungen ebenso wie die Beratung junger Eltern oder die Untersuchung Neugeborener nach der Entbindung.

Seit Jahrzehnten kommen Elke Hacket, der die Pflegedienstleitung der Geburtshilfe und der Gynäkologie obliegt, und Doris Schmitt, stellvertretende Pflegedienstleiterin der Neugeborenen-Station, dem knuffigen Nachwuchs und den Mamas ganz nah. „Es ist immer wieder wunderschön, an dem Beginn eines neuen Lebens teilhaben zu können“, geraten die beiden Krankenschwestern ins Schwärmen. „Die Eltern sind glücklich, dass ihr Kinderwunsch in Erfüllung gegangen ist“ – eine Begeisterung und gute Stimmung, die sich auf die gesamte Station übertrage, wie sagen. „Für uns ist dies ein Traumberuf“, verraten die beiden Krankenschwestern.

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