Jugendfußball Jugendspieler zeigen Eltern die Grüne Karte

Merzig-Wadern/Saarlouis · Nach Gewalt gegen Schiedsrichter: E-Jugend-Kicker werben für mehr Respekt gegenüber den Schiris.

  Wieder alles im Grünen Bereich? Auch beim Spiel der JSG Schwalbach III gegen den FC Beckingen stellten sich die E-Jugend-Spieler demonstrativ vor den Schiedsrichter. Zuletzt hatte es mehrere Attacken auf Schiris gegeben. Foto: Marmitt

Wieder alles im Grünen Bereich? Auch beim Spiel der JSG Schwalbach III gegen den FC Beckingen stellten sich die E-Jugend-Spieler demonstrativ vor den Schiedsrichter. Zuletzt hatte es mehrere Attacken auf Schiris gegeben. Foto: Marmitt

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Nach den unschönen Vorkommnissen bei einem Fußball-Jugendspiel Ende August, als ein Schiedsrichter nach Ende des Spiels von einem Vater geschlagen wurde, zeigten sich Ende Oktober die E-Jugendspieler des Kreises solidarisch mit den Schiedsrichtern – und baten unter dem Motto „Fair bleiben, liebe Eltern“ gleichzeitig ihre Eltern, in Zukunft ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen. In mehreren E-Jugendspielen wurde diese Aktion durchgeführt.

Hierzu aufgerufen hatte der Kreisjugendausschuss Westsaar. Ohne zu zögern, schlossen sich mehrere Vereine der Aktion an und unterstützten sie. Vor dem Spiel erhielten alle E-Jugendspieler eine „Grüne Karte“ mit der Aufschrift: „Fair bleiben, liebe Eltern“. Auf der Rückseite standen mehrere Sprüche unter dem Motto „Danken statt Zanken“ oder „Loben statt Toben“.

Diese Karten nahmen die Spieler mit auf das Feld, überreichten zudem eine weitere Karte dem Schiedsrichter. Nach der Begrüßung und Platzwahl stellten sich die Kicker gemeinsam mit dem Schiedsrichter auf, anschließend liefen sie auf die Eltern zu und zeigten, im Stil eines Schiedsrichters, den Eltern die „Grüne Karte“ und warben gleichzeitig um gegenseitigen Respekt. „Vergnügen statt Rügen“ und „Vorbild statt Fuchsteufelswild“ sind weitere Anmerkungen, die in Zukunft beherzigt werden sollen.

„Mit dieser Aktion sollen die Kinder ihre Eltern oder auch andere Besucher eines Jugendspiels auf ihre Vorbildfunktionen gegenüber allen Beteiligten hinweisen“, sagt Kreisjugendleiter Udo Marmitt über das Ziel des Projektes. Immer wieder kam es in der jüngeren Vergangenheit zu heftigen Ausschreitungen und unwürdigen Zwischenrufen gegenüber den Unparteiischen. Trainer, Eltern und Zuschauer sind hier nicht immer schuldlos. Doch spätestens nach dem Schiedsrichter-Streik Mitte September sollten auch die letzten Fußball-Fans festgestellt haben: Ohne Schiedsrichter geht es nicht.

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