Kein großes Kino, aber ein Sieg

Brotdorf · Handball-Saarlandligist TuS Brotdorf vergab am Sonntag im Heimspiel gegen die HSG Dudweiler-Fischbach viele Chancen. Der filmreife Zwischenspurt nach der Pause reichte aber zum 25:21-Sieg.

 Grün schöpft neue Hoffnung: Brotdorfs Timm Reinert tankt sich hier durch die Dudweiler Abwehrreihe mit Christoph Keller und Moritz Jost. Der Sieg verschafft Brotdorf Luft zum Tabellenkeller.Foto: Britz

Grün schöpft neue Hoffnung: Brotdorfs Timm Reinert tankt sich hier durch die Dudweiler Abwehrreihe mit Christoph Keller und Moritz Jost. Der Sieg verschafft Brotdorf Luft zum Tabellenkeller.Foto: Britz

Foto: Britz

"Geschafft! Alles im Kasten", jubelte Jan Weber am Sonntag nach der Schluss-Sirene in der Brotdorfer Seffersbachhalle und riss vor Freude die Arme in die Luft. Handball-Saarlandligist TuS Brotdorf hatte soeben das Heimspiel gegen die HSG Dudweiler-Fischbach mit 25:21 gewonnen, die ersten Punkte im neuen Jahr erbeutet und dem Kameramann des Vereins und den 150 Zuschauern eine filmreife zweite Halbzeit geliefert.

Schwacher Auftakt

Die Vorstellung vor der Pause war dagegen wenig oscarreif. "Wir sind schlecht reingekommen und haben zu viele Chancen vergeben. Auch nach der Pause, aber da war die Abwehr stärker. Die Gegner kamen nicht mehr durch", kommentierte Thomas Schmitt den Spielverlauf. Zur genauen Fehleranalyse wird sich der TuS-Trainer später in aller Ruhe den Filmmitschnitt des Spiels anschauen. Jan Webers Gespür für den "richtigen Moment" hatte schon den Brotdorfern Marvin Hoff und Julian Setter bei der Wahl zum Tor des Monats der Handball-Bundesliga zum Sieg verholfen. Die aktuelle Aufnahme zeigte kaum preiswürdige Aktionen, aber neben Krampf (vier verworfene Siebenmeter) zumindest Kampf.

Mitte der ersten Halbzeit lagen die Gastgeber mit 4:8 zurück. Dudweiler setzte sich besser in Szene. Auch dank HSG-Torjäger Marco Schuler, der sechs Bälle ins Netz wuchtete. "Wir haben so klar geführt. Später waren wir zu passiv und haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen", kommentierte das HSG-Rückraum-Ass den Einbruch.

"Butter bei die Fische", sprich mehr Einsatz, forderte Schmitt von den Spielern in einer Auszeit. Mit Erfolg. Nach seinem "Anpfiff" legte die Heimmannschaft den Schalter um und warf sich bis zur Pause auf 10:11 heran. Eine Hauptrolle im TuS-Angriff spielte Oldie Ralf Kreibig, der wegen Personalnot aushalf. Kameramann Weber hielt drauf, als der 33 Jahre alte Ex-Regionalliga-Spieler in der 40. Minute zum 17:14 traf. Es war die Wende.

Doppelschicht für Kreibig

Eine Viertelstunde später ging Kreibig vom Feld. Seinen letzten Pass nutzte Matthias Böhm zur 24:18-Führung (56.). "Die Abwehr wurde stärker, spielerisch war es aber dünn heute", sagte Kreibig, der noch nicht genug hatte und der zweiten Mannschaft später zum 36:28-Sieg über die HG Saarlouis III verhalf.

In Jan Webers gut sortiertem Video-Archiv zählt der aktuelle Erste-Welle-Streifen nicht zu den Hits. Egal. "Wir hätten höher gewinnen müssen, aber Hauptsache gewonnen. Jetzt gehen wir wieder ruhiger in die kommenden Spiele", freute sich Schmitt. Die ersten Punkte der Rückrunde sind im Kasten, auch ohne großes Handball-Kino. Mit 12:16 Zählern ist Brotdorf weiter Tabellen-Neunter, hat aber den Vorsprung auf Dudweiler (8:22) und die Abstiegsregion ausgebaut.

Die Tore für den TuS Brotdorf : Ralf Kreibig 5, Till Bost 4, Matthias Böhm 4, Marvin Hoff 3, Philipp Krangemann 3, Timm Reinert 2, Julian Krangemann 2, Michael Oehm 1, Wolf Wagner 1.

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