Kein weiterer Einbruch auf dem Gipsberg

Merzig · Als Reaktion auf die zahlreichen Wohnungseinbrüche gründeten Bewohner des Gipsberges das Netzwerk „Aufmerksame Nachbarn“. Die Initiative hat sich gelohnt. Einbrecher meiden jetzt das Wohngebiet.

Großer Erfolg für das Netzwerk "Aufmerksame Nachbarn " auf dem Merziger Gipsberg, das sich Ende Februar als Reaktion auf eine Reihe von Wohnungseinbrüchen in dem beliebten Wohngebiet gegründet hatte: Seit Gründung des Netzwerkes sei auf dem Gipsberg kein weiterer Einbruch mehr der Polizei vermeldet worden, erklärten zwei Vertreter des Zusammenschlusses, Gernot Wolf und Brigitte Bohnenberger-Louis, gegenüber der SZ. "Die Problematik hat sich seit Jahresbeginn nach Auskunft der Polizei auf die andere Saarseite verlagert", sagte Wolf. Die Nachbarschaftsinitiative möchte jedoch weiter wachsam bleiben, zumal die dunkle Jahreszeit bevorsteht, in der üblicherweise die Zahl der Einbrüche wieder zunimmt. Um sich gegenseitig noch besser und schneller zu informieren, ist geplant, eine Verteilergruppe in dem mobilen Nachrichtenservice WhatsApp zu organisieren, als Ergänzung zur bereits bestehenden Telefon-Kontaktliste. Wer sich in dieser Gruppe registrieren lassen möchte, wird gebeten, sich bei Gernot Wolf unter Tel. (0 68 61) 7 77 67 oder (01 70) 2 09 20 66 zu melden.

Für "Einbruchs-Radar"



Das Netzwerk macht sich zudem für die Einführung eines "Einbruchs-Radars" im Internet stark, wie er in verschiedenen Städten im Ruhrgebiet bereits existiert. Dort können sich Bürger über die Internet-Seiten der Polizei anhand von Übersichtskarten über alle Haus- und Wohnunsgeinbrüche (inklusive der gescheiterten Versuche) der zurückliegenden Woche informieren. Aus Sicht der Netzwerk-Vertreter könnte es für das Sicherheitsgefühl der Bürger wichtig sein, dass sie über die Entwicklung der Einbruchskriminalität informiert sind. Das sieht man im Saar-Inneneministerium anders: "Eine im Internet weltweit recherchierbare Kriminalitätsbelastungsdarstellung könnte sich negativ auf das Sicherheitsgefühl der Bürger des betroffenen Bereichs auswirken, indem durch die Veröffentlichung suggeriert wird, in einem bestimmten Bereich sei die Kriminalität besonders hoch oder problematisch, was faktisch aber nicht der Fall ist", erklärte eine Ministeriumssprecherin auf SZ-Anfrage Darum halte man ein solches Online-Radar, auch im Einvernehmen mit dem Landespolizeipräsidium, für nicht empfehlenswert.

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