„Kein Beitrag zur Verkehrsverlagerung auf die Schiene“

Merzig · Einiges gefällt dem SZ-Leser an dem Merziger Bahnhof, dessen Sanierung im Frühjahr abgeschlossen sein sollte, nicht. Von Barrierefreiheit könne keine Rede sein. Die SZ hat bei der Bahn nachgefragt.

 Seit Juli 2014 laufen die Sanierungsarbeiten am Merziger Bahnhof. Foto: Rolf Ruppenthal

Seit Juli 2014 laufen die Sanierungsarbeiten am Merziger Bahnhof. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Von einer "Aufwertung" und einer "deutlichen Qualitätssteigerung" sprach Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU ) beim Beginn der Umbauarbeiten des Merziger Bahnhofs vor über zwei Jahren. Im Frühjahr dieses Jahres sollte die Sanierung eigentlich abgeschlossen sein, doch noch ist ein Ende nicht in Sicht.

Aufzüge außer Betrieb

Von der angekündigten Barrierefreiheit - keine Spur, schreibt SZ-Leser Klaus D. Kirsch aus Hilbringen in einer E-Mail an die Redaktion: "Die Personenaufzüge eins und zwei sind außer Betrieb, obwohl sie seit einem halben Jahr fertig installiert sind." Die Abnahme durch den Technischen Überwachungsverein (TÜV ) stehe immer noch aus. Deshalb seien die Züge in Richtung Saarbrücken nach wie vor für Rollstuhlfahrer und Reisende mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck gar nicht oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten nutzbar.

"Die angekündigte windgeschützte Wartemöglichkeit unter der neuen Bahnsteigüberdachung auf Bahnsteig zwei endet etwa zehn Meter hinter der obersten Stufe des Treppenaufgangs", sagt Kirsch. Somit seien Reisende , die nach Saarbrücken wollen, bei regnerischem und windigem Wetter gezwungen, auf dem oberen Teil des Treppenaufgangs Schutz zu suchen.

Die Zustände am Merziger Bahnhof seien "wahrhaftig kein Beitrag zur Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene, wie sie für die Kfz-geplagte Stadt Merzig vonnöten wäre", klagt Kirsch.

"Nach Plan ausgeführt"

An den Aufzügen fehlten noch einige technische Details, teilt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage der SZ mit. Wann genau die Aufzüge in Betrieb genommen werden, könne sie noch nicht beantworten. Der Projektleiter sei derzeit im Urlaub. Der Bau der Überdachung auf Gleis zwei sei nach Plan ausgeführt worden - "bei Extremstgewitter gibt es halt eine Grenze", erklärt die Sprecherin weiter. Dann könne das Dach die Reisenden natürlich nicht ausreichend schützen.

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