Kaffee kochen fällt einem Neurentner schwer

Merzig. Zwar sind unter den närrischen Besuchern im Vereinshaus nur wenige Männer, aber die Vorsitzende der Frauengemeinschaft, Christine Schirmbeck, versicherte in ihrer Begrüßung: "Wir KFD-Frauen haben ein Herz für Kinder, ein Herz für Tiere, und wir haben, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht, aber wir haben es: ein Herz für die geliebten und geplagten Männer

 Die St.-Peter-Lerchen singen den Waschbrettsong. Foto: Sylvie Rauch

Die St.-Peter-Lerchen singen den Waschbrettsong. Foto: Sylvie Rauch

Merzig. Zwar sind unter den närrischen Besuchern im Vereinshaus nur wenige Männer, aber die Vorsitzende der Frauengemeinschaft, Christine Schirmbeck, versicherte in ihrer Begrüßung: "Wir KFD-Frauen haben ein Herz für Kinder, ein Herz für Tiere, und wir haben, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht, aber wir haben es: ein Herz für die geliebten und geplagten Männer." Obwohl das nicht immer einfach ist mit den Männern. Davon konnte Helga Heck als erste Büttenrednerin ein Liedchen singen. Als Frau eines Rentners sprach sie vielen Frauen aus der Seele. "Ach was waren das noch Zeiten, als mein Mann noch schaffen ging. Und nicht so träg' wie heute, nutzlos in dem Sessel hing. Damals war er zu gebrauchen, war ein Kerl in sei'm Metier. Heute hat der Kerl ein Image wie ein Hering in Gelee." Ist der Mann erst mal zu Hause, ist die Ordnung schnell dahin. Früh aufstehen kann der Neurentner, aber Kaffee machen? Nachdem es laut geklappert, gescheppert und geklirrt hat in der Küche, muss doch wieder Frau ran, um schon in der Frühe eine Katastrophe zu verhindern. Doch auch nach dem Frühstück ist keine Hilfe zu erwarten, wie Helga Heck verriet: "Nach dem Frühstück liest er Zeitung, jeden Absatz Wort für Wort. Mich lässt er den Abwasch machen, ich denk heimlich schon an Mord. Ist die Küche schließlich sauber, alles steht an seinem Platz, lässt er seine Zeitung sinken, fragt: Kann ich dir helfen, mein Schatz?" Beifall erhielt die Büttenrednerin eine Menge, sicher nicht zur Freude der Herren, die auffällig kleinlaut waren. Aber, liebe Herren, an Weiberfastnacht muss "Mann" das aushalten.

Im Programm ging es dann aber fröhlich weiter - mit liebevoll arrangierten Beiträgen. Sketche, Musik und Büttenreden füllten den munteren Nachmittag. Das grandiose Finale war eine musikalische Reise um die Welt. Von Holland über Paris ging es nach Spanien, Griechenland, Moskau, Mexiko, ja sogar nach Afrika und in den Orient. Mit diesem bunten Programm war der Start in die närrischen Tage bestens gelungen. Wie immer bereiteten die Frauen ihren Gästen einen tollen Mittag. Obwohl das alle Jahre wieder für die Aktiven eine Herausforderung ist, wie Moderatorin Christine Schirmbeck verriet: "Ihnen darf ich es verraten, wenn wir Akteurinnen draußen vor der Tür stehen, fällt uns das Herz in die Hose. Doch um allen eine Freude zu machen, nimmt jede von uns ihr Herz ganz fest in beide Hände. Hier oben auf der Bühne dürfen wir gar nicht so nahe ans Mikrofon gehen, sonst hören Sie es klopfen, denn hier schlägt uns das Herz bis zum Hals." Das nehmen die Frauen aber gerne in Kauf, um ein tolles Programm zu bieten. Das gelingt ihnen immer wieder aufs Neue, sodass sich alle schon auf den nächsten Fetten Donnerstag freuen.

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