Jugendlicher Wahnsinn statt Routine

Merzig · Der Handball fliegt wieder: Oberligist HSV Merzig-Hilbringen startet an diesem Samstag in die neue Saison. Im Auswärtsspiel bei der TSG Friesenheim II wollen die Wölfe die ersten Punkte erbeuten.

 Verjüngtes Rudel: Nach dem Karriere-Ende mehrerer Routiniers ist der Kader des HSV deutlich jünger. Dafür setzt Trainer Marcus Simowski (rotes Hemd) auf Tempo und einstudierte Spielzüge. Foto: Klos

Verjüngtes Rudel: Nach dem Karriere-Ende mehrerer Routiniers ist der Kader des HSV deutlich jünger. Dafür setzt Trainer Marcus Simowski (rotes Hemd) auf Tempo und einstudierte Spielzüge. Foto: Klos

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Werden die kleinen Eulen die ersten Opfer? Oder beißen sich die Wölfe bei der Auftakt-Jagd nach Punkten im fremden Revier die Zähne aus? Die Handballer des Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen wollen am Samstag, 18 Uhr, im Duell bei der TSG Friesenheim II die erste Frage positiv beantworten. Ein gelungener Start in die Saison wäre wichtig für die Wölfe . An eine Niederlage denkt Marcus Simowski nicht. "Die Jungs brennen. Sie sind heiß und froh, dass es losgeht", erzählt der HSV-Trainer, der gegen einen Auftakt wie im Vorjahr nichts einzuwenden hätte.

Zusammenspiel verbessert

Nach dem sensationellen Heimerfolg gegen den späteren Meister Haßloch und weiteren Siegen stürmte sein Team damals an die Tabellenspitze. Der Außenseiter "rockte" anfangs die vierthöchste Liga, doch der Kader war zu dünn. "Wir hatten danach mit Verletzungen zu kämpfen und fielen zurück", erinnert sich Simowski. Früher Klassenverbleib, Platz zehn - für den Fast-Absteiger der Vorsaison war das am Ende zwar okay, aber der A-Lizenz-Inhaber sieht Luft nach oben. "Wir haben unser System beibehalten und viel Feinarbeit geleistet. Künftig wollen wir mehr auf den Punkt spielen, das Zusammenspiel verbessern", sagt der 47-Jährige. Will heißen: Die Spieler müssen vorher wissen, wie der Partner in einer Spielsituation agiert und reagiert. Simowski: "Manche Schritte sind vielleicht noch nicht im Kopf drin. Blinde Pässe spielen, Laufwege früh erkennen - das muss ins Blut übergehen."

Im Testspiel beim luxemburgischen Erstligisten Dudelange klappte das jüngst schon prima. Simowski sah gute Ansätze und die knappe Niederlage wenig dramatisch. "Wichtig waren die Erkenntnisse. Ich hab' gesehen, dass die Jungs auf einem sehr guten Weg sind", erzählt der Teamchef zufrieden.

Verantwortung im blutjungen Kader werden künftig Rückraum-Ass Tomas Kraucevicius, Linksaußen Sebastian Klein, Rechtsaußen Laszlo Kincses und Neu-Kapitän Sven Klein (Tor) übernehmen. Außerdem Allrounder David Pfiffer und Bruder Lars. Letzterer und Christian Jung können nach langen Schulterverletzungen wieder im Rückraum angreifen, wo Lucian Scheid nach jähem Karriere-Aus (Bandscheibenvorfall) eine Lücke hinterließ.
Duchene kehrt zurück

Der Abgang von Peter Laux, Mathias Bochem, Dennis Koppenburg und Thomas Kochann war zwar absehbar, aber es ging viel Erfahrung flöten. Simowski: "Wir gleichen diesen Routine-Verlust mit jugendlichem Wahnsinn aus. Schnell spielen, kompromisslos decken - das ist die Basis zum Erfolg." Nach längerer Pause kehrt Maurice Duchene ins Team zurück und unterstützt Neuzugang Marcel Rudolph (HSG Völklingen ) am Kreis. Julius Rost schmerzt immer noch die Patellasehne. Seine Tore vom Kreis fehlen. Als vorgezogener "Einser" ist der quirlige Allrounder aber in der Deckung eine "Bank".

"Julius muss sich schonen. Er darf kein Risiko eingehen", sagt Simowski, der mit seinem Kader in der Vorbereitung 50 Einheiten absolvierte. Das harte Training soll sich lohnen, der frühe Klassenverbleib ist das primäre Saisonziel. "Bleiben alle fit, ist eine einstellige Platzierung drin", sagt Simowski und fügt hinzu: "Wichtig ist ein guter Start. Mal schauen, ob wir den am Samstag in Friesenheim hinbekommen."

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